Hochschulsportangebot WS20/21

Direkt nach der Vorlesung zum Sport. Beim Kurs den Kopf wieder freimachen. Neue Sportarten ausprobieren. Neue Freunde finden. Mit den neuen Freunden Sport machen. Gemeinsam stark sein. Oder wie der Titel des Imagefilm des Hochschulsport Augsburg sagt: Damit kluge Köpfe fit bleiben. Wer möchte kann direkt das Video dazu anschauen – gute Laune garantiert.

Nicht nur im Film werden Spaß und Freude verbreitet, sondern auch tagtäglich durch die Kursleiter*innen und Kursteilnehmer*innen beim gemeinsamen Sporttreiben in den verschiedensten Sportarten. Dieses bunte Spektrum an Kursen, wohlgemerkt 250-300 Kurse (im regulären Semester), ist einer der drei Aspekte des Hochschulsports und sogar im Bildungsauftrag gesetzlich verankert.

Der zweite Aspekt beinhaltet den Wettkampfcharakter auf regionalem und nationalem Niveau, wie beispielsweise bei den adh-Open oder Deutschen Hochschulmeisterschaften. Aber auch unsere Uni feiert jedes Jahr im Sommer den sportlichen Geist bei der Uni WM und der HSA-Trophy – „So kann jeder Wettkampf Luft schnuppern“ (Dr. Höss-Jelten).

Der dritte Aspekt sind schließlich die Bildungsangebote. Es geht darum die Studierenden auf lange Sicht zu einem gesunden und fitten Lebensstil zu motivieren, das diese später als Multiplikator*innen in Unternehmen, Firmen und Schulen bringen können. Auch mentale Gesundheit, bzw. der Umgang mit Stress wird durch Entspannungsangebote, wie Autogenes Training, miteinbezogen. 

"Der Hochschulsport richtet sich im Kern an die Mitglieder der Hochschulen und trägt zur Lebensqualität sowie Identitätsstiftung bei. Er zeichnet sich durch ein umfassendes Sport- und Bewegungsverständnis aus. Den Hochschulsportangeboten immanent sind Bildungs- und Lernanlässe. "

Somit soll der Hochschulsport also auch Teil unseres Online-Semesters sein, und uns auch Zuhause von den Stühlen auf die Matten ziehen. Deswegen hat der HSA angefangen ein alternatives Kursangebot für die Studierenden bereitzustellen. Die Kursangebote und alle Infos rund um den Hochschulsport gibt es auch hier auf der Website. 

So gibt es mehrere Kursangebote wie Bodystyling, Pilates und weiteres via Zoom. Aber wie kommt dieses Angebot eigentlich bei den Studierenden an? Und was für Schwierigkeiten aber auch Chancen entstehen bei einem Online Angebot?

 

© Lilli Riedmann

Anne nimmt diesen Winter gleich an zwei Angeboten teil und findet es toll mal keinen Buchungsstress zu haben.

“Jetzt hast du nicht mehr den Stress, genau um 9 Uhr zu buchen, weil du sonst keinen Platz hast. Jetzt kann man bei allem Teilnehmen. Dieses Semester mache ich gleich bei zwei Kursen mit.“

Sie und eine weitere Studentin teilen ihre Erlebnisse mit uns.

Hast du schon vor dem Online Angebot an Kursen teilgenommen?

Franzi: Ich habe bereits bei HIT Trainings und Step Aerobic Kursen mitgemacht. Manchmal zusammen mit Freunden, manchmal alleine.

Anne: Ja, ich habe in meinem ersten Sommersemester beim Beachvolleyballkurs mitgemacht. Vorher hatte ich zuhause Volleyball gespielt aber dann hatte ich mir als Alternative Beachvolleyball rausgesucht, was mir echt sehr sehr viel Spaß gemacht hat.

Was macht für dich den Hochschulsport aus?

Franzi: Für mich bedeutet es mit Freunden Sport machen zu können. Mich motiviert es zusammen mit anderen zu trainieren. Außerdem entstehen in den Kursen immer einzigartige Gruppendynamiken. Ganz besonders gefällt mir [in regulären Zeiten] das vielseitige Angebot von Sportarten.

