Die unerkannten Helden der Uni Augsburg – Ein Blick hinter die Kulissen

Sie agieren im Hintergrund, ihre Taten sind nicht immer offensichtlich, aber ohne sie wäre die Uni Augsburg ein schlechterer Ort. Klingt im ersten Moment vielleicht nach Batman, Spiderman & Co, gemeint sind aber die stillen Helden unserer Universität. Aus den zahlreichen unauffälligen Helferlein, die das Campusleben jeden Tag maßgeblich beeinflussen, haben wir uns drei verschiedene ausgewählt, deren Tätigkeiten wir euch heute ein bisschen genauer vorstellen möchten.

Das ZEBRA:

Foto: © ZEBRA

Spätestens wenn ihr eure Campus Card verloren, euer Handy runtergeschmissen oder das Internet gelöscht habt, landet ihr früher oder später bei den Jungs und Mädels vom ZEBRA. Da dort für fast jedes technische Problem eine Lösung gefunden wird, stand das ZEBRA für uns auf der Liste der Uni-Helden ganz weit oben. Netterweise hat sich das Team bereiterklärt, uns einen Einblick in ihre Tätigkeiten zu geben und einige Fragen in einem schriftlichen Interview gemeinsam beantwortet.

Was hat euch denn motiviert, zum ZEBRA zu gehen?
Die Lage, das Geld, die Süßigkeiten. Oh und der kostenlose Kaffee (hierbei geht der Dank an all die freundlichen Menschen, die die ZEBRA Eule füttern!).

Was für Leute arbeiten beim ZEBRA bzw. muss man bestimmte Qualifikationen mitbringen?
Momentan arbeiten hier zwei Mitarbeiter, ein Azubi und vier studentische Hilfskräfte. Neben einem gewissen Hang zur Technik, sollte man gerne im Team und mit Menschen arbeiten.

Was studiert ihr?
Unterschiedlich. Aktuell sind die Studiengänge Jura, Wirtschaftsinformatik und Medizinische Informatik vertreten. Es gab aber schon so ziemlich jeden Studiengang, der an der Universität studierbar ist.

Was gehört allgemein zu eurem Aufgabenbereich?
Zuerst einmal natürlich die Dauerbrenner fürs Studieren am Campus: Fragen rund um die Campus Card, Passwörter für RZ-Benutzerkennungen und WLAN Einrichten (Stichwort Eduroam).
Darüber hinaus noch folgende gern genutzte Angebote: Notebooks/Beamer verleihen, Validierer warten und reinigen, Verkauf von Netzwerkkabeln/USB-Sticks und Skripten für die Office Kurse von Frau Riegg sowie Hilfe bei der Beschaffung und Installation von Software aus den Rahmenverträgen (Office für Studenten, Sophos Antivirus).

Was ist das Schönste bzw. was bringt am meisten Freude an einer Tätigkeit beim ZEBRA?
Die eigenen technischen Kenntnisse ausbauen und damit den Leuten zu helfen. Am meisten freut uns ein einfaches „Danke“ nach einer Hilfestellung.

Was ist das Anstrengendste an einer Tätigkeit beim ZEBRA?
Wenn gefühlt 50 Studenten, 15 Mitarbeiter und ein Prof gleichzeitig im ZEBRA aufschlagen, nebenbei noch ein Validierer die Grätsche macht und der Kartendrucker der Meinung ist, er habe nun Feierabend… ja dann wird es „leicht” stressig.

Was war das „dümmste“ Problem, das ihr mal behandelt habt, bzw. gibt es Fälle, bei denen ihr einfach nur den Kopf schütteln könnt?
Zwar nicht dumm, aber sehr amüsant! Und zwar brachte uns ein Student mal eine Campus Card vorbei, die leicht lädiert war. Es kam dann im Gespräch raus, dass der Student einen sehr temperamentvollen Chihuahua hatte (entsprechende Bilder wurden vorgelegt) und die Karte in dessen Revier gelandet war. Chihuahua 1 – 0 Campus Card.

