Jeder kennt diese Situation: neues Jahr, neue Vorsätze. Auch für dieses Jahr haben sich 31% der Deutschen1 vorgenommen sich gesünder zu ernähren. Dies ist auch gut so, denn eine ungesunde Ernährung kann zu erheblichen gesundheitlichen Risiken führen. Zudem wird Heißhunger gefördert und Sättigungssignale gehen verloren, ein wahrer Teufelskreis. Allein die eigene Willenskraft kann dieses Verhalten ändern. Eine Möglichkeit diese zu unterstüzten, ist eine Saftkur, welche einen perfekten Neuanfang für eine ausgewogene und gesunde Ernährung darstellt. Somit wäre der erste Vorsatz schon erreicht und man kann motiviert den zweiten ins Visier nehmen.
Was ist eine Saftkur?
Bei einer Saftkur verzichtet man drei bis sieben Tage auf feste Nahrung und ernährt sich ausschließlich von gepressten Obst- bzw. Gemüsesäften und viel Wasser. Insgesamt nimmt man jeden Tag zwischen fünf und sechs Säfte von je 500ml zu sich. Dadurch wird der Körper entlastet, da er keine ungesunden fett- und zuckerreichen Lebensmittel verarbeiten muss. Das Resultat ist mehr Energie, weniger Kopfschmerzen und mehr Motivation – also perfekt für stressige Lernphasen!
Meine persönliche Erfahrung
Zu allererst informierte ich mich auf verschiedenen Seiten ausreichend über das Thema, erstellte mir einen Tagesplan und schrieb eine Einkaufsliste. Bewusst entschied ich mich für eine dreitägige Saftkur. Mein Körper war einer solchen Situation noch nie ausgesetzt, deshalb wollte ich mich langsam herantasten und gegebenenfalls das nächste Mal eine längere Saftkur testen.
Drei Tage vor Beginn aß ich nur noch „gesunde“ Mahlzeiten in kleineren Portionen um mich auf die bevorstehende Kur vorzubereiten. In dieser Zeit überlegte ich mir auch, wie ich die Säfte am besten selbst herstellen kann. Zwar ist eine Saftkur auch käuflich zu erwerben, beim Selbermachen kennt man aber zum einen die Zutaten der Säfte und zum anderen ist es billiger (ein Vorteil für Student*innen). Auch wollte ich individuell meine Zutaten nach meinen Vorlieben zusammenstellen. Problematisch war, dass ich keinen Entsafter zur Hand hatte. Deshalb entschied ich mich, all mein Obst und Gemüse, welches ich nicht selbst mit der Hand auspressen konnte (wie z.B. Gurken oder Blattspinat), mit einem Mixer zu pürieren. Nachdem alles geplant war, ging es in den nächsten Supermarkt um alles nötige zu besorgen.
1. Tag
Gleich in der Früh trank ich eine große Tasse warmes Wasser mit Zitrone. Ich war sehr motiviert und freute mich auf die nächsten Tage. Etwas später bereitete ich mir dann meinen ersten Saft vor, der sehr gut schmeckte.
Das Hungergefühl setzte mittags ein, als meine Familie aß und ich einen weiteren Saft trank. Allerdings hörte es bald wieder auf. Am meisten überraschte mich der Abend. Zugegebenermaßen ist das Abendessen meine wichtigste Mahlzeit, dementsprechend großen Hunger hatte ich erwartet. Dieser blieb allerdings aus, solange ich Essen weder gesehen, noch gerochen habe.
2. Tag
Der zweite Tag war für mich eine völlig neue Erfahrung. Ich hatte jetzt schon 24 Stunden nichts Festes mehr gegessen, trotzdem war der Hunger nicht ausgeprägter als an anderen Tagen. Sehr spannend war, dass ich zu den üblichen Esszeiten (Früh, Mittag und Abend) den „Zwang“ verspürte essen zu „müssen“. Es fühlte sich sozusagen falsch an, nur einen Saft zu trinken, auch wenn ich danach satt war. Hier realisierte ich, wie sehr das Hungergefühl teilweise eine reine Gedankenkonstruktion ist.
3. Tag
48 Stunden ohne festes Essen. Am Morgen war ich sehr stolz auf mich, dass ich es schon so „lange“ geschafft habe und war motiviert, ein letztes Mal meine Säfte herzustellen.
Das Hungergefühl war auch an diesem letzten Tag nicht sehr ausgeprägt. Allerdings verspürte ich eine Leere in meinem Bauch. Ich muss zugeben, dass ich mich schon darauf freute, wieder normale Speisen zu mir nehmen zu dürfen. Schon immer war ich ein leidenschaftlicher Wassertrinker und konnte mit Säften noch nie viel anfangen. Auch wenn mir meine selbstgemachten Säfte sehr gut schmeckten, fiel es mir an diesem Tag etwas schwerer, die Menge von jeweils einem halben Liter zu trinken.
Mein Fazit
Die Saftkur kann ich jedem empfehlen, der seinen Körper besser kennenlernen will. Ich habe herausgefunden, dass die ganzen ungesunden fett- und zuckerhaltigen Lebensmittel nicht notwendig sind um satt zu sein. Als die „größten Verbrecher“ stellten sich die eigenen Gedanken heraus. Allein schon der Gedanke an Essen ruft Gelüste hervor, die aber zu überwinden sind. Durch einen „Neuanfang“ mit der Saftkur ist es mir gelungen ihnen zu wiederstehen.
Die Zeit während der Saftkur kann man optimal nutzen um sein eigenes Essverhalten zu überdenken und zu optimieren. Die Saftkur anstelle einer Diät zu machen, ist nicht empfehlenswert. Während diesen drei Tagen habe ich zwar mehr abgenommen als ich erwartet habe, konnte dieses Gewicht trotz gesunder Ernährung aber nicht lange halten.
Die Saftkur ist der perfekte Start in eine gesunde Ernährung und gleichzeitig liefert sie dem Körper viel Energie und Kraft.
Mein kleiner Geheimtipp
Als Abendessen gab es bei mir in den drei Tagen eine selbst gemachte Mandelmilch – mein persönliches Highlight.
Rezept:
500 ml kaltes Wasser
2 EL weißes Mandelmus
1 EL Ahornsirup
Etwas Zimt
Optional: eine Banane
PS: Die ganzen Zutaten gut mit einem Mixer pürieren, andernfalls vermischt sich das Mandelmus nicht mit dem Wasser.
Quelle:
1: Suhr Frauke, 2020, https://de.statista.com/infografik/23771/die-neujahrsvorsaetze-der-deutschen-fuer-2021/