Wie du im Dunkeln sicher nach Hause kommst

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Viele Menschen fühlen sich unwohl, wenn sie nachts in der Dunkelheit unterwegs sind. Vor allem, wenn wenig andere Menschen auf den Straßen zu sehen sind.[1] Und nicht überall sind die Straßen so ausgeleuchtet, dass jede:r nachts mit Beleuchtung nach Hause laufen kann. Deshalb gibt es Anrufdienste, die du kontaktieren kannst, wenn du dich bei Dunkelheit auf den Heimweg machst.

Das Heimwegtelefon

„Wir bringen dich sicher nach Hause“ ist das Motto des Heimwegtelefons. Der Anrufdienst ist Sonntag bis Donnerstag von 21 Uhr bis 24 Uhr zu erreichen, freitags und samstags von 21 Uhr bis drei Uhr. Das Heimwegtelefon begleitet dich nachts telefonisch auf deinem Weg.

Gegründet wurde das Projekt 2011 in Berlin. Als Vorbild diente ein ähnliches Angebot der Stockholmer Polizei. Die deutsche Initiative startete in Berlin anfangs mit zwei Telefonistinnen, die zwei Mal in der Woche Anrufe von Nachtschwärmer:innen entgegen nahmen. Den zwei Gründerinnen schlossen sich zunächst weitere Freiwillige an. Nach einiger Zeit konnte es aber mangels Unterstützung nicht weitergeführt werden. Seit 2016 ist das Heimwegtelefon für Anrufer:innen wieder erreichbar. Heute helfen rund 100 Ehrenamtliche bei der Initiative mit und telefonieren täglich mit Passant:innen.

Wie funktioniert es?

Du fühlst dich unwohl, wenn du alleine abends oder nachts nach Hause läufst? Kein Problem: Ruf die Nummer des Heimwegtelefons an und gebe bei den Telefonist:innen deinen Standort und dein Ziel an. Während deinem Weg kannst du dich mit den Ehrenamtlichen unterhalten und gibst immer wieder deinen aktuellen Standort an. Wenn du sicher an deinem Ziel angekommen bist, wird das Gespräch beendet.

Telefonzeiten

21 Uhr bis 24 Uhr

21 Uhr bis 3 Uhr

Wieso solltest du beim Heimwegtelefon anrufen?

Der Anruf kann dir ein Gefühl von Sicherheit geben. Damit musst du nicht mehr alleine von der nächtlichen Party nach Hause laufen. Im Notfall kann der:die Telefonist:in umgehend die Polizei verständigen. Egal mit welchem Geschlecht du dich identifizierst, das Heimwegtelefon steht allen zur Verfügung.

Mitmachen und Unterstützen

Das Heimwegtelefon sucht immer Telefonist:innen, die sich engagieren möchten. Das geht ganz bequem von zuhause aus. Du solltest regelmäßig zu den Telefonzeiten verfügbar sein und acht Stunden im Monat für deine Schichten Zeit haben.

Alles, was du zum Mitmachen brauchst, ist ein funktionierender Computer oder Laptop und ein Headset, mit dem du gut telefonieren kannst. Außerdem ist eine stabile Internetverbindung wichtig. Daneben brauchst du ein Smartphone, auf dem du die kostenlose nora Notruf-App herunterladen kannst.

Wie lange ein Telefonat dauert, hängt immer vom Einzelfall ab. Durchschnittlich seien es zwischen 10 bis 30 Minuten. Das Heimwegtelefon bietet vor dem ersten Einsatz eine Ausbildung an, damit die Telefonist:innen wissen, wie sie in bestimmten Situationen reagieren müssen. Als Telefonist:in bist du Vereinsmitglied und zahlst als Student:in den Mitgliedsbeitrag von 6 Euro im Jahr.

Wie der Bewerbungsprozess und die Ausbildung genau ablaufen, kannst du auf der Homepage des Heimwegtelefons nachlesen. Daneben kannst du das Projekt auch passiv unterstützen, indem du spendest oder auf den Service aufmerksam machst.

Begleitservice der Universitätsbibliothek Augsburg

Seit November 2022 bietet die Universitätsbibliothek Augsburg einen Begleitdienst für Studierende und Mitarbeitende an. Montag bis Freitag von 18 bis 24 Uhr sowie Samstag von 13 bis 24 Uhr und Sonntag von 12 bis 18 Uhr kann ein:e Mitarbeiter:in des Sicherheitsdienstes der Bibliothek als Begleitung angefragt werden. Das Wachpersonal weist sich mit Dienstausweis und der firmeneigenen Uniform aus. Es holt dich an deinem Aufenthaltsort auf dem Campus ab und begleitet dich zur Straßenbahn-Haltestelle der Linie 3 oder zu deinem Auto auf dem Parkplatz.

Ein Vordruck des Ausweises und die Uniform kannst du über die Homepage der Universitätsbibliothek finden.

 

Die Telefonnummer lautet +49 821 598 2687.

 

[1] https://www.ndr.de/nachrichten/info/Angst-im-Dunkeln-Unsicher-auf-Norddeutschlands-Strassen,angstimdunkeln100.html

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