Viele Studenten und Studentinnen entscheiden sich im Laufe ihres Studiums für ein Auslandssemester. Sie wollen ein neues Land kennenlernen, internationale Freundschaften schließen und den akademischen, sowie kulturellen Horizont erweitern. Seit nun schon 30 Jahren gibt es die Möglichkeit, dabei von der Europäischen Union im Rahmen des ERASMUS-Förderungsprogramms unterstützt zu werden. Und auch unsere Augsburger Universität ist mit ungefähr 200 Austauschmöglichkeiten an über 100 Partnerhochschulen überall in Europa mit am Start. Aber wie soll man sich bei dieser gigantischen Auswahl für einen Ort entscheiden? Und was erwartet einen überhaupt beim Studieren in der Ferne? Wir haben ERASMUS-Studierende aus unserer Redaktion nach ihren Erfahrungen gefragt. Vielleicht helfen ihre abenteuerlichen Berichte euch ja bei der eigenen Entscheidung, wohin es zum Auslandssemester gehen soll – aber Vorsicht beim Lesen: Fernweh ist garantiert!
Vorlesungen auf dem Militärgelände – Lotte in Zagreb
Ich laufe eine einsame Straße entlang, vorbei an zerfallenen Häusern, bis ich zu einem Tor komme mit einer kleinen leerstehenden Security-Hütte. Fröstelnd ziehe ich meinen Schal enger um meinen Hals. Ich mache einen kleinen Bogen um die Hütte und plötzlich erstreckt sich vor mir ein weitläufiges Gelände mit dutzenden einfach gehaltenen Gebäuden, die fast schon an Bunker erinnern… Wie bin ich hier gelandet?
Diese Frage lässt sich einfach beantworten: Vor ungefähr einem Jahr entschied ich mich, mich für einen ERASMUS-Platz an der „University of Zagreb“ zu bewerben. Nach erfolgreicher Zusage wurden Koffer gepackt, eine Unterkunft gesucht und von Freunden in Augsburg Abschied genommen. Die nächsten sechs Monate würde ich also in Kroatien leben. Meine ersten Assoziationen waren Sommer, Sonne und Strand. Doch, wie ich enttäuscht feststellen musste, herrschen in der kroatischen Hauptstadt im Winter ähnliche Temperaturen wie bei uns in Deutschland. Und auch den Strand sucht man in Zagreb vergebens. Dafür überzeugt die Stadt mit kleinen, gemütlichen Cafés, und einem bunten Chaos aus Straßenmusik, Verkehr, Märkten und Essensständen, dass man schnell lieben lernt. In den vielen Bars und Kneipen stoßen Student:innen aus aller Welt gemeinsam mit dem traditionelle Schnaps „Rakija“ an, auf den Einkaufsstraßen in der Innenstadt flaniert die High-Society des Balkanlandes in Pelzmänteln gekleidet und mit kleinen Hunden unter den Armen geklemmt und an den Straßenständen wird für geröstete Maronen oder Maiskolben angestanden.
So sieht also das tägliche Leben in Zagreb aus. Diese Lebenswelt scheint meilenweit entfernt von der auf meinem Universitätscampus zu sein. Da sich die staatliche Uni, dank knappen Geldhahnes, keine großen Gebäude in der Stadt leisten konnte, siedelte man die kroatische und medienwissenschaftliche Fakultät kurzerhand auf einem leerstehenden Militärgelände an. Und hier stehe ich nun, fröstelnd und etwas überfordert mit der Frage, in welchem der Gebäude, die alle irgendwie gleich aussehen, denn nun mein Kurs stattfindet.
Zugegebenermaßen gibt es wahrscheinlich schönere Universitäten in Europa und die einstündige Fahrt aus der Innenstadt mit Bus und Tram hat es auch in sich, aber irgendwie ist mir die „Militäruni“ (wie sie liebevoll von den Studierenden genannt wird) ans Herz gewachsen. Liegt es an den Student:innen, die das Gelände mit Leben erfüllen? Oder an unserem freundlichen alten Professor, der uns jede Woche in seinem klapprigen Auto nach Hause gefahren hat, denn „diesen weiten Weg so spät und in der Kälte kann man doch niemandem zumuten!“. Vielleicht ist es auch einfach aufregend in so einer doch besonderen Umgebung zu studieren. Was es auch ist, ich werde meine Zeit dort vermissen und kann euch ein Auslandssemester in Zagreb nur empfehlen!
