Querbeet gespeist

Eine kulinarische Reise durch Augsburg

Studenten ernähren sich klischeegemäß von Tiefkühlpizza, Döner und Fast Food. Langweilig, finden wir und machen uns für presstige auf die Suche nach (verborgenen) Schätzen der Augsburger Gastronomie.

Thing

Das Thing (gesprochen „Ting“) vereint Restaurant, Biergarten und Kneipe in einem. Dank der milden Temperaturen können wir draußen auf einer der orangefarbenen Bierbänke Platz nehmen. Die Bäume des kleinen Hinterhofs sind mit bunten Lichterketten dekoriert und alles erinnert ein wenig an ein Grillfest oder an eine Gartenparty. Im Hochsommer gibt es hier täglich Unterschiedliches
vom Grill, leider sind wir Ende August dafür zu spät dran. Uns stehen daher neben den klassischen Gerichten wie Schnitzel „Wiener Art“ oder Gulaschsuppe von der eher spärlichen Speisekarte noch etwa fünf Tagesgerichte zur Auswahl, die mit Kreide auf eine Tafel im Eingangsbereich geschrieben sind. Bereits nach kurzer Zeit werden wir gefragt, was wir essen und trinken möchten. Das Servicepersonal ist schnell und freundlich, wenn auch etwas kurz angebunden. Auf unser Mahl müssen wir nicht lange warten. Die Portionen sind (normal) groß, die Zutaten frisch zubereitet. Neben uns sind viele verschiedene Leute hier: An einem Tisch hinter uns spielen zwei junge Männer Karten, rechts neben uns sitzt ein älteres Ehepaar. Natürlich können wir es uns nach dem Essen nicht nehmen lassen, das Innenleben des Thing zu inspizieren. Im Zentrum des großen Raumes ist der Barbereich, weiter hinten gibt es einen Billardtisch und einen Flipperautomaten. Alles in allem macht das Thing einen soliden Eindruck. Die Speisen sind lecker, die Auswahl an Getränken ist groß und auch sonst kann man es hier gut aushalten. Spezielle Angebote gibt es sonntags (Kässpatzn mit Salat
für 5,50 € ganzjährig) und im Winter auch dienstags (Schnitzel „Wiener Art“ mit Kartoffelsalat für 6,50 €).
Besonders geeignet für Bierliebhaber und Fans der deutsch-bayerischen Küche.

Ihlanis Rastaround

Als wir in Ihlanis Rastaround eintreten, ist der kleine Raum fast voll – mit etwa sieben Personen. Die Luft ist um einige Grad wärmer als draußen, da direkt hinter der Theke gekocht, gebraten und gebacken wird. Das Besondere daran: Alle Speisen und Getränke sind vegan. Neben den typischen Falafeln bieten Melanie Ihlani und Theo Ntouranidis auch „Chäs“-Spatzen, Burger und Döner an. Am „Sweet Sunday“ kann man sich zudem über Süßes und Kuchen freuen. Wir entscheiden uns letztendlich für einen Tex-Mex-Burger und eine Falafel „Spezial“ – diese Woche mit Erdnusssauce. Die Wartezeit ist etwas länger, aber vergeht im Nu. Wir nehmen auf zwei der etwa zehn Barhocker Platz, beobachten durch die Fenster die vorbeieilenden Leute und blättern bei entspannter Reggae-Musik in den ausgelegten Büchern über die Rastafari-Bewegung. Zu unserem Essen bekommen wir neben einem freundlichen Lächeln noch kostenlos Wasser serviert. Sowohl Burger als auch Falafel überzeugen uns Nicht-Veganer auf ganzer Linie. Als wir schließlich mit vollen Mägen an der Theke bezahlen wollen, freut sich auch noch unser Geldbeutel: Für Studenten und Schüler gibt es nämlich 50 Cent Ermäßigung auf Falafeln und Burger. Leider schließt Ihlanis Rastaround am 31.12.2013. Bis dahin solltet ihr dem Imbiss unbedingt noch einen Besuch abstatten.
Besonders geeignet für Veganer und Experimentierfreudige.

Sakura – Japan Point

Obwohl das Sakura mitten in der Stadt liegt, ist es uns zuvor noch nie aufgefallen. Per Zufall entdecken wir das hübsche japanische Restaurant in der Nähe des Doms. Beim Betreten des hellen Raums fällt uns direkt eine dieser kitschigen, goldenen Katzen in den Blick, die uns zur Begrüßung zuwinkt. Auch dieses Lokal ist eher klein, aber fein. Die Mitte des Raumes dominiert ein langer hellbrauner Tisch, um den kleine Hocker mit rosa und grauen Kissen stehen. Es wirkt alles sehr stimmig: Traditionelle asiatische Elemente wie die aufgemalten Kirschblütenbäume an den Wänden treffen auf moderne Lounge-Sessel. Neben verschiedenen Sushi-Angeboten stehen diverse Nudelgerichte und Frozen Yoghurt auf der Speisekarte. Letzterer ist die perfekte Nachspeise, aber aufgrund der zahlreichen Kombinationmöglichkeiten nichts für Unentschlossene. Positiv fällt uns auf, dass auch Vegetarier hier satt werden können. Sowohl Sushi als auch Nudeln schmecken lecker und zudem frisch zubereitet – kein Vergleich zu asiatischem Standard-Take-Away. Insgesamt fühlen wir uns sehr wohl im Japan Point. Und wenn’s mal schnell gehen soll, kann man alle Gerichte auch mitnehmen.
Besonders geeignet für Asienbegeisterte und Naschkatzen.

Schreibe einen Kommentar