Was tun, wenn man keine Unterkunft findet?
Das neue Wintersemester hat begonnen und viele Erstis mussten sich bereits im Vorfeld einen neuen Wohnplatz erkämpfen. Dabei geht nicht selten jemand leer aus. Die Studentin Johanna erzählt von ihrer Erfahrung, beinahe kein Dach über dem Kopf gehabt zu haben.
Selbst wenn alle Studienanfänger stolz ihren Zulassungsbescheid in den Händen halten, ist es lange nicht geschafft. Jetzt beginnt der Wahnsinn erst so richtig! Wer nicht zu den wenigen Glücklichen gehört und bereits in seiner Wunsch-Universitätsstadt lebt, braucht wohl oder übel einen neuen Schlafplatz. Mit der Wohnungssuche verhält es sich dabei ähnlich wie beim Sommerschlussverkauf: Wenn man nicht schnell genug ist, ist alles bereits weg. „Am besten sollte sich jeder frühzeitig darum kümmern”, meint Stefan Rehm, Abteilungsleiter der Wohnungsverwaltung des Studentenwerks Augsburg. „Sobald der Zulassungsbescheid da ist, sollte man sich sofort auf die Suche machen.”
Leider ist das nicht immer so einfach, wie die Studentin Johanna weiß. Bevor sie anfing an der Uni Augsburg zu studieren, stand auch sie ohne Unterkunft da – und das bis zur letzten Minute. „Ich hatte damals das Problem, dass ich bis Ende September einen Vollzeit-Job hatte und außerdem noch in Frankfurt wohnte”, erzählt die 21-Jährige. Folglich schaffte sie es zeitlich nicht einmal an den Wochenenden, sich nach einer Wohnung umzusehen. Zwar hatte sie sofort nach Erhalt des Zulassungsbescheids angefangen, online nach einer passenden Bleibe zu suchen, aber etwas im Preisrahmen zu finden, erwies sich wie erwartet als schwierig.
Happy End in Sicht?
Ein letzter Hoffnungsschimmer waren die Campus Nachbarn, die im Wintersemester 2013/14 erstmals neu WGs und Einzel-Apartments für Studenten vermieteten. Telefonisch hatte sich Johanna bei ihnen beworben, aber auch dort waren alle Zimmer bereits ausgebucht. Ganz schön frustrierend, insbesondere da die Zeit drängte. „Als ich die Absage von Campus Nachbarn bekam, war es bereits Ende September. Es war demnach unwahrscheinlich, dass ein anderer Student noch abspringen würde.” Während sie sich langsam mit dem Gedanken anfreundete, vorerst in einer Jugendherberge oder ähnlichem unterkommen zu müssen, erhielt sie schließlich doch noch den erlösenden Anruf von den Campus Nachbarn. Zwei Tage, bevor die Einführungsveranstaltungen für ihren Studiengang anfingen. Ohne genauere Auskünfte habe Johanna damals zugesagt, „denn irgendetwas war in diesem Moment einfach besser als gar nichts!”. Auf den letzten Drücker war es für die Studentin also noch einmal gut gegangen.
Notunterkünfte für Studenten
Vermutlich wäre es damals für Johanna einfacher gelaufen, hätte sie gewusst, dass sich wohnungssuchende Studenten immer an die Wohnungsverwaltung des Studentenwerks wenden können. Vor ein paar Jahren gab es in den Studentenwohnheimen sogar Notunterkünfte, in denen Studenten für ein paar Nächte unterkommen konnten. Je nachdem ob Bedarf besteht, werden diese Notunterkünfte eingerichtet. Glücklicherweise ist es bisher in Augsburg noch nie vorgekommen, dass ein Student komplett ohne Schlafplatz ins neue Semester starten musste. So ausweglos diese Situation auf den ersten Blick erscheint, braucht also dennoch keiner befürchten, allein draußen im Regen stehen zu müssen.
Ausgabe 27: Wohnen Dieser Artikel erschien zuerst in Ausgabe 27 unseres gedruckten Magazins.