Auf leisen Pfoten tapsen sie durch Flur und Hörsaal hinein in unsere Herzen. Kitschig? Nein, Uni-Alltag! Hunde halten Einzug in unser Studentenleben und hinterlassen ihre Spuren – in Form von Kuscheleinheiten und Lernanregungen.
Die ersten Tage an der Uni liegen schon länger hinter mir. Damals waren die Eindrücke noch beeindruckend, inzwischen sind es gewohnte Wunderlichkeiten. Nur weniges verwundert mich auch heute noch. Dazu gehören die Hunde, die ich täglich mit ihren Herrchen oder Frauchen durch die Flure unserer Uni spazieren sehe. Ich begab mich auf Erkundungstour und fand heraus: Nicht nur die Uni Augsburg ist auf den Hund gekommen.
Geschichten vom Uni-Hund
Beim Durchforsten von Internetforen entdecke ich spannende und erfahrungsreiche Geschichten von studentischen Hundebesitzern. Eine handelt von einem Welpen, der seine Besitzerin stets in die Uni begleitete. Alleine zu Hause lassen kann man den Rabauken noch nicht. Wer weiß, was er anstellt? Außerdem ist Erziehung in diesen ersten Monaten besonders wichtig. Damit aus einem Welpen ein zuverlässiger und gehorsamer Hund wird, muss man viel Zeit investieren und stets ein Auge auf den Kleinen haben. Der Welpe aus der Geschichte wurde so bald zum „Instituts-Hund“.
Beim Umhören an der Uni Augsburg kommen mir weitere lustige Geschichten zu Ohren. So dackelte eines Tages einer unseren tierischen Bekannten während einer Vorlesung vor zur Tafel und labte sich an dem Wasser, das zum Tafelreinigen gedacht war. Tafelwasser einmal anders! Nach erster Verwirrung und erfolglosen Versuchen, den Hund vom Tafelwasser abzubringen, kam das Frauchen dem Dozenten zu Hilfe.
Buch-Tipps
Weitere witzige Anekdoten und Cartoons zum Thema „Hunde und Essen“ finden sich im Buch Die schnelle feine Hundeküche von Dr. Edgar von Cramm und Eva Bauersfeld. Die Autoren inspirieren zu Menüs außerhalb der Trockenfutterkost und machen den Hund zum Feinschmecker. Sollte sich der Vierbeiner dann immer noch Tafelwasser zuwenden, könnte das Buch So denkt mein Hund weiterhelfen. In ihm erklärt Walty Dudok van Heel, was in den Köpfen unserer tierischen Lebensgefährten vor sich geht.
Kuschel dich gesund
Stress steht im Uni-Alltag auf der Tagesordnung. Wenn die Prüfungen anstehen, schießt unser Adrenalinspiegel nach oben und wir geben alles, um im Lernmarathon mithalten zu können. Keine Frage, dass das auf die Dauer nicht nur anstrengend, sondern auch gesundheitsgefährdend ist.
Universitäten in Kanada und den USA schritten daher zur Tat. Das Studentenwerk der Dalhousie University in Kanada besorgte sich für drei Tage mitten in der Prüfungszeit über die Organisation „Therapeutic Paws of Canada“ einige Hunde. Die Studenten konnten sich in ein speziell eingerichtetes „Kuschelzimmer“ einfinden und dort nach Herzenslust mit Hunden schmusen und spielen. Eine solche Lernpause sollte sich positiv auf das Nervensystem lerngestresster Studenten auswirken. Wink an unser Studentenwerk!
Die Law School der Yale University in New Haven, Connetcticut, ging noch weiter und schaffte sich in der Woche vor den Prüfungen den Therapiehund Monty an. Die Studenten konnten sich den Vierbeiner in der Bibliothek halbstündig ausleihen. Sicherlich: Das Spielen mit Hunden senkt Blutdruck und Stresspegel und wirkt sich allgemein positiv auf das eigene Wohlbefinden aus. Doch sei die Frage in den Raum gestellt, wo Tierschutz anfängt und Tierwürde aufhört, wenn Hunde leihbar werden.
Wenn Katz‘, statt Hund
Katzen und Hunde sind sich in unserer Gedankenwelt nicht ganz koscher, doch eines haben sie gemeinsam: ihre aufmunternde Wirkung auf uns Menschen. An der Uni Augsburg haben wir zwar keinen Bibliothekshund geschweige denn ein Kuschelzimmer, dafür aber unsere berühmte CampusCat, die sich wohl mit ähnlichen Wirkungsgraden rühmen kann. Nur lässt sie sich nicht einfach ausleihen und taucht auf, wenn sie es mag. Typisch Katze eben.
Tolle Geschichten von Hunden an der Uni. Ich bin ja auch dafür, dass Hunde viel öfter auch im beruflichen bzw. studentischen Alltag zugelassen werden. Sie bringen uns zum Lachen und lassen so Stress einfach verschwinden oder weniger werden. Nur schade, dass diese Erkenntnis noch nicht überall angekommen ist.