Kaffee, Quark oder Croissant?

Eine Frühstückstypologie

Wer viel frühstückt, wird klüger. Wer nicht frühstückt, stirbt früher. Viele Gerüchte ranken sich um die erste Mahlzeit des Tages. Doch wie frühstücken Studenten heute? Vier Erfahrungsberichte, vier Möglichkeiten.

Der Kaffee-Junkie

Der Kaffeejunkie (2)

Der erste Gang in die Küche führt morgens für mich nicht zum Kühlschrank, sondern zur Kaffeemaschine. Kaffee ist für mich die wichtigste „Mahlzeit“ des Tages – allerdings nicht ganz schwarz, sondern mit einem Schuss Milch. Wenn ich dann die erste Tasse meines Lebenselixiers getrunken habe, bin ich auch für Gespräche bereit. Ohne Kaffee? Undenkbar, denn da mutiere ich zum absoluten Morgenmuffel und will meine Ruhe. Wenn genügend Zeit ist, esse ich auch ein Müsli oder ein Schälchen voll Früchte und Joghurt dazu. Eine Einschränkung gibt es allerdings: Süß muss es sein! Wurst und Käse gehören für mich nämlich zum Abendbrot und haben auf dem Frühstückstisch nichts zu suchen. Wenn die Zeit fürs Frühstück morgens nicht reicht, wird der Kaffee entweder mitgenommen oder unterwegs gekauft – denn ohne Kaffee geht gar nichts! Petra

Der Kreative

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Bereits als kleines Kind passte ich mich dieser Weisheit an: Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages! Vielfältig und sättigend sollte es sein. Brot, Ei, Wurst und Käse, etwas Süßes und genügend Flüssigkeit. Ob ich heute noch immer so frühstücke? Eher nicht. Heute wird das Morgenmahl nach dem Prinzip Schwarztee + X gestaltet. Mit dem eigenen Haushalt und dem Studium als Lebensrahmen fehlt die Zeit und die Motivation, aus dem täglichen Frühstück jeden Tag ein Brunch zu machen. Im Ganzen gesehen kommt auf meinen Frühstücksteller jedoch alles Mögliche. Haferflocken, Grießbrei, Arme Ritter, Omelette oder ein weichgekochtes Ei. Diverse Brote mit verschiedenstem Belag von Wurst bis Käse über Honig und Marmelade, gern auch überbacken. Als Querbeet-Frühstücker nehme ich mir nämlich die Freiheit, so viel und genau das zu frühstücken, was ich gerade möchte. Nudeln zum Frühstück? Warum nicht! Ei drüber und einen Liter Tee dazu – fertig ist das kreative Frühstück. Natalia

Der Fitness-Frühstücker

Der Fitnessfruestuecker (4)

Vor zwei Jahren bestand mein tägliches Frühstück noch aus zwei Brotscheiben mit Nutella und einem halben Apfel oder vergleichbarem Obst. Seit ich drei Jahre alt war, hatte sich an dieser Routine nichts geändert. Erst mit dem Studium und meinem ersten eigenen Haushalt veränderte sich nach und nach auch mein tägliches Morgenritual. Aus Brot wurden Haferflocken oder Müsli, aus Nutella Joghurt oder Milch und aus dem Obst wurde – mehr Obst. Seit ich morgens Müsli oder Haferbrei esse, kann ich meine Augen in den frühen Vorlesungen und Seminaren wesentlich besser offen halten und habe insgesamt weniger Verlangen nach Süßem. Ausgewogenes Frühstück, gesunder Körper, positiver Geist – dafür verzichte ich sogar auf Nutella, außer vielleicht an Weihnachten, Ostern, Geburtstagen… Corinna

Der hungernde Langschläfer

Langschlaefer (5)

Ich frühstücke nicht. Mein Wecker ist schuld. Dennmein Wecker ist ein bisschen wie ein Drogendealer. Er handelt nicht mit Crack oder Speed. Sondern mit Schlaf. Wie ein Dealer wartet er auf den Moment, in dem ich am schwächsten bin: Frühmorgens, wenn das Bett vogelnestwarm ist und die Welt noch nicht auf scharf gestellt, fragt er: „Snooze?“ Und dann fixt er mich an, nach und nach. Erst fünf Minuten, dann zehn. Zwanzig, wenn ich will. Meistens will ich. Wenn ich endlich aufstehe, habe ich die Wahl: Entweder ich kann duschen und meine – nicht nur vogelnestwarmen, sondern vor allem vogelnestähnlichen – Haare richten. Oder ich kann essen. Die Antwort ist leicht. Schließlich wird niemand sehen, ob ich hungrig bin. Also frühstücke ich nicht. Ich kann nichts dafür. Mein Wecker ist schuld. Sophia

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