Messverständnis

Der Mensch sieht, siegt und verliert
und formt und spielt und arrangiert
die Kunst selbst noch kraft Natur.

Egal wie sehr man sich frisiert,
sich selber schöpft, den Schopf toupiert –
die Zeit vergeht auch ohne Uhr.

Und kehren wir die Umwelt um
– nach innen also, ins Labor –
schiebt sie den grauen Schleier vor.

Wird sie zerstückelt, präpariert,
gerührt, geschüttelt, zentrifugiert…

Dann reißt der Kontext, sie verstummt.

Mit Mikroskopen immer feiner nachzufragen,
ist aber einer Hydra Köpfe abzuschlagen.

Sprich doch! Die Stille ist kaum auszuhalten.

Und ohne Ausweg spalten wir beflissen
und glauben endlich, was wir messen.
Menschheitsversprechen, Naturversagen.

Wir versprechen uns Erkenntnis,
Stillstand schwankender Gestalten.
Die Natur versagt die Antwort.

Es bleibt nur ein Messverständnis.

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