Anne: Für mich bedeutet es einfach und für wenig Geld an Sportkurse zu kommen. Ich zahle jetzt das was wahrscheinlich eine Stunde kostet für das ganze Semester. Zudem machts mir total Spaß einfach mal Dinge auszuprobieren. Ohne, dass ich den Zwang habe ich muss das jetzt eine bestimmte Zeit lang machen. Und ich könnte wirklich jedes Semester was neues ausprobieren, wir waren auch schon Skifahren oder man kann im Regelsemester sogar Surfen. Und es sind wirklich unglaublich gute Trainer*innen, die das schon lange machen. Und du lernst auch neue Leute kennen.

Warum hast du am Online-Angebot der Uni Augsburg teilgenommen?

Franzi: Ich fand es schön, dass der Hochschulsport sich Gedanken über ein alternatives Angebot gemacht hat. Das wollte ich mit meiner Teilnahme unterstützen.

Anne: Im Allgemeinen tatsächlich die Möglichkeit, dass ich einen Ausgleich habe, bei dem ganzen Rumsitzen, das wir sonst beim Studieren haben. Einfach mal eine Ausgleichsstunde. Und nach dem Pilates war ich einfach so tiefen entspannt, auch wenn es anstrengend war und ich danach einen Muskelkater hatte.

 

Nachfrage: Und denkst du, du schaffest es zuhause eine motivierende Atmosphäre hinzubekommen, so wie im Sportzentrum?

Anne: Ich leg wirklich mein Handy weg und konzentriere mich auf Zoom. Klar, musst du nochmal versuchen deinen Kopf abzuschalten, was zuhause nochmal ein Ticken schwieriger ist, als in einer Sporthalle. Es könnte ja theoretisch immer mal jemand klingeln. Also es schon schwierig aber im Wesentlichen wie mit den Online Vorlesungen. Es geht schon aber es nicht ganz das gleiche.

Was hat dir am Online Angebot gut gefallen?

Franzi: Da ich mich für den Kurs angemeldet habe, möchte ich auch verbindlich daran teilnehmen. Somit bleibt ein bisschen „Alltag“ da. Zusätzlich könnte dieser feste Zeitslot in der Woche helfen sich zum Sport aufzuraffen.

Anne: Keine begrenzte Anzahl an Teilnehmern, jeder hat die Chance dran teilzunehmen. Wie gesagt, der echt gute Ausgleich zum Studium. Und eigentlich eben auch, es ist immer vor Ort, sei es zuhause oder (normalerweise) an der Uni vor Ort. Du musst nicht extra nochmal durch die halbe Stadt fahren. So muss man sich nicht überwinden, überhaupt erstmal hinzufahren.

Was denkst du welche Schwierigkeiten bei Online- Kursen entstehen könnten?

Franzi: In meinem Kurs hatten wenige Leute die Kamera an, so fehlt das gemeinsame miteinander. Außerdem ist es für den Trainer sehr schwierig via Kamera Fehler bei der Ausführung zu korrigieren. Genauso schwer ist es, bei anstrengenden Übungen motiviert zu bleiben. 

Anne: Nachteil ist, der Trainer /die Trainerin kann dich nicht korrigieren, aber sie erklären es echt top! Sie geben sich auch wirklich Mühe verschiedene Erklärungsansätze zu finden, für jeden ist was dabei.

Ein letzter Gedanke?

Franzi: Auch wenn ich meinen Kurs nicht vollendet habe finde ich es schön, dass sich HSA und auch die Kursleiter*innen viel Mühe geben. So konnte eine gute Alternative entstehen.

 

Anne: Hut ab, dass der Hochschulsport es hinbekommt, so ein Angebot zu stellen. Jetzt im Wintersemester gibt es sogar noch mehr Kurse.

 

Vielen Dank für das Interview, euch beiden! 

© sportstudierendeaugsburg

Auch die Leiterin des Hochschulsports, Dr. Christine Höss-Jelten freut sich über die positiven Erlebnisse der Kursteilnehmenden selber. In unserem Interview beantwortet Sie einige Fragen zum Online-Angebot des HSA. 

