Frauenemanzipation – Wie wir auszogen, die Welt zu erobern und am Ende selbst bezahlten

Nach beinahe einem halben Jahrhundert Feminismus und Frauenemanzipation zieht unsere Redakteurin Patricia Ott Bilanz. Sie versucht, einen ganz gewöhnlichen Kerl bei ihrem Date zu einem echten Gentleman zu erziehen.

Von Patricia Ott

Frauen dürfen wählen und Auto fahren, Fußball spielen und Bier trinken und bei der Bundeswehr ihren Mann stehen. Genauso hat die Emanzipation aber auch andere Gepflogenheiten eingeschleppt. Den Damen wird heute weder in den Mantel geholfen, noch die Tür aufgehalten. Die Mission ist klar: Den Männern wird im Selbstversuch aufgezeigt, wie schlecht sich ihr Verhalten gegenüber den Frauen in den letzten Jahren entwickelt hat. Während der Verabredung prallen Welten aufeinander: Während Patricia darauf wartet, aus der Wohnung abgeholt zu werden, hupt ihr Date, damit sie zum Auto herunter kommt. Ihre Begleitung ist schon auf halbem Weg vom Parkplatz zum Restaurant, während Patricia immer noch darauf wartet, dass ihr die Autotür geöffnet wird. Auch die Bestellung verläuft nicht reibungslos, weiß doch der Mann nicht, dass er für die Dame mitbestellen muss. Zumindest das Bezahlen der Rechnung ist noch nicht so veraltete Tradition: Patricias Date übernimmt es von allein für beide.

Die Bilanz des Abends: Übertriebenes „den Hof machen“ ist in der heutigen Zeit nicht mehr üblich – und wird von Mann und Frau als anstrengend empfunden. Für sich selbst und all die emanzipierten Frauen kommt Patricia deshalb zu dem Schluss, dass ja nicht so übertrieben werden muss, aufmerksames und höfliches Verhalten den Männern aber trotzdem einige Pluspunkte bei den Frauen einbringen können.

 

Schreibe einen Kommentar