K.O.-Tropfen als Spritze – Spiking

 

K.O. Tropfen – Immer wieder hört man von Fällen aus den sozialen Medien, der Zeitung oder sogar aus dem eigenen Bekanntenkreis, bei denen Personen diese Droge untergejubelt wird.

 

K.O.-Tropfen – eine Gefahr gerade in Clubs oder auf Partys (Anwaltauskunft.de)

Die sogenannten KO-Tropfen, die auch Liquid Ecstasy genannt werden und hierbei zum Einsatz kommen, sind meistens Benzodiazepine oder GHB- und GBL-Tropfen. GHB wird in Deutschland unter anderem für die Narkoseeinleitung benutzt. Von Kriminellen allerdings hauptsächlich, um Personen willenlos und gefügig zu machen.

Die gefährlichsten Orte hierfür sind definitiv Clubs, Bars oder größere Festivals und Volksfeste. Eigentlich alles, wo Massenaufläufe und Gedränge stattfinden. Meistens findet es über das heimliche Mischen in Getränke oder Essen statt, jedoch ist nun immer öfter die Rede vom sogenannten Spiking.

Beim ‚Needle Spiking‘ findet eine intramuskuläre Applikation der K.O.-Tropfen mit Spritzen statt. (Bild: Brigitte.de)

Spiking

Spiking – das ist es also, was das herkömmliche Mischen der Drogen in Getränke teilweise ablöst.

Hierbei werden diese Drogen heimlich per Spritzen in das Muskelgewebe von Opfern injiziert.

Sobald die Droge verabreicht wurde, fühlen Opfer sich schwach oder desorientiert, was es für den Täter leichter macht, sie zu manipulieren oder zu missbrauchen.

Fabian (22) wurde selbst schon Opfer einer solchen Tat, indem er im Oktober letzten Jahres er in einem Club unter Drogen gesetzt wurde:

Ich: Hallo Fabian. Also du hast schonmal K.O.-Tropfen injiziert bekommen. Kannst du mal erzählen wie es dazu gekommen ist und wie der Verlauf war?

 

Fabian: Ja genau, das war im letzten Herbst. Ich habe echt keine Ahnung wer das war oder wann genau es passiert ist, ich muss auch ehrlich sagen, dass davor natürlich auch Alkohol im Spiel war, aber ich erinnere mich nur noch daran, wie mir auf einmal schwindelig wurde und ich immer mehr die Kontrolle über meinen Körper verloren habe. Also das war echt krass, so kenn ich das gar nicht von mir. Ich habe dann auch zu meinen Leuten, die dabei waren, gesagt, dass irgendwas gerade überhaupt nicht mit mir stimmt und dann weiß ich noch, dass wir an die frische Luft gehen wollten aber meine nächste Erinnerung ist dann erst wieder, dass ich im Krankenhaus aufgewacht bin. Was ich auch heftig fand war, dass ich mich nicht einmal daran erinnere einen Pieks gespürt zu haben.

 

I: Ja krass. Weißt du denn, wie du dann in das Krankenhaus gekommen bist?

 

F: Ja also meine Freunde haben mir dann natürlich nochmal alles erzählt und als wir draußen angekommen sind bin ich anscheinend auf einmal in Ohnmacht gefallen. Sie haben dann halt den Notarzt gerufen und die haben mich dann mit ins Krankenhaus genommen.

 

I: Okay Wahnsinn. Auch wenn das natürlich schon schlimm ist, muss man sagen, dass du aber echt noch Glück im Unglück hattest oder? Oft werden K.O.-Tropfen ja vor allem benutzt, um Personen gefügig und willenlos zu machen.

 

F: Ja das denke ich mir auch immer. Ich finde es auch bis heute komisch, dass es mich als Mann getroffen hat, weil man ja davor immer nur gehört hat, dass es vor allem Mädls trifft, was dann ja im schlimmsten Fall auch in einer Vergewaltigung oder so enden kann.

 

I: Ja das stimmt. Echt krass. Was würdest du denn sagen, wenn ich behaupten würde, dass man ganz leicht an diese Drogen kommen kann?

 

F: Was echt? Hä nein das wusste ich nicht.

Der Schock darüber, dass die Beschaffung dieser Drogen so einfach ist, war ihm stark anzumerken. Online gibt es Seiten, bei denen jeder mit ein paar Klicks eine sehr große Menge K.O.-Tropfen kaufen könnte.

Wie kann es überhaupt möglich sein so leicht an diese Drogen zu kommen?

GHB unterliegt zwar seit 2002 dem Betäubungsmittelgesetz, jedoch wird 1. die Droge GBL nicht erwähnt und 2. wenn man schaut wie schnell ich im Internet auf Seiten gestoßen bin, die damit handeln, sieht man eindeutig, dass die Politik aber auch die Chemieindustrie nicht wirklich dahinter sind, diesen enorm gefährlichen Drogenmissbrauch zu verhindern oder wenigstens zu minimieren.

 

Wie man sich vor K.O.-Tropfen schützen kann

Da es für die Täter leicht ist an diesen Stoff zu kommen und sich solche Taten regelmäßig abspielen, sollten Präventivmaßnahmen getroffen werden, um sich zu schützen. Da Spiking meist unbemerkt bleibt und jederzeit durch die Klamotten durchgespritzt wird, ist ein sicherer Selbstschutz hier fast unmöglich, allerdings gibt es einige Möglichkeiten, sich vor der herkömmlichen Art der Verabreichung von K.O.-Tropfen zu schützen.

KO-Tropfen Schutzarmband mit Test (Bild: Amazon.de)
NightCap Haarband – Anti-Spike-Getränkeabdeckungen (Amazon.de)

Hierfür gibt es Drogen-Schnelltest für Getränke, die innerhalb von 2 Minuten K.O.-Tropfen, GHB und Ketamine bestimmen können. Des weiteren gibt es K.O.-Tropfen-Schutzarmbänder, auf denen sich 2 Testpunkte befinden, auf die man lediglich mit dem Finger etwas des Getränkes tupfen muss, um ein Ergebnis zu bekommen. Auch die sogenannte Night Cap stellt eine Möglichkeit dar, sich vor Drogen zu schützen. Die Night Cap ist ein Haargummi, in dem eine Getränkeabdeckung integriert ist, welche das Untermischen von Pillen und Pulvern verhindert und dazu wiederverwendbar ist.

Das alles kann helfen, euch vor Drogen zu schützen. 100% sicher ist es aber natürlich nicht, deswegen sollte man immer ein wachsames Auge auf Getränke und Essen haben. Bei Unwohlsein oder Anzeichen von Schwindel oder Schwäche sollten Sie umgehend ihr Umfeld oder die Polizei informieren.

Schreibe einen Kommentar