Moderne Uni und unglaubliche Natur - Viviana in Volda
“Ich hoffe du siehst die Nordlichter” oder “Oh da ist es doch immer kalt und dunkel” haben die meisten mir gesagt, als ich erzählt habe, dass ich ein Auslandssemester in Norwegen mache. Ich habe von August 2021 bis Dezember 2021 in Volda studiert.
Volda ist eine kleine Stadt in Norwegen. Sie liegt direkt am Fjord und ist umgeben von Bergen. Das Panorama wenn man morgens aufwacht, sieht eigentlich aus wie auf einem Greenscreen, da es zu schön ist, um wahr zu sein. Ich hab dort im Studentenwohnheim, mit hauptsächlich anderen Erasmus Studierenden, gelebt. Da Volda so klein ist braucht ihr zur Uni, genau so wie zum Stadtzentrum nur circa zehn Minuten zu Fuß. Ich bin eigentlich kein Fan von Kleinstädten und wollte immer in die Großstadt, aber Volda war für mich trotzdem die perfekte Wahl. Denn obwohl die Stadt klein ist, ist sie durch die vielen Studierenden sehr belebt. Das schöne an Volda ist, dass sich alle Erasmus Studierenden kennen, zusammen wohnen und zusammen studieren. Man ist dort eine richtig kleine Community, was unglaublich schön war zu erleben. Natürlich kommt ihr aber auch durch gemeinsame Kurse oder Aktivitäten mit den Einheimischen in Kontakt, die nicht so verschlossen sind, wie einem immer gesagt wird.
Wer gerne in der Natur ist und Outdoorsachen unternimmt ist in Volda genau richtig. Ihr könnt dort jeglichen Outdoor Sport machen und eines solltet ihr auf jeden Fall einpacken: Wanderschuhe. Zugegeben, ich war vor Norwegen kein großer Fan vom Wandern, das hat sich nun definitiv geändert. Die Aussicht von den Bergen Norwegens ist einfach so unglaublich schön, dass kein Foto das einfangen kann, was meine Augen gesehen haben. Ich persönlich fand auch den Winter nicht schlimm. Ich war bis Weihnachten dort und im Dezember lag bereits viel Schnee, wodurch wir viel Skifahren und Schlittenfahren gehen konnten. Hell war es ungefähr von 9 bis 16.30 Uhr, also nicht so viel anders wie in Deutschland. Im Januar und Februar müsst ihr euch aber definitiv auf viel Dunkelheit und schlechtes Wetter einstellen. Wenn ihr Glück habt, seht ihr jedoch die Nordlichter, was ein unglaubliches Erlebnis ist. “Norwegen ist das Land, an dem man vier Jahreszeiten an einem Tag hat”, ist ein Satz dem einen viele sagen. Das stimmt zu 100 Prozent. Ihr müsst immer Kleidung für jegliches Wetter bei euch haben und der so genannte “Zwiebellook” rettet einem das Leben. Auch Ausflüge könnt ihr sehr gut von Volda aus machen, da es dort einen Flughafen gibt und ihr somit die Möglichkeit habt das Land zu bereisen. Kleiner Tipp: Solltet ihr die Möglichkeit haben, fahrt mit eurem Auto hin, da ihr dann viel mobiler vor Ort seid. Ohne Auto kommt man in Volda leider nicht weit, da es kein gutes Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln gibt.
Der einzige Nachteil an einem Semester in Norwegen sind die Preise. Nicht nur der Alkohol, wie viele ja wissen, ist teurer, sondern eigentlich alles. Wenn ihr euch also für ein Semester in Norwegen entscheidet, was ich definitiv empfehlen kann, fangt rechtzeitig an zu sparen.
