Kistentheater

Das Theater Augsburg braucht eine neue zweite Spielstätte. Als Ersatz für die seit Juli 2010 geschlossene Komödie soll auf einem Hinterhof des Stadttheaters ein Leichtbau aus Fertigteilen gebaut werden. Dieser ist als Container in den Sprachgebrauch eingegangen. Mittelfristig ist vorgesehen, den Container durch ein neues Schauspielhaus an eben dieser Stelle zu ersetzen. Nach langem Hin und Her hat der Augsburger Stadtrat Ende Januar den Bau dieses Schauspielcontainers beschlossen.

Rund zwei Wochen später wurde bekannt, dass es mit dem Behelfsbau vorerst nichts wird. Statt der geforderten 24 Wochen sollte die Errichtung des Containers 42 Wochen dauern. Die Aufsichtsbehörde wertete diese Abweichung von der Vorgabe als unzulässig.

Die Stadtregierung um Oberbürgermeister Kurt Gribl findet sich heftiger Kritik seitens der Opposition im Rathaus ausgesetzt. Die Problematik hätte viel früher erkannt werden müssen, heißt es dort. Dem widerspricht der OB: Die Abweichungen seien im Vorfeld geprüft und für zulässig befunden worden, es lägen „unterschiedliche Rechtsauffassungen“ vor.

Bereits zuvor führten die Kosten des Projekts immer wieder zu Kritik: Anstelle der anfangs veranschlagten 4,2 Millionen Euro verteuerte sich das Provisorium auf zuletzt 6,9 Millionen Euro.

Ob, wie und wann es mit der Augsburger Theaterkiste weitergeht, ist Thema einer Sondersitzung des Kulturausschusses am 2. März. Geplant ist eine neuerliche Ausschreibung in enger Zusammenarbeit mit den Aufsichtsbehörden. Ob der ohnehin umstrittene Container noch einmal eine Mehrheit im Stadtrat findet, steht auf einem anderen Blatt.

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