Was ist das häufigste Problem, mit dem die Studenten zu euch kommen?
Notebooks, die von Geisterhand den WLAN-Dienst quittieren. Oder Notebooks, die schärfer abgeriegelt sind als Fort Knox, indem parallel drei Virenscanner und zwei Anti-Malware Tools installiert sind. Die daraus resultierenden Performanceeinbußen treiben selbst den hartgesottensten Studenten ins ZEBRA.

Stimmt das Klischee, dass Mädchen/Frauen eher ein Problem mit Technik haben oder habt ihr da andere Erfahrungen gemacht?
Nein, definitiv nicht. *mitängslichemblickrichtungweiblichenhiwischau*

Aus dem Bauchgefühl raus: Kommen Studenten bestimmter Studiengänge öfter mit ihren Problemen zu euch als Studenten anderer Studiengänge?
Alles gut durchgemischt. (JA SOGAR INFORMATIKSTUDENTEN KOMMEN BEI UNS VORBEI!)

Wollt ihr den Lesern von presstige noch etwas mitteilen?
Die Anleitungen auf der Rechenzentrumshomepage sind zum Lesen da (klingt Banane, ist aber wirklich so!). Wir freuen uns zwar über jeden Studenten, der bei uns vorbeischaut. Noch mehr freut es uns aber, wenn wir sehen, dass die Leute sich im Vorfeld selbst bemüht haben. Keine Sorge, sollte mal was schief gehen, dann helfen wir euch gerne, das Ganze wieder hinzubiegen. Durch ein falsch eingerichtetes WLAN ist noch nie ein Notebook explodiert (zumindest sind uns bisher keine Fälle bekannt).

Frank Aechtner für das Gebäudemanagement-Team:

Von Grünanlagen pflegen über Postdienste bis hin zur Schildkrötenjagd – das alles und noch viel mehr liegt im Aufgabenbereich von Frank Aechtner. Der Chef des Gebäudemanagements sorgt gemeinsam mit seinem Team dafür, dass an der Uni Augsburg auch im Hintergrund alles rund läuft. Für presstige hat er in einem persönlichen Gespräch einige Fragen zu seiner Tätigkeit beantwortet.

Wie lange sind Sie schon an der Uni Augsburg tätig?
Seit November 1998, also bald 21 Jahre.

Wie sind Sie dazu gekommen, gerade an der Uni Augsburg im Gebäudemanagement zu arbeiten?
Das war Zufall und nicht so geplant. Ich hatte mich als Elektroingenieur beworben. Die Stelle war aber noch besetzt, jedoch wurde die Stelle als Referatsleiter Gebäudemanagement kurzfristig frei. Da ich bereits über Erfahrung im technischen Gebäudemanagement verfügte, fragte man mich, ob ich nicht vorrübergehend die Stelle des Gebäudemanagers übernehmen könnte. Dabei blieb es dann.

Wie groß ist das Team, das Sie koordinieren?
Mein Team besteht aus 40 Mitarbeitern. Was aber für das große Arbeitspensum immer noch zu wenig ist.

Was fällt denn alles in Ihren Aufgabenbereich?
Pflege der Außenanlagen, Winterdienst, Poststelle, Fundbüro, Seminar- und Hörsaaldienst (zum Beispiel dafür sorgen, dass die Tafeln geputzt und die Kreiden aufgefüllt sind), Fahrdienste… um nur einen kleinen Einblick in das vielfältige Aufgabenfeld zu geben.

Welche kuriosen/amüsanten Aufgaben mussten Sie schon erledigen?Letztes Jahr hat mich die Schildkröte im Uni-See ziemlich auf Trab gehalten. Wir haben mehrere Wochen versucht, das ausgesetzte Tier lebendig einzufangen, was uns leider am Ende nicht gelungen ist. Auch die Sanierung des Holztori (Anmerkung der Redaktion: Das rote japanische Holzgebilde) im Uni-See hat uns vor Herausforderungen gestellt. Schließlich mussten wir es erneuern, ohne es aus dem Teich heraus zu holen. Letztendlich hat das Technische Hilfswerk eine Floßkonstruktion gebaut, um uns die Renovierung zu ermöglichen.