Man hört ja immer, dass Norwegen so ein gutes Bildungssystem hat. Ich studiere Medien und Kommunikation und muss sagen, für meinen Fall stimmt das. Die Uni in Volda ist für Medien-Studierende unglaublich gut. Genau bevor mein Semester begann wurde das “New Media Building” gebaut. Das hat man auch gesehen. Einen Euqipmentraum in dem man sich die besten Kameras ausleihen kann, ein Foto und Videostudio, Tonräume und alles was das Medienherz begehrt beinhaltet das moderne Gebäude. Allgemein wurde man in Volda extrem gut gefördert. In der Abgabephase beispielsweise gab es die so genannte “Exam Survival Week”, bei der die Studierenden der Uni jeden Mittag kostenlos essen konnten. Das war nur eines von vielen tollen Angeboten für Studierende. Es wird dort sehr darauf geachtet, dass ihr euch wohlfühlt und vor allem viel lernt Die Kurse in Volda sind außerdem sehr praxisorientiert, man hat so gut wie keine Theorie, was eine schöne Abwechslung zu Deutschland ist. Ihr könnt auch viel eurer Freizeit in der Uni gestalten. Man kann die Uni 24 Stunden lang mit seinem Ausweis öffnen und beispielsweise einen Filmabend mit Freund:innen in einem Hörsaal mit Leinwand veranstalten.
Wenn ihr euch für ein Auslandssemester in Volda entscheidet werdet ihr unglaublich viel erleben: Die Natur entdecken, tolle Asuflüge machen und Norwegen besser kennen lernen, an einer unglaublich guten Uni studieren, die Freunde eures Lebens finden und verrückte Sachen machen, wie im Schnee zu zelten oder die ganze Nacht bei Minusgraden den besten Ort zu finden, um die Polarlichter zu sehen. Ich kann es nur empfehlen!
Liebe fürs Leben in Schweden – Lara in Karlstad
„Wir liebten das Leben, den Sommer in Schweden“, singen Revolverheld und nach meinem Auslandssemester in Schweden kann ich dieses Gefühl teilen. Zwischen Januar 2021 und Juli 2021 haben ich in Karlstad am Vänersee studiert und Schweden mit seiner wunderschönen Natur lieben gelernt. Deswegen würde ich gerne allen, die überlegen, Karlstad auf ihre Prioritätenliste fürs Auslandssemester zu setzen, ein paar Eindrücke weitergeben.
Universität – Die Uni in Karlstad liegt etwas außerhalb der Innenstadt, dafür aber umso näher an den Studentenwohnheimen – von dort aus lauft ihr nur etwa 15 Minuten zum Campus. Die Unigebäude sind noch relativ neu; es gibt eine schöne Bibliothek mit Glasfassade und einen schwebenden Vorlesungssaal, der wie ein Ei aussieht.
Die Seminare laufen etwas anders ab als in Deutschland: Es wird viel mehr auf Gruppenarbeit und eigenverantwortliches Lernen gesetzt. Ein weiterer Unterschied ist, dass es nur drei verschiedene Noten gibt: „Fail“, „Good“ und „Very Good“. Insgesamt hat man als Studierende:r häufig das Gefühl, dass es in schwedischen Uni etwas entspannter zugeht. Oder wie einer meiner Professoren sagte: „Don’t put too much effort into it!“.
Ausflüge/Freizeit – Wer gerne viel draußen unternimmt und Zeit in der Natur verbringen möchte, ist in Schweden absolut richtig aufgehoben. Im Winter sind wir von Karlstad aus zum Skifahren gefahren (min. 2 Stunden Fahrtzeit) oder waren vor Ort Langlaufen und Schlittschuhfahren. Das absolute Highlight war jedoch die Reise in den hohen Norden nach Kiruna und Abisko. Dort in der Nacht bei -25 Grad auf einem zugefrorenen See zu stehen, während man die Nordlichter beobachtet, die über den Köpfen im dunklen Himmel tanzen, ist unvergleichlich – und auch die 18 Stunden Zugfahrt wert, die man von Karlstad aus auf sich nehmen muss.
