Olympia-Feeling am Eiskanal: Kanu-WM (wieder) in Augsburg

Volle Zuschauerränge, eine super Stimmung und Sportler:innen in Topform. Am Augsburger Eiskanal hat vom 26. bis 31. Juli die Kanu-Slalom-WM mit vollem Erfolg stattgefunden. Nächstes Jahr wird Augsburg Austragungsort der Kanuwildwasser-WM sein.

Volle Zuschauerränge bei der Kanu-WM in Augsburg
Volle Zuschauerränge bei der Kanu-WM in Augsburg © Franziska Riesinger

Wildwasser-WM in Augsburg 2023

Die Kanu-Wildwasser-WM sollte eigentlich in China in Miyi County ausgetragen werden. Aufgrund von Ungewissheiten bezüglich Bestimmungen zur Covid-19-Situation in China, wollte der chinesische Kanuverband die Weltmeisterschaften 2023 nicht ausrichten. Die International Canoe Federation (ICF) hat die Wildwasser-WM deshalb nach Augsburg verlegt. Die ICF Junioren- und U23-Weltmeisterschaften im Wildwasser werden in Roudnice und Labem in der Tschechischen Republik ausgetragen, wie der Deutsche Kanu-Verband berichtet.

Wildwasser-WM und Kanu-Slalom-WM: Was sind die Unterschiede?

Kanu-Slalom ist eine olympische Disziplin, bei dem die Sportler:innen durch einen Parkour aus 18 bis 25 roten und grünen Toren fahren. Die grünen Tore müssen flussabwärts und die roten flussaufwärts befahren werden. Bei der Kanu-Slalom-WM gibt es drei verschiedene Disziplinen: den Canadier-Einer, den Kajak-Einer und den Kanuslalom-Extreme.

Im Canadier fährt man kniend mit einem Stechpaddel und im Kajak fährt man sitzend mit einem Doppelpaddel. Männer und Frauen treten getrennt voneinander an und die Wettkampfstrecke wird einzeln heruntergefahren. Es kommt darauf an möglichst schnell und fehlerfrei durch den Slalom zu fahren. Beim Kanuslalom-Extreme treten vier Sportler bzw. Sportlerinnen gleichzeitig gegeneinander an und versuchen als erste ins Ziel zu kommen.

Kanuslalom-Extreme
Beim Kanuslalom-Extreme starten die Sportler:innen gleichzeitg © Anne Bernert

Wildwasser ist dagegen keine olympische Disziplin. Beim Wildwasser wird in zwei Wettkampfarten unterschieden: den Sprint (200-600m) und den Classics (4-8km). Im Unterschied zum Slalom gibt es keine Tore, die befahren werden müssen. Auch beim Kanu-Wildwasser gibt es die Disziplinen Kajak-Einer, Canadier-Einer und zusätzlich noch den Zweier-Canadier, bei dem zwei Personen im Boot sind.

So war die Kanu-WM im Sommer

Zunächst war die WM wegen Wassermangel in Gefahr. Wenige Tage vor Wettkampf konnten die Sportler:innen nicht im Wasser trainieren. Presstige hat Elena Lilik die Weltmeisterin im Canadier-Einer 2021, eine Woche vor der Weltmeisterschaft und an dem Wettkampftag begleitet. In dem Video erzählt Elena, wie sie sich kurz vor der WM fühlte und wir nehmen euch auf ihren Wettkampf im Canadier-Einer mit.

Strahlender Sonnenschein begrüßte die Sportler:innen und Zuschauer:innen bei den Wettkämpfen am Eiskanal. Insgesamt waren etwa 33.000 Zuschauende vor Ort und feuerten die Atleht:innen an. „Für mich hat sich die WM in Augsburg wie die Olympischen Spiele angefühlt“, erzählt Elena Lilik uns nach ihrem Wettkampf.

"Für mich hat sich die WM in Augsburg wie die Olympischen Spiele angefühlt“
Elena Lilik
Bronze im Kajak-Einer

Neben den Wettkämpfen am Olympiapark gab es in der Augsburger Innenstadt noch ein kulturelles Rahmenprogramm zur Kanu-WM mit Ausstellungen, Konzerten, Lesungen und vielem mehr. ICF-Präsident Thomas Konietzko lobt die Kanu-WM gegenüber der Stadt Augsburg: „Augsburg ist immer speziell, man kann das vergleichen mit Wimbledon oder mit dem Wembley-Stadion. Das Besondere hier ist, dass man merkt, dass die gesamte Stadt hinter dieser Sportart steht und es war so beeindruckend heute, das ist eine Erfahrung, die man nicht missen will im Leben“.

Platzierungen der deutschen Atleht:innen

Mit insgesamt fünf Goldmedaillen war das deutsche Team sehr erfolgreich bei der Heim-WM in Augsburg. Andrea Herzog gewann die Goldmedaille im Canadier-Einer. Bei den Männern sicherte sich Sideris Tasiadis die Goldmedaille und Franz Anton die Bronzemedaille im Canadier-Einer. Im Kajak-Einer holte sich Ricarda Funk die Goldmedaille und Elena Lilik die Bronzemedaille. Im Extreme-Slalom gewann Stefan Hengst die Bronzemedaille.

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