Das Einmaleins des Studienkredits

Den richtigen Studienkredit finden, verstehen und abschließen.

Text: Julia Hollmann - Illustration: Lisa Luthardt
Text: Julia Hollmann – Illustration: Lisa Luthardt

Wenn das Studieren zur Kostenfalle wird, kann ein Studienkredit aus der Patsche helfen. Doch was muss man bei einem Studentendarlehen alles beachten?

Viele Studenten kennen es – der Geldbeutel zeigt gähnende Leere, denn Studieren ist teuer. Trotz Abschaffung der Studiengebühren in allen deutschen Bundesländern kommen Studenten ohne Nebenjob, BAföG oder die finanzielle Unterstützung der Eltern meist nicht allein über die Runden. Zu hoch sind die Mieten und Lebenshaltungskosten und zu teuer die Fahrtkosten mit Auto und Bahn. Doch damit nicht genug: Kopiergeld, Bücherkauf, Studienfahrten und vieles mehr belasten die EC-Karte zusätzlich. Besonders das Studium an privaten Hochschulen ist mit mehreren hundert Euro Gebühren im Monat nicht für jedermann erschwinglich. Das Deutsche Studentenwerk errechnete 2012, ein Student müsse monatlich durchschnittlich rund 800€ aufwenden, um über die Runden zu kommen. Daher greifen immer mehr Studenten auf spezielle Kredite  als Finanzierungsmöglichkeit zurück.

Doch was ist überhaupt ein Studienkredit? Wie findet man günstige und vertrauenswürdige Angebote? Welche Details gilt es vor dem Abschluss zu beachten und wie sollte man beim Abschließen eines Studienkredites vorgehen?

Wo liegt der Unterschied zwischen Studienkredit und herkömmlichen Darlehen?

Ein Studienkredit oder Studiendarlehen unterscheidet sich von herkömmlichen Krediten darin, dass der Betrag in Monatsraten und nicht auf einmal ausbezahlt wird. Oftmals ist auch die Verzinsung niedriger. Wie bei jedem Kredit ist allerdings nach Beendigung der Auszahlung die Rückerstattung fällig. Diese kann, je nach Anbieter, aus einer Einmalzahlung bestehen oder in Raten abgeleistet werden. Die Rückzahlungsfristen variieren je nach Angebot. Da nicht jeder Kredit eine Stundung – also Aufschiebung der Fälligkeit einer Rückzahlung – erlaubt, kann ein Studienkredit bei Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Armut auch nach dem Studium noch zur Insolvenz führen. Hier gilt es zu beachten, ob die Konditionen des Kredits eine Absicherung bei der Rückzahlung erlauben und ob die Zinsen während der Laufzeit erhöht werden dürfen. Weiterhin setzen manche Kreditgeber unterschiedliche Kriterien voraus: So darf der Kreditgeber zuvor Studienleistungen und Schufa-Einträge einsehen oder nur Studenten aus einer bestimmten Studienrichtung annehmen. Auch wird oftmals darauf geachtet, dass der Kreditnehmer eine Altersgrenze noch nicht überschritten hat und deutscher Staatsbürger ist.

Schwerpunkt: Geld

Das Studentenleben dreht sich häufiger darum, als uns manchmal lieb ist: Geld. Ganz egal, ob wir es brauchen, um es in Bier zu investieren, den Kühlschrank zu füllen oder es für unsere kleinen Träume zurückzulegen. Darum widmet die presstige-Redaktion dem Geld einen Schwerpunkt. Alle bisher erschienenen Beiträge sind hier gesammelt.

Wie findet man den günstigsten und vertrauenswürdigsten Studienkredit?

Um den passenden Studienkredit zu finden, sollte man unbedingt die verschiedenen Anbieter vergleichen. Heutzutage  bietet nicht nur der Staat mit der KfW-Bankengruppe Studienkredite an, auch viele Banken, wie die Sparkassen, die Deutsche Bank und die Volks- und Raiffeisenbanken versuchen so eine neue Zielgruppe für sich zu gewinnen. Doch auch online kann ein Studienkredit abgeschlossen werden, wie z.B. unter https://www.auxmoney.com/. Laut Stiftung Warentest sollte man hier besonders die Höhe und Art des Effektivzinses (Festzins wird empfohlen), die monatliche Auszahlungshöhe, die Auszahlungsdauer und den Beginn sowie die Dauer der Rückzahlung vergleichen. Außerdem gilt Vorsicht bei Internetangeboten, da meist kein Ansprechpartner vor Ort ist und die Langlebigkeit des Onlineanbieters nicht garantiert ist. Hier sind Gütesiegel wie beispielsweise von Stiftung Warentest oder TÜV-Rheinland hilfreich.

Was sollte man beim Abschließen eines Studienkredites beachten?

Folgende Tipps helfen dabei, den passenden Studienkredit zu finden:

  1. Sprecht mit den Eltern oder anderen Vertrauten, ob es alternative Finanzierungsmethoden aus privater oder öffentlicher Hand gibt. Denn einen Kredit aufzunehmen heißt gleichzeitig auch Schulden bei einem Gläubiger zu machen. Alternativen können hier beispielsweise Stipendien, Bildungsfonds und -kredite darstellen.
  2. Recherchiert im Internet: Auf zahlreichen Internetseiten wie http://www.studieren-im-netz.org/, http://www.studienkredit.de/ oder http://www.studentenwerke.de/de findet man Informationen rund um Studienkredite und weitere Finanzierungsmöglichkeiten. Gleichzeitig können online Lebenshaltungskosten etc. berechnet werden, um sich einen Überblick über die eigene finanzielle Lage zu verschaffen.
  3. Ist der Entschluss, einen Studienkredit aufzunehmen gefasst, zieht einen Experten zu Rate. Das kann der zuständige Bankberater oder ein brancheninterner Bekannter sein. So kommt ihr an alle wichtigen Informationen, zum Beispiel über die besten Konditionen, die Verzinsung oder die Rückzahlungsbedingungen.
  4. Seid euch beim Abschluss des Kredits auf jeden Fall über folgende Dinge im Klaren: Welche Höhe soll der Gesamtbetrag umfassen? Wie hoch ist dabei die monatliche Rate maximal? Sind die Zinsen fest oder variabel? Wie lange läuft der Kredit und wie (schnell) muss das Darlehen nach Beendigung rückgezahlt werden?

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