Auch im Sommer gibt es zahlreiche Ausflugsmöglichkeiten: den Kungsleden wandern, Gotland erkunden oder durch Stockholm schlendern und eine Kugel Eis von der wunderbaren Eisdiele StikkiNikki genießen. Fans von Süßspeisen kommen in Schweden generell auf ihre Kosten: neben der klassischen Zimtschnecke gibt es noch viele weitere Köstlichkeiten wie Semla, Dammsugare oder Marabou Schokolade. Wer noch nicht weiß, was sich hinter diesen Begriffen versteckt, sollte auf jeden Fall ein Auslandssemester in Schweden in Erwägung ziehen!
Raus aus dem Winterschlaf! – Annie in Oslo
Die Sonne scheint, es hat -5°C, Möwen hüpfen vor mir herum, ich bemühe mich auf dem vereisten Boden nicht auszurutschen und umklammere die Zimtschnecke in meiner Hand. Ich bin in Oslo. “Ohhh, Oslo soll sehr schön sein” haben mir alle gesagt, wenn ich erzählt habe, wo ich ab Januar 2022 studieren werde. Sie hatten recht. Oslo (mit mehr als doppelt so vielen Einwohner:innen wie Augsburg) hat den Großstadtflair einer Hauptstadt, ist aber nicht so riesig, chaotisch und unübersichtlich wie andere Hauptstädte. Zu tun gibt es aber genug. Zum Beispiel kann man sich auf dem begehbaren Dach des Opernhauses in der Wintersonne sonnen, in einer der modernsten Bibliotheken Europas den Sonnenuntergang über dem Oslofjord bewundern, in den zahlreichen Cafés und Bars viel Geld ausgeben, auf Polarlichter hoffen, Museen einen Besuch abstatten oder die sportlichen Möglichkeiten Oslos beim Eis- und Langlaufen oder Schlittenfahren nutzen. 20 Metro-Minuten vom Zentrum Oslos befindet man sich schon mitten in der Natur. Kein Wunder also, dass Menschen mit Langlaufski in der Metro ein absolut alltäglicher Anblick sind. Generell versteckt man sich hier nicht vor Schnee und Eis in den warmen Häusern. Im Gegenteil, am Wochenende sitzen große Menschengruppen um Feuer am See und picknicken was das Zeug hält. Der Schnee ist schön, das Eis hingegen ist eine Herausforderung. Auch nach mehreren Tagen Sonnenschein und Temperaturen über 0°C hält es sich hartnäckig auf den Wegen. Ein gelegentliches Fast-Ausrutschen, gefolgt von einem “Woooah” und hilflosem Armrudern habe ich die ersten Wochen oft beobachten dürfen (oder selbst unfreiwillig praktiziert). Vor allem vereiste Abhänge und Hügel waren ab und an nicht begehbar und wurden stattdessen mehr oder weniger (eher weniger) kontrolliert im Sitzen hinuntergerutscht.
In Oslo gibt es mehrere Universitäten. Ich studiere an der „University of Oslo“. Ähnlich wie an der Universität Augsburg gibt es hier ein Buddy-Programm für internationale Studierende, nur dass hier nicht jede:r Studierende einen Buddy zugeteilt bekommt, sondern 2-4 Buddys eine Gruppe von etwa 10 Studierenden betreuen und in der sogenannten „Buddyweek“ Aktivitäten mit ihnen unternehmen. Auf diese Weise habe ich nicht nur leicht neue Freund:innen finden können, sondern auch Norweger:innen kennengelernt.
Die Vorlesungen, die ich besuche, sind sehr interessant und gut verständlich, allerdings ist die zu lesende Literatur für jeden Kurs ungefähr dreiMal so viel wie an der Uni Augsburg. Ich bin nicht die Einzige, die da zeitlich nicht mitkommt. Da man allerdings auch einiges an Geld in eigene Bücher investieren muss, würde es sich wie reine Geldverschwendung anfühlen, diese teuer bezahlten Bücher dann nicht auch zu lesen. Allgemein ist alles in Oslo sehr, sehr teuer. Vor allem die Alkoholpreise unterscheiden sich deutlich von denen in Deutschland aber auch alles andere hat mindestens das Preisniveau eines deutschen Bioladens.
