Anfang Februar war es soweit: in jedem Buchladen in Deutschland stapelten sich hellrosa marmorierte Einbände mit der Aufschrift „Wir sind das Feuer“ von Sophie Bichon. Für die 24-jährige Augsburger Studentin damals wie heute noch nicht ganz greifbar, hat sie doch eigentlich ihr Leben lang von diesem Moment geträumt. Ihr Debütroman über die Liebesgeschichte von Louisa und Paul war ein voller Erfolg. Zwei Studenten, die in herzzerreißendem Durcheinander zueinander finden, ein Campus, den man sich schöner nicht vorstellen könnte und Nebenfiguren, von denen man sich am liebsten ein eigenes Buch wünscht. Nach einem spannenden Ende können die Fans von „Wir sind das Feuer“ den zweiten Teil wohl kaum abwarten. Am 11. Mai erscheint die Fortsetzung „Wir sind der Sturm“ nun endlich. Wie es der New Adult Autorin so kurz vor der Veröffentlichung ihres zweiten Buchs jetzt geht, wie’s mit Fanpost aussieht und, ob sie jetzt reich ist? Wir haben mit ihr gesprochen.
Während sie ihren ersten Roman tippt, steckt Sophie noch voll in ihrem Germanistikstudium an der Augsburger Uni. Ihr Thema für die Bachelorarbeit hat mit Liebe in Jugendromanen zu tun, sie darf sogar ihr eigenes Buch mit dem einer anderen Autorin vergleichen. Trotzdem eine sehr anstrengende Zeit, sagt sie und ist froh, dass sie ihren Alltag nun fast Vollzeit dem Schreiben widmet. „Ich war immer schon fasziniert von Sprache und Worten und das Schreiben somit von Anfang an Teil von mir, fast so wie Atmen“, erzählt Sophie. Ein eigenes Buch war daher schon lange mehr als nur ein Hirngespinst.
Seit die Autorin ihr erstes Buch veröffentlicht hat, hat sich für sie einiges verändert. „Ich bekomme unglaublich viele Nachrichten, vor allem auf Instagram“, sagt sie. Fremde vertrauen ihr persönliche Dinge an, die ihr Buch in ihnen ausgelöst hat und Fans übernehmen Gewohnheiten von Buchfiguren. „Das ist unglaublich schön und berührend“, meint die junge Autorin. Gleichzeitig erhöht dieser Erfolg auch den Druck auf den Nachfolgeteil. Wird sie den Erwartungen der Fans gerecht? „Ich bin insgesamt schon etwas cooler. Ich weiß jetzt, wie es sich anfühlt, wenn mein Buch erscheint und wie es sich anfühlt, wenn erste Rezensionen kommen, nervös bin ich aber immer noch natürlich“, gesteht sie über die Veröffentlichung im Mai. „Mein Buch kann gar nicht jedem gefallen, Geschmäcker sind verschieden“, und dennoch: „eine zwei Sterne Bewertung kann manchmal wehtun“, meint sie. Zum Großteil ist Sophie aber, wie auch all ihre Freund*innen berichten würden, ein sehr positiver Mensch und weil sie mit ihrem Debütroman und „Wir sind der Sturm“ nicht für immer ausgesorgt hat, können wir uns über weitere Projekte von ihr freuen. „Nächstes Jahr kommt eine Reihe von drei Liebesgeschichten von mir raus“, verrät die Augsburgerin, außerdem erzählt sie von einem Jugendbuch, an dem sie nebenbei schon schreibt.
Zuletzt reden wir den Umständen geschuldet über Corona. Vor allem das alltägliche Leben fehlt einem kreativen Kopf wie Sophie, der Inspiration normalerweise beim Schlendern oder einem Cafébesuch findet. Auch das Augsburger Unileben hat die 24-Jährige oft auf kreative Gedanken gebracht. „Das Gefühl als Erstsemester völlig fremd zu sein und in die komischsten Situationen zu geraten“, hat Sophie zum Beispiel auch in ihrem ersten Roman aufgegriffen. Durch Corona hat sie jetzt aber wenigstens Zeit, viele tolle Romane ihrer Kolleg*innen zu lesen, lacht Sophie. Sie freut sich auf Abende mit Pizza und Bier im City Café und darauf mit ihren Freundinnen wieder einen Kaffee am Unisee zu trinken.