Endlich nicht mehr Wochenende…

… und endlich wieder Drogen nehmen

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Text: Milan Ziwich, Illustration: Sandra Deyerler

Wenn man mit dem Begriff „Drogen“ konfrontiert wird, denkt man meistens an den Bahnhof Zoo. Doch als Droge wird eine bewusstseins- und wahrnehmungsverändernde Substanz bezeichnet. Und ist somit nicht der übliche Student auf solche Mittelchen angewiesen, um den Stoff seines erwählten Studienfachs in den Kopf zu bekommen?

Natürlich lässt sich zwischen Aufputschmitteln und Drogen unterscheiden. Aber die Tour de France hat uns gezeigt, dass beide Bezeichnungen eine Gradwanderung mit der Illegalität betreiben. Betrachten wir also einfach Substanzen als „Drogen“, die uns einen Effekt versprechen, der unser Körper ohne diese nicht erreichen könnte. Somit sieht sich eine Droge auch als ein Hilfsmittel zum Lernen – doch was gibt es denn da alles?

Kaffee – Der Allbekannte

Kaffee genießt einen Ruf als Wachmacher. Und was ist besser zu gebrauchen als ein kleiner Weckruf, um nach mehreren Stunden in der Bib nicht fast auf dem eigenen Buch einzuschlafen? Die meisten Studenten, die ich fragte was sie als Lernunterstützung benützen, nannten das schwarze Getränk. Die aufputschende Wirkung dieser Flüssigkeit ist nicht zu bestreiten, doch leider hat die braune Bohne mehrere Nachteile: Sie trägt den gewünschten Effekt nur für eine kurze Weile, gibt den Zähnen eine gewisse Tönung und spricht, neben dem stetigen Drang Wasser zu lassen, auch eine benachbarte Öffnung an, innerkörperliche Substanzen auszuscheiden. Aber da gibt es ja noch den Hippie-Verwandten des Kaffees:

Tee –  Wie zwei Männermannschaften am Tau: einfach ziehen lassen

Wer Buddha werden will, muss drei Tage und drei Nächte unter einem Baum meditieren. Der erste Buddha schnitt wohl, um die Klarheit der Meditation beizubehalten, seine Augenlider ab und warf sie auf den Boden. Genau dort entstand die erste Teepflanze.

Eine Geschichte, die auch Studenten zugutekommt. Wer ist denn nicht  vor einer Prüfung gefühlt drei Tage wach? Um das Lernverhalten aufrecht zu erhalten, gilt es, im vollen Wachzustand zu sein. Als meinem Mitbewohner und mir in der Prüfungsphase der Wasserkocher entrissen wurde, sind wir folglich einen kleinen Tod gestorben.

Tee hat den Effekt von Kaffee, aber ohne dessen dreckige Komponente. Es bringt schleichend die Klarheit in den Kopf. Im Gegensatz zur Wachheitsohrfeige, die einem die schwarze Bohne verpassen kann. Doch wer Tee generell zu alternativ und ungesüßt findet, hat noch eine andere flüssige Möglichkeit:

Energy Drinks – Verleihen Flügel?

Als Antifan von Energydrinks kann ich nur sagen – sie stinken. Bestialisch. Wenn in der Vorlesung drei Reihen hinter mir eine Red-Bull Dose aufgemacht wird, bemerke ich das umgehend durch den olfaktorischen Sinn. Sie machen vielleicht wach, aber ähneln Kaffee: riechen besser als sie schmecken. Und wenn sie schon so riechen will man doch nie einen in die Hand bekommen. Scheinen aber ein guter Wachmacher zu sein und sollten somit nicht unerwähnt bleiben. Wer sich etwas experimenteller betätigen will, kann sich aber auch versuchen an:

Snuse – Was zur Hölle?

Eigentlich ist es nur Nikotin. Doch da ich nicht näher auf diese kleinen Beutelchen die man sich unter die Lippe steckt eingehen will, reden wir von Nikotin, das über Rauch eingenommen wird.

Eine Zigarette bringt die perfekte Pause in den Lernstress ein. Ein Raucher ist draußen, beschäftigt sich mit etwas anderem als seinem Studienfach und hat die Möglichkeit, ohne Lernumgebung über seinen Stoff nachzudenken. Scheinbar macht dabei jeder Zug wacher und fitter. Doch leider wirkt der tatsächliche Effekt einer Zigarette äußerst kurz. Nikotin hat die böse Eigenschaft, den Körper nach mehr schreien zu lassen. Und so übertreibt es der Raucher auch schnell, diesen „Trip“ aufrecht zu erhalten, ohne im Endeffekt überhaupt etwas zu spüren. Für jeden Nichtraucher und Nikotinunabhängigen gibt es da noch eine andere Möglichkeit:

Koffeintabletten – Kaffee ohne Schwarze Kiste

Die Koffeintablette ist eine unscheinbare Pille, die viel Wachheit und Konzentration beschert. Sie ist völlig legal, billig zu erwerben, im Genuss schnellen Notfallkonsum unkomplizierter als Kaffee. Allerdings sollte sie nicht wie dieser so sorglos nebenbei geschluckt werden. Über zwei Tabletten am Tag und Herzrasen, Angst sowie Unkonzentriertheit kommen nicht mehr allein vom Lernstress…

Drogen – Wozu?

Bei meiner Recherche auf dem Campus, wer welche Wachmacher nutzt um fit zu bleiben, begegnete ich einer sehr weisen Psychologiestudentin. Sie erzählte mir, dass Sport sehr gut sei, um die Aufnahmefähigkeit des Gehirns zu steigern. Generell ist aber eine angenehme Lernumgebung und eine geregelte Zeit zum Lernen der Weg zum Erfolg. Ja, geregelte Zeit zum Lernen – beim nächsten Mal dann…

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