Semesterferien?! Hab ich nicht!

Die Semesterferien haben begonnen: Endlich wieder ausschlafen, die Sonne genießen und mit Freunden am Badesee liegen? Fehlanzeige! Der korrekte Ausdruck für die Semesterferien ist wohl eher „vorlesungsfreie Zeit“. Denn die meisten Studenten haben keine Zeit zum Faulenzen: viele lernen noch für Klausuren, schreiben Hausarbeiten, absolvieren ein Praktikum oder machen einen Ferienjob. Wer noch glaubt, dass Studenten drei Monate am Stück komplett frei haben, liegt falsch. So ist auch in diesen Tagen, der Campus der Uni Augsburg ist nicht gerade menschenleer. Nur allzu oft sieht man Grüppchen auf der Wiese oder in der Cafete, die sich zum Lernen treffen.

Von Caren Malina Butscher

So wie die 26-jährige Pinar. Sie macht gerade ihren Master in Informatik und schreibt noch bis Mitte September Klausuren. „Da bleibt keine Zeit für Sommer und Sonne“, sagt sie wehmütig. Stattdessen verbringt sie ihre Zeit in der Bibliothek beim Lernen. In ihren eigentlichen Ferien arbeitet sie zweimal in der Woche bei der Firma Bosch in Stuttgart: „Dadurch, dass ich jetzt schon regelmäßig dort arbeite, habe ich vielleicht bessere Perspektiven übernommen zu werden.“ Für diese sonnigen Aussichten ganz anderer Art nimmt sie es in Kauf, ihre diesjährige freie Zeit nicht auf der Couch oder beim Reisen, sondern beim Arbeiten zu verbringen.

So wie Pinar liegen viele Studenten in den Semesterferien daher nicht auf der faulen Haut, sondern arbeiten weiter an ihrer Zukunft. Für die meisten ist es die einzige Möglichkeit, ein mehrwöchiges Praktikum zu absolvieren und dadurch Berufserfahrung zu sammeln.

Auch Lisa sitzt seit Beginn der Semesterferien in der Bibliothek: Sie studiert im ersten Semester Geschichte und muss zwei Hausarbeiten schreiben. „Natürlich wäre ich genau wie die anderen jetzt lieber beim Baden, als über den Büchern zu hängen“, sagt sie. Wenn sie mit ihren Hausarbeiten fertig ist, fährt sie nach Hause zu ihren Eltern. Doch frei hat sie auch dann noch nicht. Lisa macht ein Praktikum bei der Lokalzeitung in ihrer Heimatstadt.

Hat man aber einmal den Kampf gegen den Lernstoff gewonnen, kann das Praktikum aber auch noch Spaß machen. Und sobald die Hausarbeiten unter Dach und Fach sind, darf man sich dann auch endlich ein wenig Ruhe gönnen, den Sommer genießen und feiern gehen. Viel Verschnaufpause bleibt nicht: Schon während den Semesterferien wird verlangt, sich rechtzeitig über die kommenden Lehrveranstaltungen zu informieren und sich vorzubereiten. Wie heißt es so schön: Nach dem Semester ist vor dem Semester!

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