Hoher Preis für wenig Eis – vom Chaos um Augsburgs Eisstadion

So heiß wurde in Augsburg selten um Eis gestritten. Allerdings geht es in diesem Fall auch um 1800 Quadratmeter Eisfläche im einst altehrwürdigen, nun Augsburg-unwürdigen Curt-Frenzel-Stadion: „Die Situation ist außerordentlich betrüblich. Wir werden den Zustand so nicht akzeptieren“, konstatiert Oberbürgermeister Kurt Gribl – verärgerte Bürger bezeichnen die Lage frei heraus als „skandalös beschissen“.

Warum die Augsburger so wütend sind? Seit dem Umbau klagen die Zuschauer auf Rängen und Sitzplätzen über eine miserable Sicht auf das Eis. Dass die Stadt – und damit der Steuerzahler – 16 Millionen Euro umsonst ausgegeben haben könnte, trägt sein übriges zur Frustration bei. Kurt Gribl rief inzwischen mehrere Sonder-Sitzungen ein und ein Experte bestätigte die Sichtverhältnisse als „inakzeptabel“. Außerdem verbündeten sich AEV-Fans zu einer Art Opposition, die für die Interessen von Zuschauern, Spielern und Bürgern kämpft. Diese steht in regem Austausch mit Stadtrat, Sichtlinien-Experte und dem Architekten-Büro Hermann&Öttl, von dem die Pläne für den Umbau stammen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Fragen: Wer ist für die Fehlplanung verantwortlich? Wer kommt für die zusätzlichen Kosten auf? Und vor allem: Wie wird der Fehler behoben?

Antworten wollen nicht nur die Eishockey-Liebhaber, sondern auch die Stadt, die als Bauherrin „ein mangelfreies Stadion“ verlangt. Zwei Entwürfe für einen Umbau des Umbaus – einer von Hermann&Öttl und einer von Panther-Fans – werden bereits geprüft. Bürgermeister Gribl fordert bis zur nächsten Stadtratssitzung am 27.01.2011 entscheidungsreife Lösungsvorschläge: „Wir haben ein fertiges Stadion bestellt und das werden wir bekommen.“ Bleibt nur offen, wann.

 

Von Katharina Weber

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