Vor zehn Jahren kam die erste Ausgabe der presstige heraus. Wir haben ehemalige Redaktionsmitglieder gefragt, welche Erfahrungen sie bei presstige gesammelt haben.
Marco Pfohl
Ich war direkt nach der Gründung ab Januar 2005 bis zu meinem Studienabschluss im Sommer 2008 für presstige tätig und habe eine steile Karriere hingelegt: vom Redakteur über Ressortleitung hin zum stellvertretenden Chefredakteur und schließlich Verlagsleiter. Nebenberuflich habe ich zu dieser Zeit Politik- und Kommunikationswissenschaften studiert. Nach dem Studium blieb ich der Medienbranche treu, wechselte aber auf die dunkle Seite der Macht – in die PR. Ich heuerte bei einer B2B-Kommunikationsagentur im Rhein-Main-Gebiet an und bin dort für die Öffentlichkeitsarbeit für IT-, E-Commerce- und Hightech-Unternehmen und die Leitung der Hauptniederlassung verantwortlich. Als PR-Berater und inzwischen Agenturleiter profitiere ich von vielen Dingen, die ich bei presstige gelernt und gelebt habe. Von Kleinigkeiten wie dem akribischen Korrekturlesen von Pressetexten und -artikeln oder der Auswahl des passenden Bildmaterials bis hin zu Personalplanung und -steuerung sowie der Budgetverantwortung wurde bei presstige die Basis für meinen jetzigen Arbeitsalltags geschaffen. Presstige war und ist für mich eine Herzensangelegenheit in Verbindung mit dem Erlernen von wichtigem Handwerkszeug für die Medienbranche – weiter so! Auf die nächsten Dekaden!
Alexander M. Stelz
Ich habe einen Magister in Soziologie mit den Nebenfächern Politikwissenschaft und Volkskunde gemacht, fertig wurde ich quasi gerade eben. Vor sechs Jahren absolvierte ich ein Praktikum bei einer Booking Agentur in München – das hat mir so gut gefallen, dass ich mich seither um einen Schwung DJs, Musiker und Videokünstler, ihre Touren und Befindlichkeiten kümmere. Seit Februar bin ich auch für eine große Agentur in Barcelona tätig und freue mich auf den Umzug nach Spanien in diesem Monat. Bei presstige war ich vom Sommersemester 2006 bis zum Wintersemester 2009. Im Grund bestand meine Funktion darin, mir die Nächte vor dem Drucktermin mit Christopher Große und den Chefredakteuren um die Ohren zu schlagen. Abgesehen davon war ich für das Layout und die Gestaltung zuständig. Neben dem Arbeiten mit und in einem großen Team war es wirklich lehrreich, so ein Projekt von Ausgabe zu Ausgabe immer wieder fertigzustellen und dabei die Wünschen der Redakteure, die Vorgaben der Chefredaktion und die eigenen Vorstellungen unter einen Hut zu bekommen. Die wohl wichtigste Erfahrung bei presstige war aber, einen Blick für die wichtigen Sachen zu bekommen und Prioritäten zu setzen. Dafür bin ich jeden Tag beim morgendlichen Abrufen meiner E-Mails dankbar.Für die nächsten zehn Jahre wünsche ich presstige frohes Schaffen – ohne nächtliche Endredaktionssitzungen! Aber für den Fall der Fälle: Auf dass der Red-Bull Vorrat sich nie dem Ende zuneigen möge!