Was macht Ihren Job an der Uni-Augsburg besonders?
Man weiß am Morgen nie, was der Tag für Aufgaben bringt. Meist etwas anderes, als man eigentlich erledigen wollte. Außerdem arbeitet man an der Uni mit einer Vielzahl an verschiedenen Charakteren zusammen, was den Alltag sehr abwechslungsreich macht.

Hedwig Gebauer für das “Mensa-Team”:

Foto: © Studentenwerk Augsburg

Nach dem Auszug aus „Hotel Mama“ sind viele kochfaule Studenten aufgeschmissen… Doch wie gut, dass es die Mensa gibt! Mit einem bunten Angebot von asiatisch bis mediterran ist wohl für jeden Hungrigen etwas dabei. Doch wer steckt eigentlich hinter den vielen Menschen in den grünen Polos, die die Abläufe in der Mensa am Laufen halten und täglich dafür sorgen, dass unsere Mägen nicht leer bleiben? Wir hatten das Glück, dass uns eine Mitarbeiterin des Studentenwerks ein paar Fragen beantwortet hat.

Wir kennen Sie meist unter dem Begriff „Mensa-Frau“ aber was ist denn die korrekte Berufsbezeichnung?
Die korrekte Berufsbezeichnung ist Servicemitarbeiterin im Studentenwerk.

Seit wann sind Sie schon Mitarbeiterin der Hochschulgastronomie?
Ich arbeite seit 2013 hier.

Warum bzw. wie sind Sie Mitarbeiterin geworden?
Als Dienstleisterin mit Herzblut liebe ich es mit und für Menschen zu arbeiten. So ist das Studentenwerk mit seiner Vielzahl an Studierenden, Mitarbeitern und Kunden geradezu ein prädestinierter Arbeitsplatz, um diese Leidenschaft täglich einsetzen zu können.

Was ist das Schönste und was das Nervigste an Ihrem Beruf?
Eine gelungene Veranstaltung mit dankbaren und zufriedenen Kunden und einen glücklichen Studenten, dem ich weiterhelfen konnte, verbuche ich als mein kleines persönliches Erfolgserlebnis. Diese Zufriedenheit bringt die Schönheit in meine tägliche Arbeit, die mich in einem hohen Maße erfüllt. Als „nervig“ kann ich so gesehen nicht viel bezeichnen, mit ein wenig Einfühlungsvermögen in andere Menschen kann man Verhaltensweisen besser verstehen. Diese Erkenntnis macht milder.                      

Essen Sie selbst in der Mensa?
Eher selten, da sich die Arbeitszeiten mit den Öffnungszeiten der Mensa überschneiden.

Wenn ja, was ist Ihr persönlicher Geheimtipp?
Meine „Lieblingsbuffets“ sind der Asia-Counter und die Gemüsetheke.

Erkennt man an der Essensauswahl manchmal den Studiengang?
Das kann ich so nicht bestätigen, mir ist aber aufgefallen, dass gerade Sportstudenten auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung Wert legen, was natürlich anderen Studenten auch nicht abgesprochen werden kann.                                          

Urteilen Sie manchmal innerlich über die Essensauswahl der Studenten?
Nein niemals, jeder soll und kann zu sich nehmen dürfen was ihm schmeckt und auf was er Lust hat, auch wenn es Bratwürste mit Vanillesauce sind.

Vielen Dank an unserer Interviewpartner, die uns einen spannenden Einblick in ihren ganz persönlichen Uni-Alltag gegeben haben. Für manch einen von uns war es sicher interessant und aufschlussreich, zu erfahren, was hinter der Bühne passiert und vielleicht denkt der Ein oder Andere beim nächsten Aufladen der Campus Card darüber nach, wie glücklich er sich schätzen kann, keinen Chihuahua zu haben oder stellt sich beim Spaziergang um den Uni-Teich vor, wie schwierig es sein muss, hier eine Schildkröte rauszufischen.