Selbstversuch: der eigene Onlineshop

DaWanda – die große Schwester nimmt dich an die Hand

DaWanda – das ist wohl DER virtuelle Marktplatz für Originalität schlechthin. Hier findest du alles und alles nur einmal. Das ist das Prinzip, das Designer und Home made–Künstler zu „dawanda.com“ lockt. Für presstige bin ich auf Stöberkurs gegangen und habe mich daran gemacht einen eigenen DaWanda-Onlineshop zu starten. Ein Bericht einer kleinen Odyssee durch die virtuelle Geschäftswelt. 

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Der eigene Onlineshop – wozu?

Für mich lag der Gedanke des eigenen Onlineshops oft sehr nah. Ich lebe mich gerne in kreativen Handarbeiten aus und entspanne mich beim Zeichnen. All den Schmuck, die Strickarbeiten und gehäkelten Kreationen möchte ich gerne mit anderen teilen. Auch meine Tuschezeichnungen und Aquarelle erregen stets Anerkennung in meinem Bekanntenkreis. Warum also nicht mal aus dem Scheffel heraustreten? Übers Internet kann ich viele Menschen erreichen und so mache mich auf, die Welt des World Wide Webs auf seine Verkaufsmöglichkeiten zu überprüfen.

DaWanda – was ist das?

Ich gebe die Webadresse ein und begebe mich auf die virtuelle Reise. Dezente Farben und ein modernes Design empfangen mich auf der Startseite. Ein Teaser mit professionellen Bildern verschiedener Produkte und Produktsammlungen, aber auch einem passend zur Saison aufgehübschtem Model laufen im oberen Teil in Dauerschleife durch und bringen Bewegung auf die Seite. Frühlingshafte Blüten und Farben in Pastelltönen wohin man auch sieht. Alles ist farblich abgestimmt.

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DaWanda – etwas Besonderes

Auf den ersten Blick wirkt Dawanda wie jeder andere Onlineshop. Die Startseite verweist auf all die Shopbereiche, die erkundet werden können: Es gibt zum Beispiel den Bereich der Themenwelten, der beliebten Produkte oder des Geschenkefinders. Sogar ein Sonderverkauf mit reduzierter Ware ist eingerichtet. Es werden Marken und Trends vorgestellt und einzelne Produkte auf Logenplätze erhoben. Zudem kann der Besucher der Website auf die bekannte Einteilung in Mode, Accessoires, Taschen, Schmuck oder auch Männer, Babys und Kinder zugreifen.

Was ist das Besondere an dieser Website? DaWanda besteht aus mehreren Onlineshops. Hinter diesem Internetprojekt steckt die Idee eines virtuellen Marktplatzes, auf dem sich Designer und Home Made-Künstler treffen, austauschen und ihre originellen Produkte anbieten können – in ihrem eigenen Onlineshop. Damit setzt die Gründerin von Dawanda, Claudia Helming, eine revolutionäre Wirtschaftsidee um (hier nachzulesen).

DaWanda – warum?

Doch warum DaWanda und nicht gleich ein eigenständiger Onlineshop? Eine Sicht durch unterschiedliche Diskussionsforen zeigt: Ein Onlineshop ist nicht zu unterschätzen. Erfahrenen Onlineshop-Betreiber und Medienagenturen empfehlen eine gründliche Vorbereitung. Der Onlineshop-Gründer sollte sich zuallererst hinsetzen und ein Geschäftskonzept entwickeln. Die Gründung eines Onlineshops sei gleichzusetzen mit der Gründung eines „realen“ Geschäftes: Es müsse investiert, die Rechtsgrundlage studiert und der Markt erforscht werden. Und so wie das eigene, neueröffnete Café eingerichtet werden möchte, sei das Erscheinungsbild des virtuellen Onlineshops durchdacht. So wie sich eine Versicherungsagentur mit einer Unternehmensform anmeldet, darf auch der Onlineshop-Inhaber entscheiden, ob er einen Warenhandel betreibt oder eine Dienstleistung anbietet, eine GmbH gründet oder Einzelunternehmer ist. Und das ist erst ein kleiner Einblick in die wirtschaftliche Rechtsgrundlage, mit der ein Unternehmensgründer mehr Zeit verbringt als erst geglaubt.

Und letztendlich gelten auch auf dem virtuellen Markt die Regeln des Angebots und der Nachfrage. Kurz gesagt: Fülle ich mit meinem Produkt eine Marktlücke?