Insgesamt gefällt mir mein Erasmus-Semester in Oslo bisher sehr gut. Langsam werden auch die kalten Tage immer seltener, das Eis und der Schnee wird weniger und ganz Oslo wacht aus seinem Winterschlaf auf. Immer mehr Menschen setzen sich zum Kaffeetrinken nach draußen, wenn die Sonne scheint, ungeachtet der Tatsache, dass es trotzdem nur 2°C hat und sonnen sich am Wasser (ja, auch ich mache das). Es wird langsam Frühling in Oslo.
Studieren wo andere Urlaub machen – Justin in Madrid
Sommer, Sonne, Meer. So stellen sich die Deutschen Spanien vor. Nicht umsonst ist es Urlaubsland Nummer 1 der deutschen Tourist:innen. Warum also nicht auch dort studieren?
Gesagt getan. Online-Bewerbung beim Akademischen Auslandsamt einreichen, bei Mobility-Online registrieren und schon kam im Januar 2021 die Zusage zum Auslandsstudium. Nach Madrid soll es gehen. Da gibt es zwar keinen Strand und kein Meer, aber das macht die spanische Hauptstadt mit ihren Clubs, Bars und Museen bestimmt wieder wett. Spoileralarm: Tatsächlich sollte es so sein.
Spaniens Hauptstadt liegt in der Mitte des Landes. 3,2 Millionen Menschen leben hier, unzählige Clubs und Bars laden zum Feiern und Leute kennenlernen ein und Flamencoshows, Museen und Stadtführungen bringen auch den verkaterten ausländischen Studierenden die spanische Kultur näher. Kurz: Das Leben in Madrid pulsiert.
Am Wochenende ist das im Stadtkern sichtbar. Rund um den Hauptplatz Puerta del Sol drängen sich von Freitagnachmittag bis Sonntagabend tausende Menschen, um den Straßenkünstler:innen zuzusehen, sich dem Gesang von Fußballfans anzuschließen oder einen der wenigen noch freien Tische in Restaurants zu ergattern. Aber auch in den anderen Stadtvierteln ist viel geboten. Malasaña, das Queerviertel Chueca und La Latina sind vor allem bei Studierenden beliebt. Zwar ist nach der Party ist bekanntlich vor der Party, dazwischen müssen aber selbst ERASMUS-Studierende die Uni besuchen. Ich habe eine Privatuniversität im Stadtteil Moncloa besucht. Die Anbindung mit Bus und Metro ist sehr gut, vor allem Malasaña bietet sich dabei als Wohnort an. Und dann noch eine Privatuniversität: Das hört sich erst einmal beeindruckend an – und war es erst mal. Neuste Ausstattung in den Vorlesungsräumen, die Dozierenden nutzen die digitale Lernplattform und die Vorlesungen finden in kleinen Gruppen statt. Unter der Oberfläche blätterte das auf Social-Media wohl gehegte Image aber: Zugang zur digitalen Lernplattform erst nach über vier Wochen nach Vorlesungsbeginn möglich, die Kommunikation zwischen Studierenden und Uni war lückenhaft und etwas Chaos war in jeder Vorlesung vorprogrammiert. Trotzdem war das Studium ein tolles Erlebnis. Es treffen Studierende verschiedener Nationen aufeinander. Jeder bringt seine:ihre Sichtweise mit und trotzdem tun sich Gemeinsamkeiten auf. Auch zu sehen, wie das eigene Studienfach in einem anderen Land unterrichtet wird, verschafft einen Perspektivenwechsel, den andere Studierende nicht erleben. Und Kontakte in anderen Teilen der Welt können bestimmt nie schaden.
Ich habe viel gelernt in meinem Auslandsaufenthalt in Madrid. Nicht nur, wie die Europäische Union funktioniert oder warum Migrant:innen in die EU kommen, sondern auch wie es ist, wenn verschiedene Kulturen und damit Sichtweisen und Perspektiven aufeinander treffen. Diese Erfahrung ist unglaublich wertvoll und spannend. Wenn auch du vor der Entscheidung “Auslandssemester: ja oder nein?” stehst, ergreife die Chance und sammele Erlebnisse und Erfahrungen, an die du dich dein ganzes Leben lang erinnern wirst. Wer weiß, vielleicht studierst auch du gerne da, wo andere Urlaub machen.