Die einen werfen mit Geld um sich, das sie eigentlich nicht haben, die anderen drehen jeden Cent zweimal um und wieder andere haben stets Spendierhosen an. In einem Punkt sind wir jedoch alle gleich: Alle müssen wir lernen, sinnvoll mit diesen funkelnden Goldmünzen umzugehen. Drei Erfahrungsberichte, drei Möglichkeiten.
Der Meistens-Sparer
Das Laster, nicht mit Geld umgehen zu können, ist mir zum Glück erspart geblieben. Da reichen mir schon meine restlichen. Zu verdanken habe ich das entweder meiner schwäbischen Herkunft oder meinen Eltern, die mir schon früh erklärt haben, wo das Geld herkommt. Als geizig würde ich mich allerdings nicht beschreiben, denn für Freunde gebe ich gerne auch einmal mehr aus. Meine Natur als Mädchen bringt natürlich mit sich, dass ich
shoppen liebe und von Klamotten und Schmuck prinzipiell nie genug haben kann. Auch ich verfalle also immer wieder in einen ekstatischen Kaufrausch. Dabei werde ich aber eher zum Schnäppchen-Trüffelschwein, als dass ich einfach alles einpacke, was nicht zur Einrichtung gehört. Ich überlege mir durchaus, ob ein Teil seinen Preis wert ist. So kann ich mich auch nach meinem Anfall noch über meine Beute freuen und muss nicht zitternd und schwitzend hoffen, dass überhaupt noch etwas auf meinem Konto ist. Das ist schon so eine Sache mit dem lieben Geld. Bin ich froh, dass man sich die wichtigsten Dinge nicht mit Geld kaufen kann, sonst wäre ich wohl ziemlich arm.
Der Phasensparer
Ob Spardose, Schatzkiste oder Sparkonto: Jeder hat seine geheimen Plätze, an denen das Geld aus unzähligen Geburtstagskarten oder Oma-Besuchen landet. Bei Phasensparern wie mir landet dort sogar eine ganze Menge. Mit einem prall gefüllten Gelddepot in der Hinterhand lebt es sich einfach besser! Hier ein leckeres Essen im Restaurant, da ein neues Oberteil – ich kann mir alles leisten. Ich habe ja noch meinen Notgroschen. Dass ich mein
Erspartes manchmal eben doch angreife, wenn ich keine Lust habe, einen Umweg zur Bank zu machen, vergesse ich gerne. So werden Konto und Geheimversteck immer leerer und leerer, weil ich nicht aufhöre mir „ab und zu“ etwas zu gönnen. Das Ergebnis: Der Pleitegeier macht sich über mich lustig, ich kaufe keine Klamotten mehr, gehe nicht mehr essen, proportional dazu steigt mein Nudelkonsum, denn Pasta ist nun das Einzige, das ich mir
noch leisten kann – ich lebe auf Sparflamme. Doch dann ist ein Ende der Durststrecke in Sicht, denn Weihnachten steht vor der Tür! Nachdem meine Spardose jetzt wieder platzt, werde ich pünktlich zum Sale in den Geschäften wieder ein sorgloses Leben führen können.
Jedenfalls bis zur nächsten Pleite-Phase.
Schwerpunkt: Geld
Das Studentenleben dreht sich häufiger darum, als uns manchmal lieb ist: Geld. Ganz egal, ob wir es brauchen, um es in Bier zu investieren, den Kühlschrank zu füllen oder es für unsere kleinen Träume zurückzulegen. Darum widmet die presstige-Redaktion dem Geld einen Schwerpunkt. Alle bisher erschienenen Beiträge sind hier gesammelt.
Der Anti-Sparer
Sparen ist inzwischen zu einem Dauerbrenner unter meinen Jahresvorsätzen geworden. Mein Geld wandert nämlich immer überall hin – nur nicht in die Spardose! Wie es aber so typisch ist für Neujahrsvorsätze, klappt das Sparen (mit einer großen Portion Optimismus!) im Januar noch ganz gut und dann schleichen sich die alten Gewohnheiten wieder ein. Seit ich studiere, hat sich meine Lage sogar verschlimmert. Meine anfänglich noch sehr ehrgeizigen Kalkulationen, wie viel ich für was maximal ausgeben darf, damit ich gegen Ende des Monats nicht am Hungertuch nage, wurden nie in die Tat umgesetzt. Pustekuchen! Der zusätzliche Plan, jeden Monat meine niedliche Spareule zu füttern, funktionierte ähnlich grandios. Je näher das Monatsende rückt, desto leichter fühlt sich mein Geldbeutel an. Das ist ein Gesetz bei mir! Einzig und allein vor einer Reise gelingt es mir glücklicherweise immer, etwas zu sparen, um mir einen schönen Urlaub zu gönnen. Dass ich nach meiner Rückkehr wieder fast am Rande des Existenzminimums lebe, weil ich im Urlaub zu viel ausgegeben habe, übergehen wir jetzt einfach. Manchmal bilde ich mir ein, meinen Geldbeutel in meiner Handtasche vorwurfsvoll schnauben zu hören. Es tut mir wirklich von Herzen Leid, lieber Geldbeutel.