Einwürfe

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Text: Palina Dautfest & Vanessa Plentinger – Illustration: Marina Schröppel

Wohnen in Containern

Die ersten Assoziationen, wenn das Wort „Container“ fällt, sind meistens nicht besonders idyllisch: typische Seefracht-Container aus rostigem Stahl oder Mülldeponien. In Zukunft könnten wir aber auch Dörfer und Städte mit Containern assoziieren. Ja, richtig gelesen: „Keetwonen“ heißt eine Siedlung in Amsterdam, ­bestehend aus Seefrachtcontainern, in denen Studenten aufgrund des mangelnden Wohnraums leben. Wer glaubt, dass man sich in diesen Dingern nur einmal um die eigene Achse drehen kann, der täuscht sich gewaltig: 2,4 Meter hoch und bis zu 12 Meter lang sind die unkonventionellen Studentenapartments mit eingebauter Küche, Bad, Balkon, Arbeits- und Schlafzimmer für gerade einmal 210 Euro im Monat. Aber nicht nur die Holländer sind derart verrückt – nein, wir Deutschen sind es inzwischen auch. Unsere Hauptstadt hat den ersten Schritt gewagt und das Containerdorf EBA5, ebenfalls für Studenten, errichtet. Dabei erinnern diese so gar nicht an die ehemaligen Schiffscontainer, sondern sehen sowohl von innen als auch von außen sehr modern und geräumig aus. Vielleicht gibt es ja auch bald in Augsburg die ersten Container-Siedlungen… Augen auf!

Ice-Bucket-Challenge für Fortgeschrittene

Übernachten in Schnee und Eis, bei minus 50 Grad? Da kann sich wohl jeder eine schönere Art zu wohnen vorstellen. Doch die Inuit haben vor Hunderten von Jahren und ohne technische Hilfsmittel ein architektonisches Meisterstück vollbracht, das ihre frostige Heimat etwas gemütlicher machte: das Iglu. Die durchdachte Bauweise ermöglicht sogar niedrige Plusgrade. Ein Zustand, der für die Bewohner der Antarktis fast tropisch gewesen sein muss. Diese Plustemperaturen werden zum einen durch den langen Eingangstunnel, der als Wind- und Kältefang dient, und zum anderen durch den höher gelagerten Schlafplatz erreicht. Denn warme Luft, die durch die Körperwärme und den gut isolierenden Schnee entsteht, steigt bekanntlich nach oben. Das Iglu, zu Deutsch „Wohnung“, hat allerdings bereits seit den 50er-Jahren ausgedient. Deshalb hat wahrscheinlich auch über die Hälfte der heute lebenden Inuit weder in einem Iglu gewohnt, noch könnten sie eines bauen. Dafür ist das Übernachten in solch einem Schneehaus in den letzten Jahren immer mehr zum Touristentrend geworden. Wer mutig genug ist, der Kälte zu trotzen, kann in Ländern wie Schweden, Finnland, der Schweiz und sogar in Deutschland eine Nacht im Nobel-Iglu verbringen.

Ausgabe 27: Wohnen Dieser Artikel erschien zuerst in Ausgabe 27 unseres gedruckten Magazins.

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