Wie kann ich in Augsburg helfen?

Die Corona-Krise hat unser Leben auf dem Kopf gestellt – Homeoffice, Ausgangsbeschränkungen und geschlossene Geschäfte verändern unseren Alltag grundlegend. Auf der einen Seite hinterlässt das ein machtloses Gefühl, auf der anderen Seite entwickelt man das Bedürfnis, dem Virus irgendwas entgegenzusetzen. Zu Hause bleiben und Kontakte vermeiden ist auf jeden Fall sinnvoll, um die weitere Ausbreitung zu stoppen. Falls ihr in dieser Situation aber aktiv werden und andere unterstützen wollt, zeigen wir euch Möglichkeiten, wo und wie das in Augsburg geht.

1. Gabenzäune

Menschen, die auf der Straße leben oder sich in anderen schwierigen Lebenslagen befinden, trifft die Corona-Krise besonders hart. Deswegen sind in den letzten Wochen bereits in mehreren deutschen Städten sogenannte Gabenzäune entstanden. Seit letzter Woche befinden sich auch in Augsburg unter anderem an der St. Anna Kirche und an St. Ulrich und Afra solche Zäune. Freiwillige können Tüten mit Lebensmitteln oder Sachspenden packen und diese dort befestigen. Bedürftige haben dann die Möglichkeit, sich eine Tüte unkompliziert mitzunehmen. Wichtig ist deswegen, dass außen auf den Tüten gut lesbar steht, was genau eingepackt wurde und dass sie immer nur für eine Person gepackt werden. Vor Ort gibt es auch eine Wunschliste mit Dingen, die gerade akut gebraucht werden. Grundsätzlich werden vor allem Lebensmittel-Tüten mit Nahrungsmitteln, die man ohne Küche zubereiten kann, wie zum Beispiel Obst, Sandwiches oder Müsliriegel sowie Sachspende-Tüten mit Hygieneartikeln oder Kleidung und auch Tüten mit Hundefutter benötigt.
Über diesen Link könnt ihr auch der offiziellen Telegram-Gruppe beitreten, in der ihr weitere wichtige Informationen findet: https://t.me/joinchat/I1hvyRnDwY37mg2FOxMr_A

© Laura Will

2. Freiwilligen Zentrum Augsburg

Das Freiwilligen Zentrum Augsburg koordiniert ehrenamtliches Engagement hier in Augsburg. Speziell für die aktuelle Situation gibt es dort ein Formular, das ihr ausfüllen könnt, wenn ihr Hilfe leisten möchtet. Dort könnt ihr eure Daten hinterlassen und angeben, welche Unterstützung ihr anbieten möchtet; sei es für Apothekengänge zur Verfügung stehen, sich um ein Haustier kümmern oder auch Fahrdienste übernehmen. Das Freiwilligen Zentrum wird dann auf euch zukommen, wenn es eine Aufgabe für euch gibt.

3. In der Landwirtschaft helfen

Aufgrund der aktuellen Reisebeschränkungen können momentan weniger Erntehelfer aus anderen Ländern nach Deutschland einreisen. Die Einschränkungen wurden zwar inzwischen gelockert, nach wie vor fehlen den Bauern aber Arbeitskräfte¹, die gebraucht werden, um Spargel und Co. zu ernten. Inzwischen sind einige Portale entstanden, auf denen Bauern inserieren, für welche Aufgaben sie zusätzliche Arbeitskräfte brauchen und Arbeitswillige Anzeigen schalten können, welche Jobs sie übernehmen möchten. Eine interessant Idee für alle, die sich ein bisschen Geld dazu verdienen möchten. Nachdem das kommende Semester zumindest am Anfang online stattfinden wird, ist Erntearbeit außerdem eine gute Möglichkeit, an die frische Luft zu kommen.
Zwei der größten Portale, die extra aufgrund der Corona-Krise eingerichtet wurden, sind Das Land Hilft und Erntehelfer gesucht. Hier finden sich auch bereits Inserate aus dem Augsburger Umland.
Daneben gibt es auch kleinere Jobbörsen, wie beispielsweise die von Bioland, die auch unabhängig von Corona Jobs in der Landwirtschaft vermitteln.

© Peter H

4. Blutspenden gehen

Blutspenden werden auch in Zeiten von Corona dringend gebraucht. Wer sich nicht fit, angeschlagen oder erkältet fühlt, sollte natürlich nicht zum Blutspenden gehen und auch wer unter Quarantäne steht, darf dafür das Haus nicht verlassen. Für alle anderen stellt es aber eine Möglichkeit dar, zu helfen, ohne gleich langfristige Verpflichtungen eingehen zu müssen. Vor Ort werden momentan zusätzliche Regeln zum Infektionsschutz getroffen, um das Ansteckungsrisiko minimal zu halten (mehr dazu hier). Wo und wann die nächsten Termine in Augsburg stattfinden, könnt ihr auf der Seite des DRK nachlesen.

5. Lokale Geschäfte und Restaurants unterstützen

Gerade die kleinen Läden leiden unter den bestehenden Einschränkungen. Im Gegensatz zu Amazon und Co. ist Versandhandel meistens nicht ihr Steckenpferd und sie verfügen eher selten über einen großen Onlineshop. Ähnlich geht es Kinos und Restaurants, denen aktuell die Kundschaft fehlt. Dabei sind es doch gerade diese kleinen Cafés, Bars und Shops, die das individuelle Flair Augsburgs ausmachen und die wir auch gerne nach der Krise wieder besuchen möchten. Es lohnt sich also, der Amazon-Verlockung so oft wie möglich zu widerstehen und zu recherchieren, wie man seine Lieblingsgeschäfte vor Ort unterstützen kann. Viele kleine Restaurants bieten inzwischen ebenfalls einen Lieferservice an, bei einigen Buchhandlungen kann man nach wie vor Bücher bestellen (und bekommt diese dann sogar vor die Haustür geliefert) und manche Kinos stellen inzwischen auch Gutscheine aus, mit denen man sie unterstützen kann.

Übrigens: Auf der Homepage der Stadt Augsburg findet ihr auch eine Übersicht über Hilfsangebote, die nach Stadtteilen sortiert ist.


[1]: Tagesschau Corona Erntehelfer