Hat sich der triste Winter schon seit Monaten bei dir eingenistet und du weißt nicht, wie du den Mistkerl wieder loswerden sollst? Wir schon! Und wir können dir behilflich sein – mit tollen Tipps und Tricks à la „wie werde ich ihn los in 10 Tagen“.
Von Ann-Kathrin Wermekes und Verena Simon
Es war einmal ein grauer Montagmorgen in einer von Regen durchnässten Stadt, in welcher ein kleines trübsinniges Mädchen in seiner Wohnung erwachte und einem deprimierenden Tag entgegenblickte…HALT! So beginnt doch kein Märchen! In einem Märchen scheint immer fröhlich die Sonne und alle sind guter Dinge! Ein Zustand, den ich schon seit Wochen nicht mehr erlebt habe. Leider sieht meine Realität an diesem Morgen genauso aus wie beschrieben. Kälte, Regen, Matsch!
Hilfe! Winterdepression!
Der erste Blick aus dem Fenster drängt mich gleich wieder zurück ins Bett. Doch es prasselt so laut, dass ich nicht mehr einschlafen kann. Dann muss eben der Laptop herhalten. In meine schlechte Laune versunken, geben meine Hände wie von selbst das Wort „Winterdepression“ bei Google ein. Wie immer weiß Wikipedia bestens Bescheid: „Die Winterdepression ist eine depressive Störung, die in den Herbst- und Wintermonaten auftritt.“ Aha! Wer hätte es gedacht. Als Symptome sind Angst, Verlängerung der Schlafdauer, Reduzierung des Energieniveaus, und erhöhter Appetit angegeben. Also Angst habe ich keine, höchstens vor nassen Schuhen. Aber Schlafen könnte ich seit Monaten wie ein Murmeltier und ich wandle auch umher wie die letzte Schlaftablette. Ach ja und in meinem Kühlschrank herrscht jeden Tag aufs Neue ziemliche Ebbe. Ich leide eindeutig an einer Winterdepression! Zur Heilung werden unter anderem Antidepressiva, eine Lichttherapie oder Frühsport angepriesen. Ich hasse Sport! Und Tabletten! Und ich stehe nur auf natürliches Licht! Leider hat sich die Sonne schon seit langem nicht mehr bei mir blicken lassen. Das ist doch zum heulen! Und schon bin ich wieder in meiner depressiven Stimmung gefangen…
Miesepetras
Vielleicht sollte ich erst mal was essen. Ich rufe meine Freundin Verena an und lade sie zum Frühstück ein. Kurze Zeit später steht sie auch schon vor meiner Tür. Herzhaft gähnend wandelt sie wie ein Zombie an den Küchentisch. Es ist offensichtlich, auch sie leidet unter der Winterdepression! Da sitzen wir nun, zwei Miesepetras, die in ihren Kaffee starren. Schnell kommen wir ins Gespräch über die die üblichen Verdächtigen, die an unsere derzeitigen Laune schuld sind: Montag, morgens, zu wenig Schlaf, Uni um 8.15 und dazu noch dieses Wetter. Wer soll denn bitte bei diesen trüben Aussichten gut gelaunt sein? Damit muss endlich Schluss sein! Das allmorgendlich böse schauende Spiegelbild muss verschwinden! Aus! Finito! Basta! Weg mit dem Wintertrott, unter dem wir und geschätzte 99% aller anderen Studenten schon seit Monaten leiden. Aber was können wir dagegen tun? Gegenmaßnahmen müssen getroffen werden! Die Winterdepression darf nicht gewinnen. Wir sagen ihr den Kampf an!
Zwei Frühlingscoatcherinnen
Während der hitzigen Diskussion fallen uns alle möglichen schrägen Dinge ein, die den Wintergeist vertreiben sollen. Nein, sie sollen nicht, sie müssen! Denn ein wenig handeln wir natürlich auch aus Selbstschutz, um die vielzähligen griesgrämigen Gesichter loszuwerden, die uns überall und jeden Tag begegnen. Deshalb: Lasst euch nicht weiter den Tag verderben sondern begleitet uns auf unserer Reise aus dem Winterblues! (Wohl gemerkt ohne Apothekenbesuch, Muskelkater und Solarium)
· Zu allererst und mit Sicherheit sehr effektiv: Der Frühlingsputz! Weg mit dem Winterdreck, vor allem an den Fenstern!
· Ist das erledigt, dann ab in die Gärtnerei! Lasst den Frühling in Form vieler bunter Blumen in eure nun saubere Wohnung einziehen (gilt auch für Männer! 😉 )
· Urlaubsbilder vom vergangenen Sommer sortieren und in warmen Erinnerungen schwelgen
· Dazu bietet sich an: In die Badewanne legen, Reggae hören und mit imaginären Rastas ins karibische Meer träumen
· Wem das noch nicht genug ist, der hole sich das Strandfeeling eben direkt nach Hause: Beach- Party mit Cocktails und Limbotanz im Hularöckchen
· Runter vom Sofa! Spazieren gehen und soziale Kontakte auch außerhalb von Facebook & Co pflegen
· Dabei vielleicht die ersten Frühlingsgefühle entdecken…
· Chamäleon-Dasein adé! Raus aus den grauen Klamotten! Du musst dich nicht länger der grauen Umgebung anpassen. Farbe ist angesagt!
· Wer nichts hat: Auf zum Frühjahrsshopping!
· An diejenigen, die der ganzen Tristesse nächstes Jahr entfliehen wollen: Ja zum warmen Auslandssemester! Nein zum kalten Deutschland!
Wem keiner unserer Tipps etwas taugt: Tu deinem Umfeld einen Gefallen und halte Winterschlaf bis der Frühling da ist! Nun haben wir dir genug Inspiration geliefert. Jetzt ist es an dir, dein Frühlingsmärchen zu verwirklichen! Unser Entschluss jedenfalls steht fest: Auf Wiedersehen grauer Winter, willkommen bunter Frühling!