Auf der Suche nach den Juwelen des Augsburger Sperrmülls
Sperrmüll: Das sind Unmengen von durchgesessenen Sofas und Pressspanplatten? Nein, nicht nur! Wir begeben uns auf eine Schatzssuche durch den Augsburger Sperrmüll.
In Oberhausen stoßen wir auf Stühle, die sich perfekt in unseren Küchen gemacht hätten. Doch wir werden bereits misstrauisch von Polizeibeamten beobachtet. Etwas irritiert sehen wir uns weiter um und entdecken einen voll funktionsfähigen Kicker. Die Entscheidung, ob wir ihn mitnehmen, wird uns aber von der Oberhausener Polizei abgenommen, die plötzlich die gesamte Straße absperrt. Um nicht in eine Schießerei zu geraten, nehmen wir lieber unsere Beine statt den Kicker in die Hand. Natürlich bleibt auch die Stadtmitte um den Kö nicht von Müllattacken verschont. Doch dort, inmitten des Schrotts, entdeckten wir unseren wohl schönsten Sperrmüll-Schatz: einen alten Koffer. Sofort denken wir an die Kinderserie „Briefe von Felix“, in welcher ein kleiner Stoffhase mit solch einem Koffer verreist. Wir fragen uns, was dieser Koffer schon von der Welt gesehen und erlebt hat.
Auch auf dem Weg zur Uni ist unser mittlerweile höchst ausgeprägtes „Sperrmüll-Radar“ auf Suchmodus. So finden wir gegenüber der Berufsschule, direkt am Straßenrand, einen weiteren Haufen Sperrmüll. Neben alten Matratzen und einem wackligen Regal sticht uns ein kaum benutzter Stepper in die Augen. Passend zur Universität entdecken wir in der Von-Parseval-Straße außerdem einen Gedichtband von Friedrich Hölderlin. Inmitten von leeren Essensverpackungen eine echte Überraschung! Im Hinterhof der Augusta-Brauerei finden wir eine einsame Kaffeemaschine. Es gelingt uns, ein paar Schnappschüsse zu machen, doch kurz
darauf werden wir wegen unerlaubten Betretens vom Gelände geworfen.
Ausgabe 27: Wohnen
Dieser Artikel erschien zuerst in Ausgabe 27 unseres gedruckten Magazins.