Dominik Hahn
Ich stieß kurz nach Gründung von presstige zum Team hinzu. Da ich mich beruflich ohnehin in Richtung Journalismus entwickeln wollte, war ich sofort Feuer und Flamme. Legendär war dann nicht nur das Cover der ersten Ausgabe, was für reichlich Gesprächsstoff sorgte, sondern auch die Premieren-Party im damaligen Kerosin! Ich stieg als Redaktionsmitglied ein, wurde später Ressortleiter und war schließlich als Chefredakteur für die Ausgaben fünf bis acht verantwortlich. Ich lernte bei presstige, dass es nicht entscheidend ist, was du als interessant oder relevant erachtest, sondern, dass zählt, was den Leser anspricht! Diese Weisheit habe ich sicherlich mitgenommen, denn auch in meinem aktuellen Job bei der Allianz SE kommt es auf die Bedürfnisse der einzelnen Zielgruppen an, und nicht auf meine persönliche Sicht der Dinge. Dass man ohne strukturiertes, eigenständiges Arbeiten ein solches Projekt wie presstige nicht steuern kann, war mir auch erst bewusst, als ich die Rolle des Chefredakteurs übernahm. Das hilft mir auch heute bei meiner Arbeit sehr weiter. Egal ob presstige, ein anderes außeruniversitäres Projekt oder Praktika – nehmt euch die Zeit für Aktivitäten neben dem eigentlichen Studium. Nur so erfahrt ihr, in welche Richtung ihr euch tatsächlich entwickeln wollt und welche Möglichkeiten die (Arbeits-)Welt euch bietet!
Philipp Zanklmaier
Ich war von 2003 bis 2008 bei presstige tätig. Als Mitglied der ersten Stunde hatte ich verschiedene und vielseitige Funktionen inne: Ich war Vertriebsmitarbeiter, Redakteur, stellv. Chefredakteur und Personalchef. Ich fing 2002 mit Dipl. Politik mit NF Kommunikationswissenschaft an zu studieren und nahm ab 2005 ein Doppelstudium in iBWL auf. Politik habe ich 2009, iBWL 2010 abgeschlossen. Heute arbeite ich bei der Dräxlmaier Group, einem Automobilzulieferer im niederbayerischen Vilsbiburg nähe Landshut, als Senior Commodity Buyer Metall. Zudem bin ich verheiratet und glücklicher Vater der knapp anderthalb jährigen Lea. Ich habe die unglaublich wertvolle Erfahrung gemacht, was es heißt, etwas mit Freunden aufzubauen, dafür Verantwortung zu übernehmen und andere dafür zu begeistern. Diese wertvollen Lebenserfahrungen begleiten und motivieren mich auch heute noch. Sehr wertvoll war sicherlich ein Verständnis dafür zu bekommen, welcher organisatorischer Aufwand hinter so einem Projekt steht und wie man überhaupt eine Organisationsstruktur dafür aufsetzt. Alles, alles gute presstige! Es ist sehr schön zu wissen, dass es nach zehn Jahren immer noch begeisterte, ehrenamtlich tätige Menschen gibt, die so ein Magazin mit all seinen Aufgaben stemmen und weiterentwickeln. Danke euch!
Jan Koenen
2006 habe ich bei presstige angefangen und war bis 2008 aktiv dabei. Ich begann als Fotograf und wurde relativ bald zum Chefredakteur gekürt. In dieser Funktion machte ich 2007 zwei Ausgaben, eine weitere gemeinsam mit Michael Sentef. Ich studierte von 2005 bis 2010 Politikwissenschaft, im Nebenfach Kommunikationswissenschaft. Schon während des Studiums habe ich eine Stelle in einem Rathaus angetreten, wo ich seitdem den Oberbürgermeister bei seinen täglichen Aufgaben unterstütze und auch die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit übernehme. Bei presstige hat mich vor allem das Teamwork fasziniert. In einer Redaktion zu arbeiten, in der sich jede(r) einzelne ehrenamtlich neben dem Studium einbringt, macht viel Spaß. Und es schult gleichzeitig die Fähigkeit, sich selbst und andere zu motivieren. Außerdem habe ich gelernt, eigene Texte kritischer zu hinterfragen. Nur weil etwas gedruckt wird, ist es nicht automatisch richtig oder zwingend hochwertig. Gradmesser für die Qualität ist man selbst. Zum Jubiläum gratuliere ich presstige ganz herzlich und wünsche alles Gute für die nächsten zehn Jahre!