Modular 2019 – Impressionen

© Alisa Eva-Marie Honold Illustration: Julia Brandl

Augsburg, 20. Juni 2019. Es ist Feiertag und für manche von uns alleine deswegen ein Grund zum Feiern. In Augsburg ist es mehr als das: Das Modular-Festival öffnet heute seine Pforten und das ist ja bekanntlich nur einmal im Jahr.

Zugegeben, der Tag hätte besser anfangen können. Die Sonne war wahrscheinlich selbst noch verkatert vom Vortag, denn sie wusste nicht wirklich ob sie mit uns feiern möchte. Von Sonnenbrandpotenzial bis hin zu Regenschauer war eigentlich alles dabei, dementsprechend schwierig hat sich die Outfitwahl gestaltet. 

Eins muss man den Modularlern lassen: sie sind feierwütig und lassen sich von ein bisschen Regenwetter nicht aufhalten. „Ich glaube ich hatte viermal Sex, ohne es zu merken“, so hat mir ein Mitfahrer die Tramfahrt beschrieben, die stark an eine Dose Ölsardinen erinnerte. Es war warm, verschwitzt und ziemlich kuschelig aber man hat definitiv gemerkt, dass die Augsburger Lust haben zu feiern. Und so schön war es, vereint auf dem Weg zu sein.

Dass es vor ein paar Stunden noch in Strömen regnete, juckt zum Glück niemanden. Im Gegensatz zum grünen Kongress am Park, wo das Modular letztes Jahr stattfand, strahlt das Gaswerk einen Industrial und Lost-Place Flair aus. Die Menschenmengen und die Musik füllen die Location aber mit Leben und verleihen ihr einen ganz besonderen Festival-Flair.

Abgekapselt vom Alltag in einem entspannten Miteinander finden Menschen zusammen, die sich eigentlich fremd sind, um ein Wochenende lang das Gemeinsam-sein zu genießen.

Wo Musik ist, da sind auch Personen, die sich leidenschaftlich gerne damit beschäftigen:

Das Uniradio Canal C spricht bei ein oder zwei Drinks mit Künstlern wie OK KID (Nicht verpassen am Freitag!) oder Friska Viljor, und lässt die Modularbesucher hautnah daran teilhaben.

Das junge Programm PULS des BR gibt exklusiven Einblick in die neuen Formate und nebenbei kann man bei dem kuscheligen Wohnmobil wunderbar entspannen. Am Freitag könnt ihr außerdem dem Podcast „True Klein Crime“ von Willy Nachdenklich (Nachdenkliche Sprüche mit Bildern) lauschen. „Brezn, Leben, Tanzen, Senf“- dem diesjährigen Puls-Motto ist wohl nichts mehr hinzuzufügen.

Natürlich will ich wissen, ob die Festivalbesucher auch ihren Spaß haben. Genug Bier gibt’s und die Klos sind auch nicht überfüllt. Perfekt! Weiter geht’s. 

Klar, das Bier ist fester Bestandteil der Festivalkultur. Genug kleine Besucher haben aber ganz ohne Alkohol ihren Spaß, dank des familienfreundlichen Rahmenprogramms. Da kann sich der ein oder andere mal ein Beispiel nehmen.

Eine andere Besonderheit sind all die engagierten Menschen die sich für Dinge einsetzen, die ihnen am Herzen liegen. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Bike Kitchen beispielsweise helfen bei allen Problemchen rund um’s Fahrrad – auf Spendenbasis. An ihrem Stand kann man sein Handy mit reiner Muskelkraft aufladen oder im Fahrradrennen gegeneinander antreten. Ein Herz für Fahrräder!

Sandra aus der Villa hat mir erklärt, wie ich Kosmetik selbst machen kann. Aus komplett natürlichen Zutaten wie Sheabutter und ätherischen Ölen werden Lidschatten, Lippenbalsam oder Bartöl in Handumdrehen selbst hergestellt. DIY statt Markenwahn, Bitte mehr davon! 

Man bräuchte wahrscheinlich einen ganzen Tag, um sich alleine mit dem abwechslungsreichen Rahmenprogramm auseinanderzusetzen. Das kann ich jedem nur ans Herz legen.

Die Sonne geht unter und es muss selbstverständlich getanzt werden. 

Die Bühne auf der Lichtung ist mit elektronischen Klängen der perfekte Ort zum Ein- und Austanzen.
Die schwedische Indie-Rock Band Friska Viljor umgarnt die Menge mit entspannter und mitreißender Musik, die so nicht hätte besser zum Festival passen können.
Wenig später bringt der Augsburger Rapper eRRdeka traditionsgemäß die Menge auf der Bühne im Park zum Tanzen. 

Mein Fazit vom ersten Tag Modular 2019: Die Meute lässt sich nicht unterkriegen und auch das wechselhafte Wetter hält sie nicht ab. Eine ganze Stadt die tanzt und gemeinsam feiert – besser kann es nicht sein. 
Wie alle schönen Tage muss auch dieser hier zu Ende gehen. Doch das Gute ist – es geht morgen gleich weiter, also kein Grund den Kopf hängen zu lassen. 
Hach, wie ich Festivals mag. 

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