Großartiges Versagen
zwischen dem Chaos, so unerschütterlich tobend in der Welt,
inmitten in der Luft schwebenden Neujahrsvorsätzen anderer,
in der Luft, so eiskalt dringend in die Lunge,
eingehüllt in die Kraft der winterlichen Sonnenstrahlen,
habe ich so plump beschlossen,
großartig zu sein.
Nicht großartig in Leistung,
in Erfolg, ganz zu schweigen von gesellschaftlichen Ansprüchen.
Ich will großartig sein
darin, meine Welt zu lieben,
mir meine Welt zu kreieren, die ich dann anschließend lieben lerne.
Ich habe beschlossen, all die Steine, die mir in den Weg gelegt werden,
umzudrehen, ein ganzes Stück mit mir rumzutragen,
schwer auf meinen Schultern liegend wie Raureif auf dünnem Gras
und sie schlussendlich aber in etwas Großartiges zu verwandeln.
Ich will großartig sein, darin, das Beste aus allem zu machen, sofern es geht.
Großartig darin, anderen zu vergeben, wenn sie es nicht können,
mir selbst zu vergeben, wenn meine Haut mal nicht robust genug ist, dieser Welt immer mit Leichtigkeit zu begegnen,
wenn ich anderen vergebe, auch wenn ich vielleicht hätte diesmal nicht vergeben sollen.
Meine Haut darf zart sein, weich und verwundbar
– genau diese Kunst der Verwundbarkeit macht sie erst robust.
Ich will großartig darin sein, nicht großartig zu sein
und genau das, was der Mensch am meisten zu hassen scheint, zu lieben,
was das „versagen“ ist,
in diesem wir denken, dass es bedeutet, nicht großartig zu sein,
obgleich in der Kammer des Schreckens des sogenannten Versagens
versteckt ist das großartige Wachsen,
sowie du spüren wirst,
dass du
längst großartig bist.