Erst gesagt und dann getan …
Die Aichacher Postpunk Band Paincake war auf Deutschlandtournee.
Im letzten Jahr war diese noch in der Planungs- und Entwicklungsphase, jetzt hat sich die Band ihren lang gehegten Traum erfüllt. Doch die schwäbischen Musiker sind noch lange nicht am Ziel ihrer musikalischen und auch beruflichen Wünsche. Mit presstige spricht Paincake über die Band-Entwicklungen, Pannen bei Konzerten und den Tour-Alltag.
Wenn ein Teil der Band auf der Strecke bleibt
Noch kann Paincake nicht allein vom Erfolg ihrer Musik und den Einnahmen auf Konzerten leben. Doch die Band blickt optimistisch in die Zukunft: „Wir sind immer noch am Lernen, es gibt einfach kein Grundrezept zum Großwerden“, erklärt Michi den Weg zu ihrem persönlichen Erfolg. Dieses Großwerden und zeitintensives Entwickeln ist allerdings nicht für jeden etwas. Diese Erfahrung haben auch die Aichacher Musiker gemacht, die aktuell nur zu zweit als Band auftreten. Ihr ehemaliger Bassist hat sich von Paincake getrennt. Doch das steht ihnen bei ihrer Deutschlandtour ganz und gar nicht im Weg.
Musiker-Alltag als Nebenjob
Dennoch können die Jungs von Paincake auch während ihrer Deutschlandtour zuhause nicht alles stehen und liegen lassen. Da wären zum einen die eigentlichen Jobs der Jungs, aber auch das Songschreiben, das für eine Band genauso zum Alltag gehört wie Konzerte geben. Denn neue Musik hat für Paincake ganz klar Priorität. Doch im Moment können noch nicht alle Vorhaben auch in die Tat umgesetzt werden. „Wir haben da einfach noch keine richtige Routine gefunden. Songs schreiben sich meistens auch nicht einfach so nebenher, das braucht Zeit“, erklärt Songwriter Michi. Und diese Zeit hat die Band zumindest im Moment noch nicht so wirklich. Denn im Fokus stehen aktuell die
Konzerte, die die zwei Jungs zusammen mit Ersatzbassisten und einer Freundin, die sich um Merch und Fotos kümmert, von Aichach aus mit ihrem Minibus ansteuern.
Probieren nach Studieren
Nachdem die ersten Konzerte, wie bei jeder Band die klein anfängt, absolut planlos verliefen, hat sich bei Paincake mittlerweile ein gewisser Tour-Alltag eingestellt. Bei dieser Entwicklungen haben sich die Jungs auch von anderen Bands inspirieren lassen, denn allein zum Zuhören geht Paincake schon lange nicht mehr auf andere Konzerte. „Man schaut immer was die anderen so machen, klar, das geht gar nicht mehr anders“, so Michi. Ob es nun um praktische Dinge geht, wie Strohhalme beim Bühnen-Getränk zu benutzen, technische Abläufe oder das Handwerk von Songwriting; der Austausch mit anderen Bands steht immer im Mittelpunkt. „Man hat dann mit mehr und mehr Sicherheit auch einfach mehr Zeit sich aufs Publikum zu konzentrieren“.
Die Vorteile von Konzerten abseits des Großstadttrubels
Dass die Jungs von Paincake lieber in kleinen Städten spielen, lässt sich beim Interview ganz klar rausstellen. „Die sind einfach leichter zu handeln“, so Kevin. Dass auch die eine oder andere Dusch-Möglichkeit angeboten wird und eine Hut-Gage durch den Saal geht, spielt dabei mit Sicherheit auch eine Rolle. So steht für die Musiker im Moment auch definitiv kein Umzug in eine Musikmetropole in Aussicht. „Ne, da bleiben wir lieber in unserem Proberaum auf dem Land. Da können wir zu jeder Tages- und Nachtzeit spielen“, schmunzelt Kevin.
Nicht nur Musik im Herzen
Ganz wichtig ist den Musikern bei ihren Konzerten vor allem auch der soziale Aspekt. „Wir können nicht einfach auf Gut-Mensch machen, dafür haben wir noch zu wenig Einfluss auf die große Masse“, aber im kleinen Stil wollen sie auf jeden Fall was verändern. So unterstützen die Jungs auf ihren Konzerten Organisationen wie „Viva con aqua“ oder „Pfand gehört daneben“. Paincake hofft mit solchen Aktionen Augen öffnen zu können, während sie Musik machen. Somit praktisch zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen zu können. In Anlehnung daran, entstand auch der Name der Tour „Go From Bad to Worse“.
Auf die noch kommenden Konzerte freuen sich die Jungs von Paincake schon riesig. „Es ist einfach jedes Mal was Besonderes und macht einfach super viel Spaß“, so Michi. Wir von presstige wünschen der Band auch für die Zukunft alles Gute und weiterhin viel Erfolg.
Am Donnerstag, 2. August spielt Paincake übrigens auf dem Sommer am Kietz Festival mitten in Augsburg. Der Eintritt ist frei, lasst euch den Auftritt also auf keinen Fall entgehen.