“Wir haben uns parallel mit der App entwickelt”

Die CampusApp

Seit Beginn des Sommersemesters kann man sie endlich im Playstore von Google herunterladen: die CampusApp. Presstige hat mit Michael Bonfert und Fabian Brunold, beide vom Team der CampusApp, über die Idee dahinter und über die Herausforderungen bei der Entwicklung gesprochen.

presstige: Die Campus App ist jetzt endlich draußen. Wie zufrieden seid ihr denn mit dem Start?

Michael: Wir sind ziemlich euphorisch. Schon am ersten Tag haben wir die tausend Downloads geknackt.
Fabian: Auch die Bewertungen sind mehr als positiv. Also 4,3 von 5. Und das Feedback, was wir so am Infostand bekommen haben, war immer positiv. Teilweise waren die Leute richtig, richtig froh, dass das jemand in die Hand genommen hat.

Michael, wie bist du auf die Idee gekommen, die App zu entwickeln? Das ist ja ziemlich aufwendig.

Michael: Im Prinzip hatte ich die Idee sogar an meinem ersten Tag an der Uni im Herbst 2011, weil ich den Hörsaal nicht gefunden habe. Ich habe dann gleich im Appstore gesucht und gesehen, dass es nichts von der Uni gibt. Nicht einmal einen Mensa-Speiseplan, gar nichts. Dabei gab es damals eigentlich schon für alles Mögliche eine App. Kennst du diesen Apple Slogan: „There’s an app for that“? Den hatte ich eben im Kopf. Du kannst aus einer App ein Bier trinken und solche Sachen. Jedenfalls habe ich dann, als ich mich fürs Begleitstudium nach einem Projekt umgeschaut habe, das mal in einer Vorbesprechung eingebracht: Das wäre ein Projekt, bei ich mich gerne anschließen würde – gab’s aber noch nicht. Und dann meinte Thomas Sporer vom Begleitstudium damals, ich soll’s machen, weil es ja irgendjemand starten müsse. Das Mädchen neben mir fand die Idee so cool, dass sie gleich mitmachen wollte. Also haben wir dann halt mal losgelegt.

CampusApp Mensa

Mit der CampusApp hat man immer den aktuellen Speiseplan der Mensa dabei

Wie seid ihr dann vorgegangen?

Michael: Der Anfang war sehr schleppend, weil wir kein Team hatten. Irgendwann haben wir eine Facebook-Seite erstellt und viele haben uns dann angeschrieben, ob sie mitmachen können. Darunter waren auch viele Informatiker – was wir davor überhaupt nicht auf dem Radar hatten.

Und wie ging’s weiter?

Fabian: Es hieß dann, wir machen jetzt ein Treffen. Wer Lust hat, alle mal zusammen Kaffee zu trinken und dann mal schauen, ob man zusammen in einem größeren Team etwas machen kann. Da kam ich dazu und der Großteil der Leute, die jetzt dabei sind.
Michael: Im Wintersemester 2012 war das. Das war so mehr oder weniger der Anfang, wo wir dann probiert haben, im Team auf einen gemeinsamen Konsens zu kommen. Und das man sagt, wir schreiben in der Programmiersprache, wir wollen das in der App haben, wir haben diese Kompetenzen und deswegen verteilen wir das so unter den Teammitgliedern.

Also habt ihr euch mehr an den Fähigkeiten der Teammitglieder orientiert?

Michael: Ja, das war ein zweiteiliger Prozess: Was wollen wir und was können wir?
Fabian: Dann sind wir an die Uni-Leitung herangetreten und haben eine Kooperation vorgeschlagen. Es hieß, wir sollen in drei Monaten einen Prototypen erstellen. Unser Konzept haben wir dann der Präsidentin, dem Vizepräsidenten und anderen hohen Tieren von der Uni präsentiert. Das war dann wirklich der Durchbruch. Weil auch die Präsidentin gemeint hat, dass die Idee super wäre. Das war sozusagen das offizielle Go, als auch von der Uni kam: „Ja, macht’s das“. Dann bekamen wir auch Unterstützung von anderen Uni-Stellen.

Was war für euch die größte Herausforderung am Projekt?

