Wilde Partys, eine eigene Bude und grenzenlose Freiheit: Schon in der Schulzeit hören wir sehr viele Gerüchte über das Studium. Handelt es sich dabei nur um „Uni-Märchen“ oder bewahrheiten sich diese tatsächlich im Laufe der Semester? Presstige hat sich für euch auf dem Campus umgehört und festgestellt, dass nicht jeder Studierende in den höchsten Tönen von seinem Studium schwärmt.
„Ich komme aus Frankreich und das Studium hier ist natürlich ganz anders als dort. Ich finde zum Beispiel, dass die Kommunikation zwischen den Studenten und Dozenten hier viel besser ist. Ich habe bereits viele Erfahrungen gesammelt und meiner Meinung nach ist das Studium eine bessere Zeit als das Arbeitsleben.“
Eva, 24, Lehramt
„Ich würde rückblickend auf jeden Fall sagen, dass es eine große Bereicherung für mich war, weil ich in meinem Studium so viel erleben durfte. Beispielsweise war ich für sechs Monate im Ausland, was in einem Ausbildungsberuf wahrscheinlich weniger möglich gewesen wäre. Auch denke ich, dass man im Studium sehr viel Zeit für Muse und zum Nachdenken hat, vor allem durch das riesige Angebot in der Bibliothek.“
Katja, 24, Medien und Kommunikation & Ines, 24, Lehramt
„Man hat durchaus viele Freiheiten, beispielsweise kann man sich die Vorlesungen so legen, wie man möchte oder man hat mal einen freien Tag, was in der Arbeitswelt ja weniger der Fall ist. Außerdem ist es ein ganz neuer Lebensabschnitt, denn man wohnt woanders und man trifft viele neue Leute, was ziemlich cool ist.“
Anna, 24, Lehramt
„Es ist an sich eine sehr coole Zeit, aber durch das Mathestudium ist es für mich nicht die beste Zeit im Leben. Ich stehe kurz vor meinem Staatsexamen und quäle mich seit zehn Semestern ziemlich mit Mathe herum. Hätte ich etwas Anderes studiert, hätte ich vermutlich ein besseres Bild.“
Laura, 19, Medien und Kommunikation
„Das Studium ist für mich die beste Zeit im Leben, weil man sehr viel lernt, aber gleichzeitig auch viele Freiheiten hat!“
Maximilian, 26, Lehramt
„In meinen Augen ist die Uni mittlerweile leider einfach nur eine Fortsetzung der Schule geworden. Insbesondere durch die Bologna-Reformen ist sie nicht mehr ein Ort, an dem man seine Persönlichkeit und sein Denken frei entfalten kann. Insgesamt würde ich diese Zeit im Leben also nicht besonders herausstellen.“
Mara, 18, Medien und Kommunikation
„Das Studieren habe ich mir ehrlich gesagt etwas anders vorgestellt: Ich hätte erwartet, dass man mehr Freizeit hat. Aber gerade in meinem Studiengang wird sehr viel Gruppenarbeit gemacht, was immer sehr zeitaufwendig ist.“
Jens, 25, Lehramt
„Meiner Meinung nach ist es bisher schon die beste Zeit, weil man sich alles frei einteilen kann und man seine eigenen Entscheidungen trifft, zum Beispiel, ob man in die Vorlesung geht oder mit wem man zusammenwohnt. Das einzige Problem ist nur, das Studium zu finanzieren.“
Vincent, 22, Anglistik
„Ich finde nicht, dass es die beste Zeit ist, da ich auf das BAföG angewiesen bin und deswegen finanziell viel Stress habe. Außerdem ist mein Studium so arbeitsaufwendig, dass ich kaum Freizeit habe. Würde ich zusätzlich noch arbeiten, hätte ich gar keine Zeit mehr. Verglichen dazu, war die Schulzeit wesentlich angenehmer und ich kann mir gut vorstellen, dass es mit einer abgeschlossenen Ausbildung in der Tasche auch viel angenehmer ist.“
Wie seht ihr das? Ist das Studium die beste Zeit eures Lebens?
Text: Polina Dautfest, Fotos: Maria Leix