Das lab.30 Medienkunstfestival in Augsburg: Unsere Erfahrung

Als Team von Presstige, bestehend hauptsächlich aus Medien- und Kommunikationswissenschaftler:innen, war für uns klar, dass wir das lab.30 Medienkunstfestival in Augsburg nicht verpassen dürfen. Vom 26. bis 29. Oktober 2023 bot das Kulturhaus abraxas die Bühne für 16 talentierte Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland, Europa und Kanada. Diese präsentierten nicht nur ihre Werke, sondern schufen interaktive Erlebnisse, die die Besucher:innen zum Mitmachen, Experimentieren und Nachdenken anregten.

Kunst als Antrieb für Wandel und Sprachrohr für Transformation

Unter dem Motto “transform” öffnete das lab.30 seine Türen für Medienkunstbegeisterte aus aller Welt. Die umfangreiche Ausstellung wurde durch ein beeindruckendes Performance- und Konzertprogramm in St. Thaddäus ergänzt. Workshops für alle Altersgruppen fanden in der Zwischennutzung in max neu[n] (in der Maximilianstraße, Augsburg) statt, während am Samstag die Türen zur Aftershow länger geöffnet blieben. 

Interaktive Erlebnisse und künstlerische Vielfalt

Die Besucher:innen wurden durch Hörszenen auf Kopfhörern in eine immersive Reise zwischen realer und virtueller Umgebung entführt. “BreaRth” von Marshall & LeSherif aus Brüssel erweckte interaktive Stillleben zum Leben, während die “Pollution Booth” von Ide Wilenius und Mariele Goeldner die Besucher:innen dazu aufforderte, buchstäblich den Atem anzuhalten, um ihr eigenes Feinstaub-Konfetti-Bild zu kreieren. Natürlich haben auch wir diese Erfahrung gemacht und uns dafür in die Schlange gestellt. Lebensgrundlagen waren das zentrale Thema in den Werken von Hess Jeon, Josée Brouillard und Hye Young Sin. Inspiriert vom Zwiebelanbau in Nordkorea beschäftigte sich Hye Young Sin mit der Anbaumethode der Dauerkultur. Vielleicht habt ihr ja unsere Stories dazu auf unserem Instagram gesehen. 

Die Künstlerin Marcela Antipán Olate verfolgte einen persönlichen Ansatz: Ist es möglich, zwei Punkte auf der Erde aufgrund ihrer Höhenunterschiede zu verbinden? Die chilenische Künstlerin erkundete diese Frage und verband mithilfe einer Art Zeitmaschine ihre beiden Wohnorte: Bremen und Santiago. Die Arbeit “Ihé” bricht und verändert Licht und nutzt dafür grundlegende optische Prinzipien, um die schönsten Farben des Spektrums sichtbar zu machen. Im Dachboden erwartete uns ein besonderes Objekt: Das “dBlech” umhüllte Schall und Licht, während der eigene Körper mit dem Rest der Materie mitschwang. Zwei mechanische Ziegen präsentierten ein Libretto der besonderen Art: Digitale Kammeroper, moderne Technologie und Performance trafen in der Arbeit von Tintin Patrone aus Hamburg aufeinander.

Mehr Informationen zu den vielfältigen Arbeiten der Künstlerinnen und Künstler findet ihr auf der Homepage lab30.de. Das lab.30 Medienkunstfestival war für uns nicht nur eine Ausstellung, sondern eine interessante Reise durch die kreative Welt der Medienkunst.

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