Lesestoff für die Sommerpause

Mit diesen Büchern kommt ihr über die Semesterferien

Endlich sind wieder Semesterferien! Doch was tun mit all der freien Zeit? Für diejenigen, die gerne einmal länger die Nase in ein Buch stecken, hat sich unsere Redaktion etwas Besonderes überlegt: Drei Buchtipps, dank denen euch die Abende bestimmt nicht lang werden. Schluss mit den Semesterapparaten, her mit einem guten Roman!

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Illustration: Lisa Luthardt

Drachenläufer von Khaled Hosseini

Wer sich an Khaled Hosseinis Weltbestseller „The Kite Runner“ wagt, wird danach begreifen können, welch großen Verlust das Land Afghanistan erlitten hat. Der Roman erzählt von einer gescheiterten Freundschaft und einem Land, das nach seiner kulturellen Blütezeit vor dem Abgrund steht. Menschen, die mit sich selbst nicht im Reinen sind, und deren Scheitern stehen im Mittelpunkt der Handlung. Die fesselnde Geschichte der außergewöhnlichen Freundschaft zwischen Amir und Hassan wird durch Einblicke in die Geschichte des Landes ergänzt. Die Szenen, die den Terror der Taliban veranschaulichen, sind angsteinflößend. Die Schilderungen der traditionellen Bräuche und Basare dagegen lassen den Leser von einem Afghanistan träumen, das so nicht mehr existiert. Khaled Hosseini beschreibt das Land authentischer als jeder Nachrichtenbeitrag und vermittelt ganz nebenbei eine Portion Allgemeinbildung – und die kann auch im Urlaub ja nicht schaden. Andrea Sappler

Ein ganzes halbes Jahr von Jojo Moyes

Es gibt Bücher, die man einfach nicht aus der Hand legen kann. „Ein ganzes halbes Jahr“ von Jojo Moyes ist solch ein Buch. Es handelt von der jungen Frau Louisa, die als Pflegehilfe für einen Tetraplegiker namens Will arbeitet. Der Autorin gelingt es dabei das sensible Thema Behinderung mit so viel Humor zu schildern, dass der Leser die ernste Thematik beinahe vergisst. Vielmehr steht die Beziehung zwischen den Figuren im Mittelpunkt: Will, der kaum älter ist als Louisa, sitzt seit einem Motor-radunfall im Rollstuhl. Vor allem, da er vor dem Unfall leidenschaftlich Extremsport betrieb, hat er nun jeglichen Lebenssinn verloren. Louisa lässt trotz allem nichts unbewegt, um ihm wieder Hoffnung einzuflößen. Umsonst sind ihre Bemühungen nicht: Zu allem Erstaunen gelingt es ihr sogar, ihn zu einer großen Reise zu überreden. Doch reicht das wirklich aus, um den schwer depressiven Will wieder an das Leben glauben zu lassen? Eine Lektüre, bei der sich der Leser nicht entscheiden kann, ob er lachen oder weinen soll und die gleichzeitig zum Nachdenken anregt. Polina Dautfest

 Global Fish von Rainald Grebe

„Jetzt könnt ihr alles werden!“ Nicht wenige dürften mit diesen Worten ihr Abitur in Empfang genommen haben. So auch Thomas Blume, der Protagonisten in Rainald Grebes Romanerstling „Global Fish“. Allerdings beschließt er, diese Floskel mehr oder weniger wörtlich zu nehmen und wird Matrose auf einem echten Dreimaster. Grebe gelingt es, seinen Helden blitzschnell in einer haarsträubend absurden Seefahrtskulisse zu verstricken, vor der er den ganzen Kanon unserer Wohlstandskrisen abhandelt. So wird, was als harmloser Abenteuertrip beginnt zu einer grotesken Irrfahrt, die nur allzu oft schmerzhaft realistisch wirkt. „Global Fish“ ist ein Urlaubsbuch, weil es Südseeinseln voller Seemannsgarn zu bieten hat. Aber es ist auch ein wichtiges Buch, da es allen auf der Suche nach einem Platz in der Welt zuruft: Na klar könnt ihr alles werden, aber lasst euch bloß nicht einreden, dass ihr es müsst! Michael Müller

 

 

 

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