Verantwortung ist das Stichwort

Wer sich an ein eigenes Unternehmen wagt, sollte sich einer Verantwortung bewusst sein. Nicht gerade ermutigend. Und hier kommt DaWanda ins Spiel. Mit wenigen Schritten kann jeder einen eigenen Onlineshop eröffnen, ohne sich alleine in die unbekannte Wildnis der Gesetze und Vorschriften begeben zu müssen. Möchtest du deinen Shop dort eröffnen, musst du dich registrieren. Denn die Seite hat neben dem Shop auch eine kommunikative Ebene, für die du dich als User einloggst. Es gibt ein Nachrichtensystem, Blogs, Gruppen und andere Möglichkeiten, dich mit anderen kreativen Köpfen auszutauschen. Dawanda ist nämlich auch eine Plattform.

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Und dann geht es los…!

Ich beginne mit meiner Registrierung und bekomme – je weiter ich mich vorwage – das Gefühl von einer großen Schwester an die Hand genommen zu werden. Als offizieller User führt DaWanda dich Schritt für Schritt bis zur Geschäftseröffnung. Ob es um das Impressum oder die allgemein bekannten, wenn auch selten gelesenen, AGBs oder Widerrufsbelehrungen geht – Dawanda hilft mit Tools und einer verlinkten Anwaltskanzlei.

Eine große Schwester macht Vieles leichter

Mein DaWanda-Bereich ist erstellt. Ich habe ein Profil angelegt, einen Shop eröffnet und ihm einen Namen und einen beschreibenden Text gegeben. Eines meiner Produkte, ein Armband aus gewebten Perlen, liegt neben mir auf dem Tisch. Es ist das erste, das ich anbieten möchte. Auf „Mein DaWanda“ kann ich auf alle Bereiche zugreifen: meine Nachrichten, mein Profil, meine Artikel und mein Shop, meine Verkäufe und meine Einkäufe. Auch die Dawanda-Gruppen und der Fanshop, eine Auflistung der Gebühren und Rechnungen oder das Verkäuferportal sind über die Seitenleiste schnell zu erreichen. Das Verkäuferportal gibt Tipps und Hinweise zur Verwaltung und Vermarktung meines Shops.

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Ich freue mich über ein Tool, also eine Art Kurs, das mir hilft, mit wenigen Schritten professionelle Bilder meiner Produkte zu machen. Dann sehe ich den Link zum Rechtsportal, auf dem ich mich weiter über Rechtsgrundlagen, Steuerlichem, Formalien und noch mehr informieren kann. Sogar einen Ratgeber zu den „Rechtsgrundlagen für Kreative“ gibt es, der allerdings auch gekauft werden muss. Das Foto zweier seriös wirkender Anwälte einer Berliner Kanzlei, die das Rechtsportal betreuen und freundlich in die Kamera lächeln, begleitet mich auf der rechten Seite.

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Investition bleibt nötig

Die Erwähnung der Gebühren deutet schon auf eine Einkommensquelle Dawandas hin. Für das Erstellen der AGBs kommen die ersten Gebühren ins Spiel. Und es geht weiter: Ob du einen der Logenplätze auf der Startseite zu Werbezwecken mieten oder einfach nur Angebote einstellen möchtest, einen Abschlag zahlst du immer. Doch hoch erscheint mir der Preis nicht. Denn zehn Cent für Angebote bis zu zehn Euro zu zahlen kann man sich leisten. Genauso finde ich die Provisionen von fünf Prozent, die Dawanda für jeden verkauften Artikel einfordert, entgegenkommend. Im Gegenzug erhältst du quasi eine Ausbildung in Sachen Geschäftsführung.

Learning by Doing

Die Möglichkeiten zu lernen und zu stöbern scheinen mir als Einsteigerin endlos. Ich bekomme den Eindruck, hier das Prinzip des Learning by Doings anwenden zu können. Mit Rückendeckung kann ich mich ausprobieren und meinen Onlineshop aufbauen, ohne den Druck der Eigenständigkeit allzu heftig zu spüren. Hier kann ich mir eine Ecke auf einem behaglich gestalteten Flohmarkt in der Welt der kreativen Köpfe einrichten.

Gibt es unter euch auch Kreative, die über einen eigenen Onlineshop nachdenken? Oder schon einen haben? Ich bin gespannt von euren Erfahrungen und Eindrücke zu lesen!

 

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