„Wir wollen auch im Bereich des Trendsports Akzente setzen“

Zweiter Teil des Interviews mit Dr. Christine Höss-Jelten, der Leiterin des Hochschulsports Augsburgs

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Text: Sören Strahl – Fotos: Paul von Platen

Den meisten Augsburger Studenten dürfte der Hochschulsport ein Begriff sein, doch nur wenige wissen mehr über seine Hintergründe. Wir sprachen aus diesem Grund mit Dr. Christine Höss-Jelten, die ihn seit dem Jahr 2000 leitet und damit auf mehr als 15 Jahre Erfahrung zurückblicken kann. Dabei ging es um die Bedeutung sportlicher Betätigung im Allgemeinen und natürlich um die Rolle und das Angebot des Hochschulsports an der Universität Augsburg. Den ersten Teil des Gesprächs findet ihr hier.


 

presstige: Dann sollten wir dieses Kursangebot genauer thematisieren. Es kann natürlich vollständig auf der Internestseite des Hochschulsportes nachgelesen werden, darum sollten wir vielleicht an dieser Stelle nur auszugsweise darüber sprechen. Was sind den aktuell die ungewöhnlichsten Kurse hier im Hochschulsport?

Dr. Christine Höss-Jelten: Oh, da gibt es Verschiedenes. Vielleicht etwas für Fans der Harry-Potter-Reihe. Wir bieten gerade einen „Quidditch“-Kurs an [Anmerkung: Hierzu hat Presstige bereits im Detail berichtet]. Daneben haben wir bereits andere ungewöhnliche Kurse wie „Spikeball“ und „Paddleball“ angeboten. Im Gesundheitsbereich haben wir als etwas Spezielles gerade „Augenfitness“ im Programm.

Woher nehmt ihr die kreativen Ideen und wie werden sie praktisch umgesetzt?

Wir als Universität sind natürlich Quelle der Innovation und wollen auch im Bereich des Trendsportes Akzente setzten. Gerade Studierende lassen sich oft durch ihre Weltoffenheit für das Neue und Ungewöhnliche begeistern. Darum versuchen wir unser Kursangebot immer um solche Elemente zu erweitern. Die praktische Umsetzung solcher Kursideen ist natürlich nicht immer ganz einfach. Allerdings helfen uns hier unsere enge Zusammenarbeit mit der Sportwissenschaft und die eigene stetige Fortbildung sehr weiter. Aber auch Studierende und Externe treten mit Ideen an uns heran, um das Sportangebot zu optimieren.

Neben solchen festen Kursen gibt es hier natürlich auch die Möglichkeit, selbständig zu trainieren. Die Uni stellt beispielsweise einen Fitnessraum zum eigenständigen Training zur Verfügung. Wie wird ein derartiges Angebot aufgenommen?

Sehr gut. Wir stellen immer wieder fest, dass der Trend zum flexiblen Training geht, also einem Training, das nicht an feste Kurszeiten gebunden ist. Hierfür ist der Fitnessraum natürlich ideal geeignet, aber auch unsere Finnenbahn lädt zum selbstständigen effektiven Lauftraining ein. Natürlich gibt es aber auch die Leute, die für feste Kurstermine dankbar sind, da sie diese einfach brauchen, um den Sport in ihre Wochenplanung aufzunehmen.

Was hat denn dieses Klaviar hier zu suchen?
Was hat denn dieses Klavier hier zu suchen?

Ist der Fitnessraum denn groß genug, um die Masse an Studierenden zu bewältigen?

Ja, hin und wieder wirkt er etwas überfüllt und für eine Universität dieser Größe ist er eigentlich zu klein, aber aufgrund der großzügigen Öffnungszeiten verteilt sich die Auslastung in annehmbarer Weise.

Und was ist die Finnenbahn genau?

Unsere Finnenbahn ist 870 m lang und kann von allen Studierenden durch die Buchung des Kurses „Betreten der Anlage“ kostenfrei genutzt werden. Hierbei handelt es sich um eine Laufstrecke, deren Untergrund Waldboden simulieren soll und aus kleinen Holzresten, Moos und Ähnlichem besteht. Durch den weichen Boden ist es optimal geeignet, um gelenkschonend zu laufen.

Wenn sich unsere Leser nun auf dem Weg zum Hochschulsport machen, wird sich ihnen folgende Frage stellen: Warum steht neben dem Fitnessraum ein Klavier?

Das Klavier ist ein Relikt der Zeit, als die pädagogische Hochschule in der Schill-Straße gewesen ist und Kunst, Sport und Musik sich ein Gebäude teilten. Aus dieser Zeit hat das Sportzentrum das Klavier geerbt und es wird im Rahmen von Absolventenfeiern regelmäßig benutzt, aber auch musisch begabte Studenten üben hin und wieder einfach im Flur und untermalen das sportliche Treiben musikalisch.

Christine, du bist ja jetzt seit 15 Jahren Leiterin des Hochschulsportes. Möchte man da nicht auch mal etwas anderes machen?

Nein, mir macht es immer noch sehr viel Freude und ich will diesen Job auch für weitere 15 Jahre ausführen.

Ich bedanke mich herzlichst für das Interview und bitte dich einfach noch ein Schlusswort an unsere Leser zu richten.

Sehr gern, unser Motto: Hochschulsport – Damit kluge Köpfe fit bleiben.

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