In unserer Mini-Serie zu den Stadtteilen Augsburgs könnt ihr diese Woche etwas über das Augsburger Stadtviertel Göggingen erfahren. Allgemein gilt Göggingen wohl eher als Wohnort für die „besser betuchten“. Trotzdem wohnen hier, auch aufgrund der Nähe zur Universität, viele Studierende.
Lagetechnisches
Göggingen liegt im Süden der Stadt Augsburg und erfreut sich edlen Vorstadtcharmes. Der Stadtteil besticht mit seinem ruhigen, eher gediegenen und fast schon ländlichen Charakter. Nachts werden „die Gehsteige“ hochgeklappt und wer ein kleines bisschen Ruhe sucht ist hier ganz klar am richtigen Ort.
Das Viertel lässt sich in ein „Uptown“, alles links und rechts der Friedrich-Ebert-Straße, und ein „Downtown“, alle Bereiche den Hügel hinab umfassend, unterteilen. Hier befindet sich auch der einzige „Berg“ Augsburgs, der Radfahrer*innen immer wieder zu schaffen macht. So kann man zwischen der steileren Variante an der Bahnstraße oder der etwas langsamer ansteigenden Variante des Klasuenbergs wählen. Für rote Wangen und gute Ausdauer kann sich Göggingen also rühmen.
Glücklicherweise kommt man aber auch mit der 1er Tram nach Göggingen, zumindest nach Downtown. Im Vergleich dazu, wird Uptown nur mit der Buslinie 41 versorgt und hat deswegen die etwas schlechtere Anbindung in die Innenstadt.
Kleine Zeitreise
Göggingen war tatsächlich schon im 19. Jahrhundert weit über die eigenen Grenzen bekannt, vor allem für die orthopädische Heilkunst Friedrich Hessings. Dessen Spuren sind nicht verloren gegangen, denn auch heute noch steht die Hessing-Parc-Klinik für herausragende Orthopädie.
1969 wurde Göggingen dann für kurze Zeit selbstständige Stadt, jedoch schon drei Jahre später nach Augsburg eingegliedert.
In den 1970er Jahren war hier die Zwirnerei und Nähfadenfabrik Göggingen (heute Amann-Group), die 1878 ihr Fundament in Augsburg Göggingen baute, und fast ein Jahrhundert lang Zwirn und Nähgarn produzierte (Quelle: http://www.albert-gieseler.de/dampf_de/firmen4/firmadet45712.shtml). Eigens für die Inbetriebnahme und somit Versorgung der Fabrik in Göggingen wurde 1884 der Fabrikkanal angelegt, der sich heute großer Beliebtheit im Sommer zum schwimmen erfreut.
Freizeitgestaltung
Durch die Nähe zu Wertach und Singold ist Göggingen für Naturliebhaber besonders gut geeignet, da viele kleine Kanäle und Wasserläufe zum Spazierengehen einladen. In Richtung Inningen/Bobingen führt ein Weg auf beiden Seiten der Wertach entlang, der Leib und Seele mit guter Laune erfreut. Außerdem ist man mit dem Fahrrad schnell in den westlichen Wäldern und kann von Wellenburg aus tolle Ausflüge unternehmen. Und in Uptown Göggingen gibt es für die Skateboard-Liebhaber sogar eine Halfpipe.
Eva (24): “Die schönste Lauf- und Spazierstrecke.”
In Richtung Innnenstadt läuft man erst im Gögginger Wäldchen oder wer möchte auch direkt an der Wertach. An der Kulperhütte kann man dann schließlich sein wohlverdientes Essen & Trinken im schönsten Biergarten direkt an der Wertach genießen. Wie oben bereits erwähnt ist das Luftbad am Fabrikkanal einer der Treffpunkte schlechthin in Augsburg. Hier lassen sich unendlich viele schöne Erinnerungen sammeln, sei es beim Picknick mit Freunden, Relaxen in der Sonne oder Eisbaden im Winter.
Kulinarisches
Wer kleine Gaumenfreuden sucht ist in Göggingen auch bestens aufgehoben. In der „Shoppingmeile“, der Bürgermeister-Aurnhammer-Straße, kann man alles für den täglichen Gebrauch finden, auch einen Bio-Laden und sogar einen Hofladen. Und im Sommer kann Göggingen mit Erdbeerfeldern aufwarten und da lässt sich neben einer lustigen Unternehmung und dem Naschen im Erdbeerfeld hinterher auch noch ein Kuchen verspeisen.
Hier noch einige Empfehlungen von ortskundigen Profigourmets:
Tammy (26): “Pizza bei der Pizzeria Dragone oder Casanova. Und im Anschluss ein Eis bei der Eisdiele Dolomiti.”
Magda (22): “Bäckerei Degle hat die leckersten Brote und süßen Teilchen!”
Fazit
Wer es ruhig haben will, die Natur liebt und gerne viel Bewegung hat, wohnt in Göggingen an der rechten Stelle. Die Anbindung zur Universität, sowie in die Stadt ist allerdings etwas langwierig bzw. noch ausbaufähig, aber wer Fahrrad fährt oder ein eigenes Auto hat kommt gut vom Fleck.