Ohne diese Personen läuft nichts an der Uni Augsburg
Wir stellen euch die Personen vor, auf die die Uni Augsburg nicht verzichten kann — die Personen, die unsere Uni hinter den Kulissen am Laufen halten, die aber kaum jemand zu Gesicht bekommt. Unser erstes Interview führt euch in den IT-Bereich zu Markus Henze, dem leitenden EDV-Betreuer.
Haben Sie zuvor einen anderen Beruf ausgeübt?
An der Uni bin ich jetzt seit sieben Jahren. Vor meiner Arbeit als EDV-Betreuer war ich wissenschaftlicher Mitarbeiter im Rechenzentrum bei einem DFG-Projekt. In dem ging es darum, automatisierte Verfahren zu entwerfen, wie man Arbeitsplatzcomputer, Laptops usw. installiert.
Was macht Ihnen an Ihrer Arbeit besonders Spaß?
Der direkte Kundenkontakt. Dass man sich mit den Leuten austauschen kann oder auch an den Problemen arbeitet, die sie haben. Nicht einfach nur, um mit Technik zu arbeiten, weil es schick ist, sondern weil man mit Technik Probleme lösen kann.
Was ist Ihr Aufgabenbereich?
Die EDV-Betreuung ist so etwas, wie der verlängerte Arm des Rechenzentrums. Gemeinsam kümmern wir uns um alles, was irgendwie mit IT zu tun hat. Das sind die Arbeitsplatzcomputer, die Drucker aber auch die zentralen Serversysteme wie zum Beispiel der Digicampus oder Webanwendungen für Umfragen. Wir betreuen die CIP-Pools für die Studierenden und eben auch das Campuscard-System. Das ist sozusagen der gesamte Bereich: Bei allem was an IT anfällt, hängt die EDV-Betreuung mit drin. Das Rechenzentrum übernimmt die zentrale Steuerung und wir sind für die jeweilige IT in den Fakultäten verantwortlich. In der Regel hat jede Fakultät einen EDV-Betreuer. Bei uns ist es aber ein Spezialfall, weil wir „externe Einrichtungen“ über die Fakultäten hinaus mit betreuen – das Sprachenzentrum, das Universitätsarchiv und andere. Hier sind es in etwa 600 Leute, die wir betreuen, plus 100 bis 150 in den externen Einrichtungen.
Was ist für Sie ein richtig guter Arbeitstag?
Wenn wir etwas Neues rausgefunden haben, eine neue Technologie, ein neues Verfahren, und das dann erfolgreich bei unseren Kunden implementieren konnten. So was wie zum Beispiel: Es wäre doch cool, wenn man auf das Campus-Dateisystem, wie bei Dropbox, übers Web zugreifen kann, sodass die Leute nicht mit einer speziellen Software rumhantieren müssen, sondern dass es einfach zu bedienen ist. Also auf eine Webseite gehen, Klick, und alles was man braucht ist da – und es funktioniert gleich.
Wenn Sie an der Uni etwas verändern könnten, was wäre das?
Zum einen merke ich, dass noch immer ein sehr starkes Inseldenken vorhanden ist. Die Lehrstühle arbeiten für sich, die zentralen Einheiten arbeiten für sich, aber eigentlich müsste man viel mehr über den Tellerrand hinaussehen. Die Leute müssten mehr zusammenarbeiten. Zum anderen müsste man auch mehr darauf achten, wie mit den Ressourcen hier an der Uni umgegangen wird. Nicht unbedingt nur Geld, Stellen und solche Dinge, sondern gerade wenn man hier in der IT arbeitet, denkt man über Verschiedenes nach: Wie viel Strom brauchen eigentlich die ganzen Computer? Wir betreuen an der Fakultät über 550 Computer, die fast täglich acht bis zehn Stunden laufen – da kommen ein paar Kilowattstunden zusammen. Wie viel Energie braucht man, um die Geräte herzustellen? Wie entsorgt man sie? Kann man sie nicht anderweitig vergeben oder sucht man nach bereits gebrauchten Geräten, um der Kosten willen und der Umwelt zuliebe.
Was war Ihr lustigstes Arbeitserlebnis?
Ob ich aus dem Nähkästchen Plaudern darf? (lacht) Man kann’s nur anreißen, da ist die Fantasie der Leute gefragt. Was öfters passiert ist, dass die Telefone schon eine Verbindung hergestellt haben, bevor man das Gespräch mit den Kunden eigentlich beginnen möchte – also wenn dann in der Abteilung noch geredet wird und es dementsprechend lustig ist. Im einfachsten Fall ist der Kunde dann sehr irritiert darüber, was für Geräusche plötzlich am anderen Ende der Leitung zu hören sind. Solche Dinge, ohne jetzt zu sehr ins Detail gehen zu wollen.
Was machen Sie am liebsten nach Feierabend?
Meine Verlobte und ich kochen sehr gerne. Ansonsten liebe ich es zu saunieren. Kulturell gesehen interessiert mich sehr der asiatische Raum und seine Sprachen – besonders Japanisch.
Wenn Sie noch einmal 16 Jahre alt wären und von vorn beginnen könnten, was würden Sie anders machen?
Die Sachen, die ich gelernt und die, die ich seit meinem 16. Lebensjahr weiterverfolgt habe, haben mir genau das ermöglicht, was ich jetzt mache. Und das ist auch genau das, was mir Spaß macht. Von daher hätte ich nichts verändert in der Zwischenzeit.
Was war Ihr schönstes Erlebnis in den letzten fünf Jahren?
Meine Freundin und mittlerweile Verlobte hier an der Uni kennenzulernen (lächelt).
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Dass die Leute rücksichtsvoller miteinander und mit Ihrer Umwelt umgehen.
Presstige bedankt sich ganz herzlich bei Markus Henze für dieses Interview!