Augsburg zeigt Solidarität mit der Ukraine

Der Angriff Russlands auf die Ukraine sorgte in ganz Europa für Schrecken. In vielen Ländern sind Menschen auf die Straße gegangen, um Solidarität mit der Ukraine zu zeigen und um für den Frieden zu demonstrieren. Auch in Augsburg.

Demonstration auf dem Rathausplatz in Augsburg für Solidarität und Frieden in der Ukraine © presstige

Am Donnerstagnachmittag versammelten sich einige hundert Menschen auf dem Rathausplatz, um Solidarität mit der ukrainischen Bevölkerung zu zeigen. Aus dem Grau der Wintermäntel strahlten die gelb-blauen Fahnen der Ukraine. Viele trugen die Flaggen in der Hand oder um die Schultern gelegt. Auch Oberbürgermeisterin Eva Weber bekam eine als Geschenk des Ukrainischen Vereins Augsburgs, dem Organisator der Kundgebung. Die Oberbürgermeisterin sei gekommen, um sich mit den ukrainischen Bürger:innen in Augsburg und der ukrainischen Bevölkerung vor Ort solidarisch zu zeigen. In ihrer Ansprache versicherte sie, dass Menschen, die vor dem Krieg fliehen, in Augsburg willkommen seien und dass sich die Stadt unter ihrer Leitung darauf vorbereite, die Versorgung gewährleisten zu können. Die Oberbürgermeisterin sei nicht allein, mit ihr sind auch Stadträt:innen gekommen, die vorzeitig ihre Sitzung beendeten, um dabei sein zu können.  

Die Kundgebung bestand aus vielen Redebeiträgen, neben Eva Weber sprachen unter anderem Matthias Lorentzen, Vorstand des Bündnisses für Menschenwürde, und Didem Laçın Karabulut, Vorsitzende des Integrationsbeirates in Augsburg. Die Redner:innen verurteilten den Krieg scharf und benannten den russischen Präsidenten Wladimir Putin als Aggressor. Jetzt müssen sich alle klar ihm entgegen an die Seite der Ukraine stellen.

Kundgebungen von politischen Vertreter:innen und Betroffenen © presstige

Neben politischen Vertreter:innen kamen auch Betroffene zu Wort, die von ihren Sorgen um die eigenen Familien und Freund:innen berichteten. Eine junge Frau erzählte von ihrer Ohnmacht, die sie angesichts der Lage empfinde, davon, wie ihre drei Monate alte Nichte sich mit ihrer Familie in einem Bunker verstecken muss, während sie hier im sicheren Augsburg sei. Auch Brian, ein Teilnehmer der Kundgebung, erzählte uns im Gespräch, dass er sich große Sorgen mache, denn seine Schwiegereltern seien in Kyjiw und wären heute von Explosionen aufgewacht. „Ich hoffe, dass die Sanktionen Wirkung zeigen und der Krieg gestoppt wird“, sagte er uns.

Trotz Kirchenglocken und lautem Wind herrschte Stille bei der Kundgebung, man hätte eine Stecknadel fallen hören können, so fokussiert lauschten die Demonstrierenden den Sprecher:innen. Im Kreis versammelt, entstand eine Stimmung voller Würde, die die verschiedenen Gefühle von Trauer, Wut und Stolz vereinte. Zweimal wurde die ukrainische Nationalhymne angestimmt, einmal ein Gebet. Der kraftvolle Gesang schuf ein Moment des Zusammenhalts und der Solidarität.

© presstige

Die Teilnehmerin Daniela Tanzer-Gronde (rechts im Bild) brachte die Fassungslosigkeit und den Unmut auf den Punkt: „Das, was gerade passiert, ist inakzeptabel.“

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