Michael: Durchhaltevermögen.
Fabian: Das war schon sehr viel Arbeit und hat sehr lange gedauert. Und immer wieder gab es Rückschläge und Änderungen…
Michael: Bevor das Team so war, wie es jetzt ist, hatte ich eigentlich schon drei Mal das Gefühl, okay, jetzt lass‘ es halt
Fabian: Zum Glück hast du das nicht gemacht.

Was hat dich dazu gebracht, weiterzumachen, Michael?

Michael: Was bisher schon getan war und der Ehrgeiz, dass die App jetzt endlich rauskommen sollte. Außerdem die Notwendigkeit und dieses „da lässt du dich nicht unterdrücken“.

Habt ihr denn das Gefühl, dass ihr die Bedürfnisse der Studenten erfüllen könnt? Oder fehlt da noch irgendwas?

Fabian: Was jetzt am Infostand aufkam, war der Wunsch nach einer iOS-Version. Aber da sind wir dran. Und sonst eben, dass ein paar Räume nicht gefunden werden bei der Raumsuche. Es gibt halt noch so ein paar Kleinigkeiten, die wir in Zukunft verbessern wollen. Es kam zum Beispiel noch eine Anfrage, ob wir den Digicampus reinbringen oder die App mit RZ-Kennung verbinden können, was aber technisch nicht so leicht umzusetzen ist. Da müssen wir leider immer etwas bremsen.

2013-04 Teamsitzung GUI

Michael (Bildmitte) bei einer Teamsitzung der CampusApp

Was habt ihr für die Zukunft so geplant?

Michael: Im Prinzip drei Sachen: ergänzen, erweitern und vervollständigen, was es schon gibt.
Fabian: Wir wollen quasi noch so ein Uni A-Z einbauen, eine Wissensdatenbank mit Informationen rund um die Uni. Also zu Fristen, zu Öffnungszeiten, wo das Auslandsamt ist, wie das mit dem Hochschulsport funktioniert, und so weiter.

Was ist so das, was euch am meisten Spaß daran macht?

Fabian: Also bei mir ist es einfach so, dass ich noch ein bisschen was Praktisches machen will während meines Studiums. Mir macht das Programmieren auch Spaß, von daher beschäftige ich mich gerne damit und ich kann meine Ideen auch verwirklichen. Das war ein Ausgleich zu meinem recht theoretischen Studiengang.
Michael: Für mich war’s bestimmt auch eine Art Selbstverwirklichung, weil ich’s halt von Anfang an begleitet habe. Und ich einfach diesen Drang hatte, das herauszubringen.
Fabian: Man hat halt einfach noch etwas, wo man sagen kann: Hey, ich hab was gemacht. Man sieht halt auch wirklich etwas. Wir sitzen da anderthalb Jahre dran und es ist etwas daraus geworden.

Die wichtigsten Funktionen im Überblick:

  • Newsfunktion: Alle Neuigkeiten der Fakultäten, der Lehrstühle, der Presse, vom Prüfungsamt und AStA werden in einem Stream zusammengefasst. Die News kann man filtern und auf eigene Interessen abstimmen.

  • Mensa: Hier wird der aktuelle Speiseplan der Mensa abgebildet. Jedes Gericht kann auf einer Skala mit fünf Sternen bewertet werden.

  • Raumsuche: Man kann nach einem Gebäude oder einer Raumnummer suchen. Zu jedem gesuchten Raum erhält man Informationen wie beispielsweise, ob es sich um einen Hörsaal, einen Seminarraum oder einen CIP-Pool handelt. Diese Funktion dient in erster Linie der Navigation mithilfe von Lageplänen.

  • Personensuche:  Mithilfe dieser Funktion können alle Angestellten der Universität Augsburg gefunden werden – also Professoren, Dozenten, wissenschaftliche Mitarbeiter und Sekretäre. Extra: die Suche ist phonetisch. Das heißt, ein K wird mit einem C gleichgesetzt.

Wer bei der CampusApp mitmachen möchte, ist jederzeit herzlich willkommen. Schreibt einfach eine E-Mail an campusapp@its.uni-augsburg.de oder eine Nachricht an die Gruppe über die Facebook-Seite. Mitmachen könnt ihr in den Bereichen iOS-Programmierung, Programmierung für Android, Organisation, Kommunikation und Social Media.

 

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