So geht Profilbild heute: eine Typisierung

Wir haben sie oft gesehen, wir haben sie oft belächelt und – auch wenn wir es nicht gerne zugeben – wir haben sie auch mal ausprobiert: Duckface und Spiegelpic. Doch wie zeitgemäß sind diese Profilbildklassiker noch? Presstige hat sich auf Facebook für euch umgesehen und die häufigsten Fälle in einer Typisierung zusammengestellt. Und siehe da: Das Duckface scheint langsam abzuschwellen und die Spiegel gehen wieder ihrem natürlichen Tagesgeschäft nach.

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Text: Rebecca Naunheimer, Illustration: Antonia Antonova

Der Extremsportler

Er kann Wasserski fahren, klippenspringen, surfen, sprinten, skaten – kurz gesagt: Er kann alles. Der „Extremsportler-Typ“ zeigt sich gerne aktiv und dynamisch. Typisch für ihn sind Fotos, die wie zufällige Momentaufnahmen wirken und eine besonders spektakuläre Form der sportlichen Ertüchtigung darstellen. Die Alltäglichkeit hinter diesen extremen Posen sei allerdings dahingestellt.

Der Geheimnisvolle

Ob mit Haut, Haaren oder Hut – der „geheimnisvolle Typ“ verbirgt stets sein Gesicht. Seine wahre Identität lässt sich allein anhand der hundert weiteren Facebook-Bilder erahnen. Seine Fotos wirken oft künstlerisch anspruchsvoll und drücken aus: Ich habe es einfach nicht nötig! Eine radikalere Strömung dieses Typs stellt der „Pseudo-Nutzer“ dar. Denn während sich der Geheimnisvolle die eigenen Hände vor das eigene Gesicht hält, tritt der „Pseudo-Nutzer“ überhaupt nicht in Erscheinung. Stattdessen schickt er Stars, Autos oder Karikaturen in den Ring der oberflächlichen Beurteilung.

Der Besitzer

„Seht her, ich habe einen Partner!“ Das könnte sich der „Besitzer-Typ“ gedacht haben, als er seine hilflose neue Flamme vor die Kamera gezerrt hat. Charakteristisch für diesen Profilbildtyp ist es, den Partner, die beste Freundin oder das iPad – je nachdem, was gerade das Neueste ist – im Bild zu präsentieren.

Schwerpunkt: Internet

Auch wenn wir es mit der NSA und anderen Datensammlern teilen müssen: Das Internet bleibt unser Zuhause. Wir essen und schlafen vorläufig noch analog, aber sonst findet unser Leben zunehmend im Netz statt. Darum widmet die presstige-Redaktion dem Internet einen Schwerpunkt. Alle bisher erschienenen Beiträge sind hier gesammelt.

Der Weltenbummler

Dass ein Facebook-Nutzer viel in der Welt herumgekommen ist, lässt sich oft schon am Profilbild ablesen. Der Typ „Weltenbummler“ platziert sich gerne vor atemberaubenden Kulissen aus aller Welt: Hämisch grinsend vor den Niagarafällen, der Zugspitze oder der New Yorker Skyline provoziert er bei den Zuhausegebliebenen oftmals Neid und Mordgedanken.

Das Webc(h)amäleon

Abwechslungsreich und doch eintönig: Das Webc(h)amäleon wechselt sein Profilbild überproportional häufig, doch meist mit wenig Varianz. Von Bild zu Bild gibt es eine anders drapierte Haarsträhne, einen anders belichteten Raum oder bei den besonders Mutigen: ein anderes Outfit. Dabei greift das Webc(h)amäleon bezeichnenderweise gerne zur Webcam. So produziert es Bilder in großer Stückzahl und wechselt monatlich oder gar wöchentlich.

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