In welcher Form konnten Hochschulsport-Kurse im vergangenen Sommersemester stattfinden?

„Erst ab Mitte des Semesters konnten digitale Formate angeboten werden. Kurse digital abzuhalten war eine neue Herausforderung für alle. So hatten wir erste technische Probestunden mit EDV-Experten und mussten teilweise auch die Kursleiter*innen mit technischer Ausstattung versorgen, beispielsweise mit Kameras und Mikrophonen.

Weil wir neu in das Online-Kursangebot gestartet sind, war unsere Philosophie, die Kurse für weniger Geld anzubieten.

Was für Wege stehen Ihnen aktuell zur Verfügung, um ein Angebot für Studierende zu stellen?

Wir können im Moment leider nur digitale Angebote machen. Wir waren zwar vorbereitet auf ‚normalen‘ Betrieb, hatten eine Hygienekonzept erstellt und konnten so im Herbst sogar ein kleines Programm mit ausgewählten Sportarten anbieten, das gut nach öffentlichen Vorgaben durchzuführen war.

Was für Chancen bietet das Online Angebot? Was für Schwierigkeiten gibt es mit dem Online Angebot?

Was die Schwierigkeiten angeht so sind rechtliche Aspekte immer zu beachten. Über Fortbildungen des adh und den Deutschen Sportbund haben wir gelernt, dass Live-Streamings kein Problem darstellen aber Videos ‚On-Demand‘, vor allem bei der Nutzung von Musik, problematisch sind. Eine weitere Schwierigkeit ist das Problem der Technik. Kursleiter*innen können sich neuen Laptops, Kameras, oder auch Verstärkern ausleihen, um so ein gutes Kursprogramm anbieten zu können.

Eine Chance ist es auch über digitale Kurse kleine „Sportmuffel“ zu erreichen, da es nicht viel Aufwand ist.

Denken Sie es gehen bestimmte Werte verloren/sportliche Begeisterung/ Motivation?

Sport lebt von Menschen und der Freude am gemeinsamen Sporttreiben. Vor allem gemeinsame Aktionen, beispielsweise unsere HSA Trophy oder die Uni-WM. Hochschulsport hilft sich gesund zu halten durch Sport zusammen mit Kommilitonen.

Wie kann/wird es weitergehen mit dem Angebot?

Leider weitestgehend online, wie bisher. Wichtig am Sportzentrum ist natürlich auch den Sportstudierenden die Lehre zu ermöglichen, um so ihr Studium zu absolvieren – so sind die Zeiten in der Halle begrenzt.

Unsere Idee sind Hybride Kurse. Hier ist der Kursleiter/ die Kursleiterin mit fünf bis sechs Leuten im Gymnastiksaal, die Übertragung eines Live-Streams erfolgt dann ins Wohnzimmer der anderen Kursteilnehmer*innen. So sind alle motiviert.

Ein letzter Gedanke?

Generell ist alleine im Wohnzimmer rumzuturnen nicht so cool, denn die Gemeinsamkeit macht den Hochschulsport aus. Dennoch, Dranbleiben! Chancen sehen, auch wenn wir keinen HSA vor Ort machen können, trotzdem das beste aus der Situation machen!

Vielen Dank für das Interview!

Fazit

Auch mit Online-Meetings scheint der Hochschulsport und die Umsetzung dessen, bei den Studierenden gut anzukommen. Alle bemühen sich um ein sportliches Miteinander und einen gesunden Lebensstil von Zuhause aus. Und obwohl technische Schwierigkeiten und fehlende Korrekturen ein kleines Manko darstellen können, schafft der Hochschulsport das, was er immer schafft: 

Die Teilnehmer*innen zum schwitzen zu bringen. Einen Ausgleich zum stundenlangen Sitzen zu ermöglichen. Und direkt vor Ort zu sein. So ist unser Zimmer also nicht nur Home-Office, sondern auch Home-Gym. Und solange jede und jeder mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht die Matte verlässt, lebt der Sportgeist auch im eigenen Hause weiter.