Von Andrea Sappler
Augsburg wird zu Augschburg. Denn das ,sch‘ ist der wichtigste Laut im Augschburger Dialekt.
Und harte Konsonanten werden oft weich. So wie Dr Schdoinerne Ma (Übersetzung: Der steinerne Mann), der eine Augsburger Sage verkörpert. Wer diese nicht kennt, kann sie unter www.augsburgwiki.de nachlesen. Eine sehenswerte Parodie auf den Schdoinernen Ma und den Augsburger Dialekt gibt es außerdem hier: www.youtube.com.
Gelegentlich lässt der Augsburger auch ein ,e‘ am Wortende einfach weg. So wird Postbote zu Boschdbod. Aber Obacht (Achtung)! Das geht natürlich nicht immer.
Schderapfudzger. Wer dieses Wort kennt, kann nur ein echter Augschburger sein. Ein Tipp: Zu Weihnachten und Silvester sorgen sie für strahlende Augen. Die Wunderkerzen!
Charakteristisch ist auch die durch das ,sch‘ verkürzte Aussprache:
Weißt du = Woisch
Kannst du = Kannsch
Machst du = Machsch
Willst du = Willsch
Hudeln (richtig ausgesprochen: hudla) heißt: etwas sehr schnell und deshalb fehlerhaft erledigen. Die dazugehörige, etwas derbe Redewendung: „It hudla, it hudla! Vom hudla griegt ma schiache Kind.“ (Übersetzung in etwa: „Wer sich unnötig unter Zeitdruck setzt, bekommt keine schönen Kinder.“)
Bulldog, es heißt Bulldog! Es gibt keine Traktoren im Schwabenland!
Und endet ein Wort auf ,en‘, dann endet das Wort in Augschburg vielleicht (!) auch auf ,a‘. Straßenbahn = Schdrossaba, Kuchen = Kuacha.
Reiberdatschi und Zwetschgadatschi! Während mit Reiberdatschi ein Kartoffelpuffer gemeint ist, ist der Zwetschgadatschi ein mit Zwetschgen belegter Kuchen aus Hefeteig – die Augschburger Spezialität schlechthin. Seinetwegen wird die Stadt auch scherzhaft als Datschiburg bezeichnet.
Glump. So nennt man unbrauchbare, unnütze Dinge. Die Steigerung von Glump ist: Huraglump.
Endlich moal ebber, der wois wie ma schwätzt.